Saturn #Hitler – Buch-Trailer – #Astrologie #Okkultismus

Meine neues Buch „Saturn Hitler. Banken, Astrologie, Kabbala und die Bilderwelt des Dritten Reichs“ ist nun erhältlich. Dazu gibt es hier den Video-Trailer. (Drei weitere thematische Videos werden an den nächsten Freitagen folgen.)

Ein paar allgemeine Anmerkungen hatte ich hier bereits gemacht. Während dieser letzten Wochen mit einigen Blog-Beiträgen zu Geschichte und Verschwörungstheorie des Dritten Reichs sowie zu Saturn-Symbolik erreichte die Hitler-Debattenkultur neue Konjunkturen, nicht zuletzt durch die kommentierte Edition von „Mein Kampf“.

„Saturn Hitler“ setzt an ganz anderen Punkten an: Es gibt hier wenig, was in bisherigen größeren Diskussionen jemals Thema war. Die nur vereinzelt angesprochenen Verdachtsmomente, dass Hitler wie Heß und Himmler an Astrologie glaubte, erhalten so erheblich mehr Gewicht. Eigentlich war es unübersehbar visuell inszeniert, wie Hitler seinem (astrologisch so gesehenen) Schicksalsplaneten Saturn huldigte. Es sind uns nur diese verschlüsselten Zeichen überliefert, von diesen jedoch eine so große Menge, dass in der Wiederholung derselben Muster ihre Bedeutung gut beschreibbar wird.

Darüber hinaus führt diese Recherche auf weitere okkultistisch geprägte Ebenen der Weltgeschichte. Hitler benutzte selbst eine Okkultsymbolik in Gestik, Kostüm und Raum-Inszenierung vor der Foto-Linse von Heinrich Hoffmann und anderen. Schon die Gründungs-Institution der NS-Bewegung, die völkisch-okkultistische Thule-Gesellschaft, interessierte sich dabei nicht zuletzt für jene Freimaurerei, die als internationalistische Bewegung in einigen Hitler-Reden zum erklärten Feind wurde. Neben meinem ebenfalls gerade erschienenen Buch „Okkultsymbolik und Machtpolitik“ wird hieran deutlich, dass die ursprünglich jüdische Mystik der Kabbala vielschichtige Anwendungen findet in einem Geheimbundwesen, das in den höchsten Rängen der Machtelite regiert. Beide Seiten benutzten teils dieselben Symbole und Motive, die Gnosis, Alchemie, Astrologie und Kabbala entstammen. Am Saturn als astrologischem Attribut wird diese Ambivalenz auf verblüffende Weise deutlich.

Das Verborgene des Okkultismus hatte und hat zudem die machtpolitische Seite des Geheimbundwesens als sozialer Organisation von Eliten. Mehr und mehr zeigt sich in gut belegten Argumentationen, wie die US-amerikanische Hochfinanz der Wall Street über die I.G. Farben sowie manch andere Transaktion in Entstehung und Aufbau des Nazi-Regimes involviert war. Wie auch Hitlers Wirtschaftsminister, der Freimaurer Hjalmar Schacht, zogen sich diese Akteure bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs langsam – wenn auch nicht komplett – wieder zurück. Doch die Lunte für die großen Konfrontationen brannte bereits lichterloh. Es sollte Hitler sein, dem das allgemeine Urteil zuschreiben würde, Haupt-Verursacher des Weltkriegs zu sein. Im Endergebnis wurde die anglo-amerikanische Phalanx nach 1945 zur Leitinstanz über Europa und ein schuldiggesprochenes Deutschland.

Die an führenden Stellen in Finanz- und Wirtschaftspolitik des deutschen Kaiserreichs, der Weimarer Republik ebenso wie der US-amerikanischen Zentralbank und der Wall-Street-Macht „Kuhn, Loeb & Co.“ tätigen Warburg-Brüder leiteten auch das kommende politische Betriebssystem ein, so etwa mit der Gründung des „Council on Foreign Relations“ (CFR), der noch heute einflussreichen nicht-staatlichen Denkfabrik der US-Außenpolitik. Neben Max Warburg (Deutschland), Fritz und Paul Warburg (Wall Street) ist dann noch der Kunsthistoriker Aby Warburg zu nennen. Seit Mitte der 1910er Jahre wurde unter seiner Leitung das größte Forschungsprojekt zum Mythos des Saturn begonnen. Die Buchveröffentlichung „Saturn und Melancholie“ zog sich fünf Jahrzehnte hin.

Schon in eigenen Vorträgen und Aufsätzen des 1932 verstorbenen Aby Warburg um 1920 weise ich allerhand Merkwürdigkeiten nach. Hier finden sich weitere Beispiele, wie das werdende Hitler-Regime untergründige Verflechtungen mit der (geheimpolitischen) Kultur seiner erklärten Gegner aufweist. Insgesamt wird daraus eine detektivische Recherche, die, ausgehend von Bildbeispielen, Personalstrukturen und Ereignis-Kaskaden seit dem 19. Jahrhundert bis zu Machtergreifung und Zweitem Weltkrieg nachzeichnet. Hierbei treten teilweise Personen in den Vordergrund, für die sich bisherige Hitler-Biografen kaum interessierten.

Die bisherige Version lautete: Aus deutscher Obrigkeitshörigkeit und Militarismus entstand in der Wirtschaftskrise um 1930 ein faschistisches Regime mit Adolf Hitler an der Spitze. Finanziert worden sei es wesentlich durch das deutsche Großbürger- und Unternehmertum. (Falsch sind solche Einordnungen nicht. Allein richtig sind sie jedoch ebensowenig.) – Die nun sich deutlicher abzeichnende korrigierte Variante lautet: Ein zuvor chancenloser Soldat namens Adolf Hitler wurde in einem Milieu völkischer Okkultisten zum Politiker. Wesentliche Funktionen bei der Etablierung seiner Machtbasis übernahm ein Netzwerk aus seltener beachteten Personen, die teilweise in direkter Verbindung zur Banken-Elite der US-amerikanischen Ostküste und zur Freimaurerei standen. Das dortige Machtkartell um die Warburgs und Rockefellers – diese historisch beide den Rothschilds verbunden – hatte ebenfalls klar nachweisbar Anteil am Erstarken von Hitler-Deutschland. Nach dessen militärischer Überwindung konnte dieses Macht-Kartell über den CFR, die „Bilderberger“ und andere Elite-Netzwerke eine globalistische Geopolitik nennenswert im eigenen Sinne organisieren.

Der astrologische Okkultismus, der nun für Hitler deutlicher beschreibbar wird, dürfte ein Faktor für unrealistische Siegeshoffnungen und Erlöserwahn gewesen sein, die man dem „Führer“ gemeinhin attestiert. Der mittlerweile gut bekannte Okkultismus bei Heß und Himmler, der Drogengebrauch Görings und Hitlers sowie der Flirt mit der Homosexualität (so beschrieben von Lothar Machtan) erforderten Geheimhaltung, machten Nazi-Führer erpressbar, abhängig und manipulierbar.

Hitlers nun offenkundiges Spiel mit dem Saturn als astrologisch-okkultistischem Symbol trug ein solches Geheimnis schon einst an die sichtbare Oberfläche. Dass dies bis heute so eifrig beschwiegen wurde, stabilisierte eine Geschichtsversion, in der Hintergrund-Politik, Geheimlogen und Okkultismus keine tragende Rolle mehr spielen sollten. Den historischen Realitäten entspricht dies jedoch nicht, wie „Saturn Hitler“ deutlich zeigt.

Daniel Hermsdorf

Verleger, Autor, Journalist bei filmdenken.de - Medienkritik, Verschwörungstheorie und Physiognomik

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