Ein Auftakt zu „Saturn Hitler“ – #Astrologie im NS
In den nächsten Monaten werde ich neben anderen Themen öfter einmal zu sprechen kommen auf eines meiner nächsten Bücher: „Saturn Hitler. Banken, Astrologie, Kabbala und die Bilderwelt des Dritten Reichs“ (erscheint 1. März 2016). Es geht darin 1) um eine Aufarbeitung der Informationen über die okkultistischen Interessen von Adolf Hitler, insbesondere das für Astrologie (nur Ingo Bading hat hierzu bisher ausführlicher veröffentlicht); 2) geht mein Buch – filmdenken eben – wesentlich von der Bildebene (Fotografie, Film) aus und von dort aus in die historischen und ideengeschichtlichen Einzelheiten; 3) geht es detaillierter um das, was auf vielfältige Weise noch heute Okkultismus und Esoterik prägt: Symbole wie Kreuzformen, Figuren wie der „Baphomet“ nach Éliphas Lévi, Lehrgebäude wie die (nur ursprünglich jüdische) Kabbala. An erster Stelle aber ist es eine astrologische Okkultsymbolik, die Hitler auf bisher völlig unbekannte Weise verwendete, massenhaft verbreitet in Fotografien des Heinrich Hoffmann, gedruckt und gesendet noch heute und täglich.
Man kann an diesem einen Beispiel auch sehen, wie stark Geschichtsforschung nach 1945 vereinseitigt wurde – so radikal, wie es mit anderen Vorzeichen und anderen Folgen heute von der Zeit vor 1945 allgemein bekannt ist. Das betrifft dementsprechend die gesamte mediale Berichterstattung, die unablässig die Figur Hitler beschwört, sich mit Nazi-Vergleichen auf sie bezieht, eine Biografie nach der anderen druckt.
Wer mein Buch liest, wird bemerken, dass bei größter Offensichtlichkeit der astrologischen Symbolik dieser Aspekt bis heute fast völlig ausgeblendet blieb. Und in Kenntnis dieser Interessen und Praktiken bei Hitler verändert sich nicht unwesentlich das Psychogramm seiner Person, wie auch die Schilderung seines Aufstiegs. Mit der Fragestellung, wer die okkultistischen Neigungen Hitlers teilte und wer ihn darin beeinflusste, kann dieser wohl bedeutendste historische Fall neu aufgerollt werden.
Ich greife dabei einige Thesen auf, die Antony Sutton in „Wall Street und der Aufstieg Hitlers“ (1976) entwickelt hat. Sie wird von Historikern misstrauisch beäugt, meist aber gänzlich verschwiegen. In einigen Tatsachen ist sie sehr gut überprüfbar. Im Kern ist zu sagen, dass es Geschäftsverbindungen des Industrie- und Banken-Kartells um Rockefellers „Standard Oil“ über die „I.G. Farben“ bis hin zu den Todesfabriken in Auschwitz waren. Ein Zentrum dieses Banken-Kartells an der Wall Street waren bis in die 1930er Jahre die deutsch-jüdischen Bankiers der Warburg-Familie. Das kann ich hier nur andeuten – meine Recherchen und Entdeckungen liefern keine einfachen Erklärungen und sollen auch keiner Juden-Feindlichkeit das Wort reden. Es geht ausschließlich um elitäre Machtspieler, zu denen unter Bankiers, obersten Richtern und Präsidenten-Beratern auch Juden gehörten. Die jüdischen Toten um 1940 waren in diesem Machtspiel Opfer – unter anderen Voraussetzungen Opfer wie viele andere, von denen seltener gesprochen wird.
Die Geschichte entpuppt sich jedoch als nicht so einfach, wie das TV-Sendungen, Zeitungsartikel und die meisten Bücher in geschichtswissenschaftlichen Bibliotheken darstellen. Meist fehlt die wirtschaftshistorische, elitensoziologische und erst recht kulturspezifische Perspektive etwa zum Okkultismus und seiner Symbolik. Mein Buch wird dazu, neben wenigen anderen, 70 Jahre nach Kriegsende einen Anfang machen.
In den nächsten Monaten werden hier unter der Kategorie „Saturn Hitler“ hinführende und ergänzende Beiträge und Videos folgen, die sich zur Hitler-Publizistik und benachbarten Themen äußern. Hoffe, es ist für Sie eine interessante Lektüre!
Neben vereinzelten Meldungen zum Buchprojekt werden über den Twitter-Account @Saturn_Hitler aktuelle Meldungen aus Zeitungen, Magazinen und Blogs herausgefiltert. Sie zeigen, wie stark und anhaltend das Interesse an Person und Wirkung Adolf Hitlers (nicht nur) in Deutschland ist und welche Variationsbreite die Beschäftigung mit dem Thema hat – nicht zuletzt aber auch, was dazu nach wie vor selten oder nie gefragt wird.
Auf der filmdenken-Startseite werden die neuesten Beiträge aus einem kleinen Zusatz-Blog eingeblendet, in dem zusätzliche Beiträge mit Detail-Informationen, Video-Tips und aktuellen Hinweisen erscheinen.
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