Historiker vertuschen weiter #Astrologie im NS
Wie lange wird es gelingen, die Geschichte des Nationalsozialismus in Deutschland systematisch zu fälschen? Sind Beteiligte schlichtweg und nach wie vor desinformiert – oder halten sie bewusst Informationen zurück?
Im Fall des “Welt”-Autors Sven Felix Kellerhoff sind wir einen Schritt weiter in der Einordnung: Ein Presse-Info zu meinem Buch “Saturn Hitler” erhielt er von mir persönlich in der Öffentlichkeit. Zum England-Flug von Adolf Hitlers formellem Stellvertreter Rudolf Heß im Jahr 1941 schreibt Kellerhoff jedoch heute noch:
So begann das bis heute vielleicht umstrittenste Rätsel des Dritten Reiches. Denn was wollte ausgerechnet der Stellvertreter des Führers in der Partei, der zweite Mann der NSDAP, mitten im Krieg im Land des einzigen zu dieser Zeit verbliebenen ernsthaften Kriegsgegners? Darüber wird seit 75 Jahren gestritten. Und weil es immer noch Akten zum Fall Heß geben soll, die unter Verschluss liegen, sind allen denkbaren Spekulationen Tür und Tor geöffnet.
Merkmal 1 eines heute üblichen Bezahl-Journalismus: Beschwörung eines nebulösen Sensationalismus. Hier basiert diese Praxis schlicht darauf, dass Informationen, die bereits vorliegen, einfach nicht zum zu verblödenden Leser durchgereicht werden. Halten wir fest, dass Kellerhoff de facto nichts weiter tut, als seine Leserschaft in die Position der Deutschen während der Hitler-Herrschaft zurückzustufen, wo die öffentliche Reaktion Hitlers in den Worten bestand, die Kellerhoff abermals dazu zitiert:
“Ein zurückgelassener Brief zeigte in seiner Verworrenheit leider die Spuren einer geistigen Zerrüttung, die befürchten lässt, dass Parteigenosse Heß das Opfer von Wahnvorstellungen wurde.”
Die Diagnose “Wahnvorstellungen” soll es also sein, die im öffentlichen Bewusstsein verbleibt. Es liegt nahe, dass “Welt”-Autoren nicht sagen dürfen, was in diesen Zusammenhängen wirklich geschah. Die Weltgeschichte wurde wesentlich von Freimaurer-Netzwerken mitbestimmt, deren Angehörige sich nicht scheuten, auch ihre eigenen Länder und Völker in blutige Kriege zu verstricken. In der Nachkriegszeit waren es in Deutschland Männer wie Axel Springer, denen es erlaubt wurde, eine angeblich ‘freie Presse’ aufzubauen. Seine offiziell beglaubigte Mitgliedschaft in der Freimaurer-Loge wird ihm dabei nicht geschadet haben. Und, ebenso wie die Nazi-Führer Heinrich Himmler und Rudolf Heß, nach neuesten Erkenntnissen auch Hitler selbst – Axel Springer hatte ein ausgeprägtes Faible für Astrologie.
Es ist also klar, dass Angestellte jenes Presse-Konzerns, den der Freimaurer und angebliche Sternengläubige Springer gründete, mit Themen wie Freimaurerei und Astrologie vorsichtig sein müssen. Und so fallen sie als wesentliche Faktoren für Entstehung und Verlauf der Nazi-Herrschaft in dieser Art der Berichterstattung einfach wieder unter den Tisch – selbst dort, wo sie schon gut beschreibbar sind.
Im Tagebuch von Joseph Goebbels lautet eine betreffende Passage zu Rudolf Heß:
Prof. Haushofer und seine Frau, die alte Heß, sind dabei die bösen Geister gewesen. Sie haben ihren ‚Großen‘ künstlich in diese Rolle hineingesteigert. Er hat auch Gesichte gehabt, sich Horoskope stellen lassen u. ä. Schwindel. Sowas regiert Deutschland.
Es ist also vollkommen unstrittig, dass einer der wenigen echten Freunde Hitlers über viele Jahre, Heß, begeistert der Astrologie anhing (wie Ingo Bading es zudem etwa für das weitere Umfeld der erwähnten Haushofers noch ausführlicher recherchiert hat). Es kommt deshalb schon einer Geschichtsfälschung gleich, wenn Kellerhoff nicht hierauf konkret hinweist, sondern von Goebbels nur wieder den allgemeineren Befund aus den Tagebüchern entnimmt:
“Der Führer ist ganz zerschmettert. Welch ein Anblick für die Welt: ein geistig Zerrütteter zweiter Mann nach dem Führer. Grauenhaft und unausdenkbar. Jetzt heißt es, Zähne zusammenbeißen.”
An anderer Stelle benennt Goebbels, wie zitiert, eben die genaueren Inhalte solch ‘geistiger Zerrüttung’. Warum sie hier erneut verschweigen? – Es dürfte nichts mit ‚freier Berichterstattung‘ zu tun haben, sondern mit offensichtlichen Denk- und Sprechverboten in der mächtigen Springer-Presse.
Merkmal 2 einer systemtreuen Presse: Damit sind wohl auch alliierte Langzeit-Interessen an der Manipulation des Gegners und seiner fortgesetzten Desinformation verbunden. Wie genau Churchill seine schon in Ansätzen bekannte Strategie einer Beeinflussung des Gegners durch Okkultismus gestaltete, müsste wesentlich ausführlicher Gegenstand der Forschung sein. Ich verweise in “Saturn Hitler” auf die nun schon gut bekannte 2004er Dokumentation “Geheimakte Heß” von Olaf Rose und Michael Vogt:
Der Leiter seines Gefängnisses, der US-Amerikaner Eugene K. Bird, ging von einem Mord britischer Agenten an dem hochbetagten Heß im Jahr 1987 aus, da dieser sich aus gesundheitlichen Gründen praktisch nicht selbst habe erhängen können. Unkontrollierbare Aussagen von Heß nach einer Freilassung hätten verhindert werden sollen.
In der “Wikipedia” ist hierzu nach wie vor zu lesen:
1987 starb er im Kriegsverbrechergefängnis Spandau durch Suizid.
Fassen wir zusammen: Für Rudolf Heß und auch weitere Kreise der Nazi-Führung bis hin zu Adolf Hitler ist das Astrologie-Interesse, wenn nicht die entschiedene Astrologie-Gläubigkeit mittlerweile gut belegt, wird aber bisher von sog. Fachwissenschaft und Presse nach wie vor verschwiegen. Im Fall von Heß sagte dessen US-amerikanischer Gefängnisleiter vor der Kamera aus, dieser sei abschließend als alter Mann noch von britischen Agenten ermordet worden. Man kann daraus recht bestimmt schließen, dass Heß etwa zum Thema Astrologie nach seiner Freilassung noch einiges hätte sagen können, was als Kenntnis zumal in der deutschen Öffentlichkeit dann offensichtlich ‚nicht erwünscht‘ ist – von Seiten der Sieger des Zweiten Weltkriegs, in deren Strategie Geheimbündelei und damit verbundener Okkultismus eine bisher kaum öffentlich bekannte, aber bedeutende Rolle spielen. In der “Welt” wird nun aus der elaborierten Okkultgläubigkeit Heßʼ in der eingeschränkten Auswahl von Goebbels-Zitaten wieder nur “ein geistig Zerrütteter” (als gäbe es das ohne konkrete Umstände und Inhalte, über die dann sprechen ist, wenn man sich ernsthaft Historiker nennen will). “Welt”-Autor Kellerhoff munkelt lieber über “Akten zum Fall Heß […], die unter Verschluss liegen”, dann möglicherweise, ohne einmal in Bücher hineinzusehen, von denen er selbst definitiv bereits Kenntnis hat. Da “Saturn Hitler” nicht zu jenen halbgaren Produkten gehört, die meistenteils von den Anzeigenkunden der Bezahlpresse großflächig rezensiert werden, bleiben solche Erkenntnisse einer größeren Öffentlichkeit also einstweilen vorenthalten.
Lieber wird noch in vorauseilendem Gehorsam auf erst anstehende Biografien verwiesen, die aus der offiziell genehmigten universitären Wissenschaft stammen. Kellerhoff schließt seinen Artikel mit den Worten:
Wird sich diese letzte ungeklärte Frage des Rätsels Rudolf Heß je ganz lösen lassen? Gespannt sein darf man jedenfalls auf die für November 2016 angekündigte große Biografie über den Führer-Stellvertreter von Manfred Görtemaker. Der Potsdamer Historiker hat abermals bislang gesperrte Akten auswerten können. Und ganz sicher wird er seine eigene Interpretation des 10. Mais 1941 vorlegen.
Es ist nach wie vor gängige Praxis, Geheimbünde in Presse, Wissenschaft und Rechtssprechung zu schützen. Es war erfolgreich, Weltgeschichte in größtem Maßstab über Geheimlogen konspirativ zu beeinflussen – unter Inkaufnahme vieler Millionen von Todesopfern, die nur selten aktiv daran mitwirkten und irgendwie als schuldig anzusehen wären. Systematische Erforschung und öffentliche Reflexion von Traditionen des Okkultismus wird weitgehend unterbunden und marginalisiert. Gleichzeitig feiert er in Machtpolitik und Popkultur weiterhin fröhliche Urständ (wie auch hier fortlaufend in Blog und Büchern gezeigt). Wenn es im deutschen Grundgesetz (Art. 5, Abs. 1) heißt …
Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten […]. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.
…, so trifft dies de iure, aber hier eindeutig dokumentiert nicht de facto zu. Denn was in den Massenmedien systematisch verschwiegen wird, findet im öffentlichen Bewusstsein quantitativ nach wie vor kaum statt. Eine Rechtsgleichheit würde bedeuten, offene und verdeckte Einflussnahmen durch Einzelinteressen zu vermeiden. Und davon sind wir offensichtlich noch weit entfernt. – Die Praxis unserer Presse ist darin der systematischen Verfassungsfeindlichkeit eigentlich näher als irgendeine unbedeutende Unflätigkeit, die jemand in sozialen Medien äußert.
Die existierende Massengesellschaft entscheidet sich lieber dafür, die etablierte (und komplex fremdgesteuerte) Presse für eingeschränkte und verfälschte Informationen zu entlohnen, obwohl andere überprüfbare Informationen sogar z. T. kostenlos über das Internet eine wachsende Zahl von Menschen erreichen (oder aus finanziellen Gründen eben, weithin unbemerkt, unterbleiben). 1987 soll der britische Geheimdienst einen Mord begangen haben, um solche Informationen weiterhin zu deckeln. Würde er heute davor oder vor noch Schlimmerem zurückschrecken? Man darf seine Zweifel daran haben. Es könnte für manchen, der es heute noch nicht ahnt, zur ureigenen Überlebensfrage werden. Dies betrifft die Zwangsläufigkeit einer Eliminierung des früheren Kriegsgegners Deutschland – nun durch andere Strategien etwa einer forcierten Umvolkung per Migrationswaffe. Ein kleiner Tip, dessen Inhalt hier noch weiter ausgearbeitet werden wird: Die Okkultverwirrten à la Heß von heute sind etwa naive Multikulti-Ideologen. Es gibt viele Anzeichen, dass sie uns in neue Kriege bzw. neue Arten des Krieges und der Vernichtung führen.
Soll eine unabhängige Aufarbeitung der Zeitgeschichte weiter Formen annehmen, bedarf es allerdings einer sehr viel intensiveren Bewusstwerdung und Diskussion, privat wie öffentlich. Auch die Empfehlung des vorliegenden Artikels kann hierzu ein Beitrag sein. Besten Dank im voraus!
Letzte Kommentare