Problem-Komplex Migrantische #Gewalt – mit Beispielen aus 10 Septembertagen 2018

Seit der sog. “Flüchtlingskrise” ist ein ewiges Streitthema zwischen Rechts und Links heftig aufgeflammt: die Frage nach “Ausländer-Kriminalität”, wie dies allgemein bisher hieß. (Bisherige Beiträge sind z. B. mit Suchbegriffen “Flüchtlinge Gewalt” im Blog zu finden.) Ich gehe an dieser Stelle nicht ausführlicher darauf ein, dass auch offizielle Verlautbarungen wie Statistiken des Bundeskriminalamtes einen äußerst verwirrenden Gebrauch von Begriffen wie “Ausländer”, “Migranten”, “Zuwanderer” und neuerdings eben “Flüchtlinge” machen. In meiner Erfahrung führt dies in der Tendenz meist dazu, dass spezifische überhöhte Werte weniger betont werden – entweder verschwinden etwa “Flüchtlinge” in der größeren Menge der “Migranten”, oder es werden “Flüchtlinge” als “Migranten” bezeichnet, weswegen absolute Zahlen dann relativ gering gegenüber der Gesamtmenge von Straftaten aller wirken. Passdeutsche mit Migrationshintergrund werden grundsätzlich als Deutsche gezählt, weshalb eine etwaige Ursachenanalyse mit realistischen Zahlen letztendlich (auch hierdurch) unmöglich wird. Meist wird mit der Zahl von “Tatverdächtigen” gearbeitet, was Linken die Gelegenheit gibt, einzuwenden, es würden öfter vorurteilsbehaftet Migranten verdächtigt. Da hierdurch meist eine erhitzte Diskussion entsteht, unterbleibt eine für beide Seiten einleuchtende Klärung – bisher, gesamtgesellschaftlich gesehen, wohl gänzlich, denn die anzutreffenden Überzeugungen hüben wie drüben haben sich in meiner Beobachtung im Privaten nur wenig geändert. Lediglich im politischen Leben ist ein Grüner wie Boris Palmer ein Novum.

Als argumentative Faustregel sollte man sich merken, dass der Anteil von sog. Migranten (es wäre hier auch immer noch zu differenzieren zwischen Europäern und Nicht-Europäern, bestimmten Religionszugehörigkeiten etc.) in zusammenfassenden Statistiken zu Negativ-Entwicklungen in der Regel mindestens doppelt so hoch ist wie im Durchschnitt der qua Staatszugehörigkeit deutschen Bevölkerung in Deutschland – doppelte Schulabbrecher-, Nicht-Akademiker- und Kriminalitäts-Quoten. Das Propagandistische (einer Agenda verstärkter Zuwanderung unter weitgehender Ausschließung anderer Maßnahmen wie effektiver Familien-Förderung der hier Lebenden) besteht in anschließenden Kommunikationen, öffentlich wie privat, darin, dass apodiktisch behauptet wird, es gebe keinerlei Unterschied (den man erbbiologisch und/oder soziologisch durchdenken kann) zwischen Zuwanderern und Deutschen, wenn man die soziale Schicht berücksichtige.

Hier haben wir ein Beispiel für rein rhetorische Tricks, die heute nicht selten an die Stelle von Fakten und einvernehmlichen Klärungen getreten sind (also eine große Masse wirklicher fake news hervorbringen). Selbst, wenn ein schwacher sozialer Status bei per definitionem Einheimischen exakt genausoviel Kriminalität (mit)bedingt, lenkt dies von dem primären Problem ab: Würden Einheimische 1 Mio. Kinder aufziehen, entspräche deren Kriminalität voraussichtlich und ungefähr im Durchschnitt jener der vorherigen Sozialstruktur. Hat Politik über Jahrzehnte wenige Beiträge dazu geleistet, dass die selbstdezimierende Geburtenziffer von ca. 1,6 in Deutschland wirklich steigt (eher im Gegenteil), und singen Politiker am Ende dieses Liedes dann die Melodie einer alternativlosen Massen-Zuwanderung zur Bestandserhaltung, ist im Vergleich zur eigenen Bestandserhaltung das Ergebnis ein Ansteigen von Kriminalität, da Zuwanderer mindestens bei ihrem Neubeginn im Durchschnitt finanziell deutlich schlechter gestellt sind als Einheimische. Ich lasse hier weitere notwendige Differenzierungen weitgehend aus, die natürlich verschiedenste Landeskulturen, Individuen und Migrationsgründe betreffen. Zusammenfassend lässt sich aber wohl sagen, dass bei einigen größeren Zuwanderer-Gruppen über Jahrzehnte Integrationsdaten schlecht bleiben, also auch nicht bedingungslos Entwarnung gegeben werden kann im Sinne von ‘es wächst sich heraus’. (Ich kann nicht in jedem Beitrag und an jeder Stelle betonen, dass sich hierdurch ein freundlicher Umgang mit jedem im Alltag nicht ändern sollte; sinnvolles politisches Handeln aber lässt sich nach Lage der Dinge in dieser Hinsicht wohl nur anders begründen, als dies derzeit weitgehend und zumal wirkungsvoll geschieht.)

Ich schreibe all dies hier auch deshalb (teilweise nochmal), weil es bei Demonstrationen in Chemnitz und Köthen nach extremen Gewalttaten von Migranten neuerlich darum geht, ob sich hier berechtigte Sorgen von Bürgern zeigen, ob “Einzelfälle” für rechte politische Zwecke missbraucht werden und wie mit politisch Rechtsstehenden umzugehen ist, denen man traditionell überzogene Vorbehalte gegenüber Migranten (selbstredend auch in mehr oder minder angemessenen Verallgemeinerungen eines politischen Tagesgeschäfts) vorwirft. Die Lage ist bei den aktuellen Fällen noch deutlich komplizierter, weil zwischen Provokationen von Linken und/oder Verfassungsschutz und authentischem ‘rechtem’ Fehlverhalten (noch oder dauerhaft) nicht abschließend zu unterscheiden ist.

Der Presse-Mainstream und eine linksliberale Bürgerschaft i. w. S. folgt allem Anschein nach dem derzeit erwartbaren Narrativ – aus dem Gedenken an ein Opfer migrantischer Gewalt wird öffentlichkeitswirksam die Warnung vor politischen Rechtstendenzen und deren gewalttätiger Fortsetzung in Wort und (hier ggf. angeblicher) Tat. Dabei sind die wenigen Video-Aufnahmen zwar keine Dokumente für mich irgendwie begrüßenswerter politischer Kultur. Sie wirken auch berechtigterweise beängstigend auf jeden, der von spontanen Aggressionen betroffen sein könnte. Es kommt jedoch nicht einmal zu einem Körperkontakt. Es werden auch keine Todeswünsche ausgesprochen, sondern es heißt: “Raus aus unserer Stadt!” Wie gesagt, unterstütze ich derlei hier in keinster Weise. Gewaltbereite Rechtsextremisten sind kein zu vernachlässigendes Thema – aber das bearbeiten andere nun schon schwerpunktmäßig. Hier gilt es zu fragen, ob bei dauernden Messerstechereien, Massen-Schlägereien, Angriffen gegen Ordnungs- und Hilfskräfte, massenhaften disziplinarischen Totalausfällen in Schulen von immer denselben Problemgruppen die wichtigste Nachricht ist, dass es in Chemnitz “Hetzjagden” gegeben habe. Ich verstehe darunter immer noch etwas anderes, als dass Leute sich anschreien und ein paar Meter hintereinander herlaufen, um dann nach Sekunden aufzugeben. Das sollte am besten auch unterbleiben (und Gott behüte, dass es einfach dabei bleibt – ich habe keine wirkliche Ahnung, ob es so kommt). Angehörige einer SPD-Delegation berichteten davon, auch “körperlich angegriffen” worden zu sein.

Und es wird in Chemnitz zusätzlich Aggression gegenüber einem jüdischen Restaurant am Wege bekannt, die – wenn tatsächlich von Rechten begangen – nur aus deren Auffassungen einer Neuen Weltordnung unter ‘jüdischer Führung’ (eigentlich Superreiche und erkennbar jedenfalls eher kleinere radikale zionistische und religiöse Fraktionen) überhaupt in ihren Motivationen erklärlich würde. Ein Verständnis (ja nicht zwangsläufig gleich vollumfänglich Unterstützung) für solche Interpretationen wird von sog. öffentlich-rechtlichen Medien oder staatlichen Institutionen nicht gefördert – vermutlich aus politischen Gründen (über die selbst zu sprechen wäre). Resultat ist eine Spaltung der hiesigen Gesellschaft, die dem Hörensagen nach immer mehr Familien entzweit usw. (Ich merke es im Gespräch mit Menschen, die in etablierten Institutionen der Bildung oder der Medien derzeit verortet sind – ich kann nicht von dem Eindruck sprechen, dort sei die Arbeit eines “Council of Foreign Relations” etc. überhaupt nur nennenswert bekannt, geschweige denn in ein eigenes kritisches und komplexes Verständnis überführt. Es wird, wie zu allen Zeiten, vordringlich eher vertreten, was kurzfristigen finanziellen Gewinn und sozialen Statusgewinn erbringt – und wohl auch authentisch selbst zunächst individuell geglaubt wird.)

Der typische “Spiegel”-Leser und ARD-Gucker, zumal, wenn er keine jüngeren Kinder hat, dürfte bestehende soziale Verwerfungen in Deutschland, die sich immer deutlicher zeigen, durch seine Medien-Brille bisher nur eingeschränkt gesehen haben. Entsprechende kritische Informationen gibt es zwar auch in ihren Medien, doch sind sie schwächer dosiert. Eine hauptsächliche Propaganda-Technik ist es, dass eine Fülle von Gewalttaten nur in der regionale Presse berichtet wird und es gar nicht in die Nachrichten-Übersichten schaffen, die “Otto Normalmedienverbraucher” (Hektor Haarkötter) überhaupt nur durchscrollt. Tut er dies, liest er meist nur Anlauftexte. Ist er links geprägt, wird er sogar öfter noch einen Bogen machen um Berichte, die seinem Weltbild widersprechen (was er aber unter Anleitung von Gesinnungswächtern erlernt hat, “Rechten” vorzuwerfen – in einer Filterblase nur noch die eigene Sicht bestätigt zu erhalten etc.). Selbst in Regionalmedien entstehen noch Verzerrungen, indem manchmal Herkünfte von Tätern erwähnt werden, manchmal aber auch nicht. Manchmal erwähnen sie die meisten Zeitungen nicht, aber einzelne. Manchmal werden Nationalitäten von Tätern in einer oder sogar zwei zeitlichen Staffelungen von Meldungen zunächst nicht erwähnt. Handelt es sich nicht um einen aufwändiger Recherchierenden, so hat ein Leser mit entsprechender Einstellung zur Frage umso mehr die Gelegenheit, das betreffende Geschehen nicht einem migrantischen Milieu bzw. etwa “Flüchtlingen” zuzuordnen. Was er dadurch in der Summe an Fehlwahrnehmungen hat, müsste eine empirische Medienwissenschaft beschreiben, von der wir heute weit entfernt sind. Die Gründe dafür können eigentlich nur in zwei Varianten bestehen. Entweder, es ist ein – an den eigenen Ansprüchen gemessen – schlecht funktionierendes System (das nach Korrekturen streben würde) oder es ist ein System, das nach dem Willen von irgendjemand funktioniert, der schädigende Absichten hat. Hierfür werden “Rechten” bestimmte Erklärungen angeboten. Eine “politische Bildung” hierzulande bearbeitet diese Erklärungen nur rudimentär – wo sie in populistische Formen des “Kampfes gegen Rechts” oder das idyllisch bebilderte Ideal einer multikulturellen Gesellschaft übersetzbar sind, die angeblich ausschließlich bessere Alternativen zu rechtsgerichtetem National- und Geschichtsbewusstsein darstellen.

Ich muss an dieser Stelle abkürzen, verweise beispielhaft auf Blog-Beiträge zu Themen des Geschichtsrevisionismus und stelle vorerst noch fest, dass die laufende Agenda niemals zu Schlichtungen und Annäherungen wird führen können. Sie versucht nicht, zu vermitteln, sondern sie versucht, politische Haltungen zu brechen, die sie teilweise berechtigerweise, teilweise aber auch in der Sache unberechtigt, dann oft pauschal zurückweist. Man will offensichtlich etwa über die Involvierung US-amerikanischer Akteure in Judenverfolgung und reichsdeutsche Kriegsfinanzierung nicht sprechen, die Enkel von Weltkriegs-Wehrdienstpflichtigen in Deutschland aber möglichst jede einzelne jüdische Opfergeschichte noch und noch einmal hören und dafür Abbitte leisten lassen. (Pardon, aber achten Sie bitte auf die Anzahl von Holocaust-Erwähnungen etwa im “Deutschandfunk”. Ich wollte immer mal einen ganzen Tag mithören und eine Strichliste machen. Subjektiv ist der Eindruck bisher: in Wortprogrammen mindestens 1 x stündlich, oft aber sogar mehrfach, etwa in Magazin-Formaten.) Ein Resultat dieser “Politik” ist, dass jemand, der sein eigenes Weltbild kaum medial repräsentiert sieht und keinerlei Ansprechpartner für seine Kritik hat, sich willkürlich gegen einen Kippa-Träger auf der Straße oder eben ein Restaurant richtet. Ja, wir wissen, das läuft im Prinzip alles nach Gustave Le Bons “Psychologie der Massen” (1895). Die Masse verstehe Sachargumente sowieso nicht. Sie müsse emotionalisiert werden. (Hier würden aufgebauschte “rechte” Affekthandlungen im noch überschaubaren Rahmen mehr emotionalisiert als zahlreichere laufende, meist nicht politisch motivierte Gewalttaten, auf die rechter Protest sich bereits bezieht. Es mag Leute geben, die nur einen Anlass suchen, auszuticken. Im abstrakten Sinn von Schwierigkeiten mit bestimmten Zuwanderergruppen sind solche Anlässe nicht frei erfunden, wie auch die unten aufgeführte Stichprobe zeigt.) Seit es alternative Informationen via Internet gibt, hat die Masse aber wohl zumindest gelernt, dass sie manipuliert werden soll und fragt sich, wer dies aus welchen Gründen tut. Das ist eine wohl gänzlich neue und immer noch zu wenig besprochene Lage. Und es kommt eben noch darauf an, ob eine “Psychologie der Massen” wirklich im Sinne einer Staatsräson eingesetzt wird – oder gerade für das effektive Gegenteil.

Das, was uns als Wissenschaft zum Thema präsentiert wird, ist, entsprechend einer lange laufenden Agenda, die Psychopathologisierung jeder Form von Selbstschutz und -behauptung. Andreas Müller titelt auf “grenzwissenschaft-aktuell.de” (07.09.2018): “Studie zeigt, wie sich verzerrte Urteile über Gewalttaten bilden”.

Hagen (Deutschland) – Ein internationales Psychologenteam hat sich in einer aktuellen Studie Fragen der Meinungsbildung nach und über Gewalttaten gewidmet. Das Ergebnis zeigt: Der Mensch bildet sich verzerrte Urteile über Gewalttaten, um die Integrität seiner eigenen sozialen Gruppe zu wahren.

Die Studie verwendet drei fiktive Fälle, um solche Abläufe zu erforschen.

Ich finde es nicht falsch, nach wie vor auch in solche Richtungen zu denken – auch. Man könnte ebenso empirische Studien anfertigen zu den argumentativen Abläufen, die ich hier abermals beschrieben habe. Teilweise wäre dafür noch eine sachliche Klärung notwendig. Es ginge dann darum, was z. B. in Statistiken noch Realitäten verfälscht, nach Kriterien von Objektivität zu verbessern wäre, um anschließend zu beobachten, wie manipulierte wahrgenommene Realitäten weitere Denk- und Argumentationsmuster prägt.

Ich schreibe hier in dem Bewusstsein, dass im Falle von Manipulationen (gefälschten oder beeinflussten Taten) durch inszenierte Anlässe eine Volkspädagogik durchgesetzt werden könnte, deren Absicht die Friedfertigkeit aller Parteien ist. Doch das Ausmaß ist immens, soziopsychologisch belastend und spaltend, in dem einer umfangreich Asyl und Sozialleistungen gewährenden Gesellschaft gleichzeitig offensichtlich eingeredet werden soll, möglichst kein besonderes und öffentliches Erschrecken über besonders grausame Taten zeigen zu sollen, weil dies unangemessene Vorurteile über Migranten, v. a. Moslems, schüre.

Ein vernünftiger Mittelweg wäre ja z. B., dass es dringende Appelle auch auf rechter Seite geben sollte, keine Akte von aggressiver Kommunikation oder körperlicher Gewalt zu verüben, sondern dafür in der Sache Öffentlichkeit herzustellen. Statt weiter pauschal gegen die “Flüchtlingswelle” zu agitieren, könnten auch einmal konkrete inhaltliche Konzepte entwickelt und eingebracht werden. Wer z. B. kümmert sich auf Seiten der moslemischen Gemeinden um die jugendlichen Problemfälle? Gibt oder gäbe es dafür dann auch kontrollierende Gremien? Das mag versponnen wirken, aber was sonst sind Schlussfolgerungen aus Forderungen von Ahmad Mansour wie (nordbayern, 22.08.2018):

Sanktionen bei fehlender Integration. Hier müsse der Staat entschiedener und selbstbewusster auftreten.

Man frage dann bitte nicht an erster Stelle wiederum mich, wer das wie tatsächlich umsetzen solle. Aber wer fragt das überhaupt? Einvernehmlich scheint ja die Erkenntnis zu sein, dass durch das Übergehen konkreter Umsetzung bisher Integration zu oft gescheitert sei. Könnte dieses Scheitern darin bestanden habe, dass Absichtserklärungen heiße Luft blieben, kein Geld und/oder überhaupt keine Leute, um etwas durchzuführen? Sind solche Voraussetzungen jetzt vorhanden – und, wenn nicht, was dann?

Wir sehen im Fernsehen öfter Berichte über Menschen, die Flüchtlinge bei sich aufgenommen haben. Wann sehen wir Berichte über gut gebildete SPD- und Grünen-Wähler, die als Mediatoren vor Ort Ernst machen mit einer multikulturellen Gesellschaft, die sie ausdrücklich bejahen? Dazu würde gehören, schädliche Faktoren für das eigene Leben, die eigenen Kinder anzugehen – etwa in Gestalt jener jugendlichen Delinquenten, die teilweise zu Dauerkunden von Polizei und öffentlichen Diensten werden, wo es relativ einfach vermeidbar wäre. Was hätte überhaupt in diesem Kontext höhere Priorität?

Es sind am Ende die Taten solcher Einzelner, die ablehnende Haltungen gegenüber Zuwanderern, Arabern oder Nordafrikanern verstärken. Dazu hier abschließend eine noch zufällige Presseschau dessen, was man in den letzten zehn Tagen lesen konnte, während in Chemnitz gegen einen stattgefundenen Mord demonstriert und anschließend über die Demonstration gestritten wurde. Es bleibt für mich der Eindruck, dass jene, die wesentlich den harten rechtsradikalen Kern (teilweise angereister) Demonstranten als Schreckbild sehen, ein anderes Erschrecken, eine andere berechtigte Angst deshalb nicht erleben, weil die laufenden Meldungen einfach an ihnen vorbeigehen und sie anschließend anderslautende Zusammenfassungen von teilweise den Behörden, erst recht von Politikern und Journalisten erhalten.

Ich stelle hier deshalb als Momentaufnahme noch einmal Meldungen der Art zusammen, wie sie derzeit sehr verstärkt über soziale Netzwerke und private Mail-Verteiler gehen. Es sind solche, die Ansichten prägen, die anschließend mehr oder manchmal weniger angemessen im öffentlichen Raum geäußert werden. Es bleibt immer aktuell zu klären, wie statistisch signifikant sie sind. Dass es Taten sind, die eigentlich unter allen Umständen verhindert werden sollten, wemm irgend möglich, sollte sich doch von selbst verstehen. Die Hintergründe und Werdegänge bestimmter bedeutender Tätergruppen sind speziell und böten deshalb zumindest theoretisch bessere Ansätze zur Prävention. Oder? Ich fragte gerade schon, was denn daraus im Einzelnen folgen müsste. Und welche Gründe es geben könnte, auch diese Frage nicht zuzulassen?


01.09.2018
Afghane mit deutschem Aufenthaltstitel attackiert zwei Menschen
Ein 19-jähriger Afghane soll am Amsterdamer Hauptbahnhof auf Passanten eingestochen haben. Zwei werden schwer verletzt. Womöglich gibt es einen Zusammenhang mit einer Taliban-Forderung, niederländische Soldaten anzugreifen.
Junge (10) vergewaltigt Jungen (10) bei Klassenfahrt von Grundschule – Berlin
Für die beiden elfjährigen Mittäter (ein Syrer, ein Afghane) wurden inzwischen andere Schulen in anderen Bezirken gefunden.

04.09.2018
Amerikaner (39) erschießt Mutter (37) von drei Kindern
Zeugen sollen einen dunkelhäutigen Mann in einem weißen SUV gesehen haben.
Schnell steht für die Ermittler fest: Die Tote ist Julia B., der Täter ihr Lebensgefährte (39). Die Fahndung richtet sich nun gezielt gegen den US-Amerikaner.
Familienstreit auf Aldi-Parkplatz in Essen: Junger Mann wird mit Hammer attackiert (Foto beachten)
Mit schweren Verletzungen musste ein junger Mann aus Essen am Montagnachmittag ins Krankenhaus gebracht werden.
Nach ersten Erkenntnissen der Polizei wurde er mit einem Hammer angegriffen. Dem war offenbar ein Familienstreit auf dem Parkplatz des Aldi Nord an der Wilhelm-Nieswandt-Allee in Altenessen vorausgegangen.
Frau belästigt: Massenschlägerei am Rathaus Neukölln endet blutig: Mann niedergestochen, schwer verletzt (größere Sippen, die rasch zusammentelefoniert werden können, sind unter Westeuropäern äußerst selten)
Auf der Treppe des Rathauses Neukölln vertrieben sich am Montagabend mehrere junge Männer ihre Langeweile. Jemand aus der Gruppe soll dann eine Frau sexuell belästigt haben. Offenbar erzählte sie den Vorfall sofort weiter. Das muss bei Verwandten und Bekannten des Opfers Rachegelüste und Imponiergehabe ausgelöst haben.
Wie aus dem Nichts tauchte gegen 19 Uhr plötzlich eine aufgebrachte Meute auf dem Vorplatz des Rathauses auf. Zeugen berichteten, dass bis zu 30 Angreifer aus mehreren Autos gesprungen seien. „Sie stürmten auf eine Personengruppe zu, die zu diesem Zeitpunkt auf der Rathaustreppe saß“, erklärt eine Polizeisprecherin.

05.09.2018
Bemerode – Räuber halten Seniorin zwei Tage gefangen
Zwei Männer haben in Hannover eine ältere Frau entführt und fast zwei Tage gefangen gehalten. Wie die Polizei mitteilt, geschah alles am vergangenen Wochenende. Die Täter entführten die 76-Jährige in einen Rohbau in Bemerode, erst am Montag kam sie frei. […] Außerdem hofft die Polizei auf Zeugenhinweise zu den südländisch aussehenden Männern. Der eine Täter ist etwa 30 Jahre alt, zirka 1,80 Meter groß, ungepflegt und muskulös. Er hat schulterlange, dunkelbraune Haare sowie einen buschigen Bart. Der Mann trug ein rotes Hemd, eine dunkelrote Jacke und schwarze Sneaker. Sein Komplize ist etwas kleiner, ungefähr 25 Jahre alt und hat nackenlange, dunkelbraune Haare. Bekleidet war er mit einem gelb-orangefarbenen Hemd, einer anthrazitfarbenen Hose sowie Nike-Schuhen mit grünen Streifen.
Hier plötzlich im Artikel die Bemerkung zu nicht vorhandener Ausreisepflicht – als müssten wir als Leser schon wissen, um wen es geht:
Hauptbahnhof Münster: Mann mit Messer an Imbiss mehrfach niedergestochen – mutmaßlicher Angreifer in U-Haft
Nachdem ein Mann (24) am frühen Sonntagmorgen am Hauptbahnhof Münster einen anderen Mann (27) niedergestochen hatte, sitzt der 24-Jährige nun in Untersuchungshaft. […] Dabei wurde der 27-Jährige lebensgefährlich verletzt. Doch das Opfer ist wieder ansprechbar, liegt aber noch im Krankenhaus. Nach Information der Zeitung waren beide Männer nicht ausreisepflichtig. Einer von ihnen lebt bereits seit mehreren Jahren in Deutschland.
Unangemeldete Demo in Duisburg löst Großeinsatz aus – „sehr aggressiv gegenüber der Polizei“
Bei der unangemeldeten Demo im Stadtteil Marxloh zogen die Teilnehmer mit Öcalan- und PKK-Fahnen ausgerüstet aus einem kurdischen Kulturzentrum auf die Weseler Straße, legten dort den Verkehr lahm.
Einige verhielten sich laut Polizeisprecher Ramon van der Maat „sehr aggressiv gegenüber den eingesetzten Polizisten“.
Und noch ein Reflex auf die Forderung nach Täter-Beschreibungen:
Akne-Mann vergewaltigt junge Frau an Flussufer
Der Täter hat kein Wort gesprochen, so dass zu einer möglichen Nationalität keine Aussage getroffen werden kann.
Er soll etwa 35 Jahre alt, groß und schlank sein, dazu eine große Nase und dunkelbraune glatte Haare haben.

08.09.2018
Mann (23) in Dortmund auf offener Straße geschlagen, beraubt und niedergestochen – Notoperation!
Er berichtete, dass ihn drei junge Männer, vermutlich Nordafrikaner, gegen 1.06 Uhr geschlagen, beraubt und niedergestochen hätten.
In einem solchen Bericht aus Duisburg keine näheren Angaben:
Racheakt in Duisburg Ex-Freund und drei Maskierte greifen Mädchen an
Es sollte eine letzte Aussprache mit dem Ex-Freund werden. Doch die 17-Jährige geriet in einen Hinterhalt: Drei weitere junge Männer tauchten auf, attackierten sie. Die Kripo ermittelt nun wegen versuchten Mordes. […] Dann sollen plötzlich drei Maskierte aufgetaucht haben, die gemeinsam mit dem Ex-Freund auf sie eingeschlagen hätten. Die Täter hatten auch Messer, mit denen sie das Mädchen verletzten. […] Angaben zu Nationalität von Angreifern und Opfer machten die Beamten nicht.

09.09.2018
Köthen: Ein Verdächtiger sollte abgeschoben werden
Zwei Männergruppen sind in Sachsen-Anhalt in Streit geraten. Dabei starb ein junger Mann. Nun ermittelt die Polizei gegen Afghanen.
Brutaler Übergriff auf Essener Polizisten bei Shishabar-Kontrolle – 17-Jähriger prügelt auf Beamtin ein
Sie waren, wie auch der erste Angreifer (17), Südländer. Die Beamten beschreiben sie als circa 20 bis 25 Jahre alt. Einer trug ein weißes T-Shirt und Jeanshose. Eine anderer trug rote Oberbekleidung.

10.09.2018
Für ihre Flüchtlingshilfe ausgezeichnete Syrerin in Berlin verhaftet
Schwere Vorwürfe gegen die in Berlin lebende Syrerin Sarah Mardini: Sie soll auf der griechischen Insel Lesbos in einem kriminellen Netzwerk für Fluchthilfe mitgearbeitet haben. Die Justiz ermittelt.

Massen-Schlägereien dieses Zeitraums
Polizeieinsatz nach Massenschlägerei von Jugendlichen (Dresden)
Bei den Personen handelt es sich laut Polizeiangaben um zwei Afghanen im Alter von 15 und 19 Jahren, zwei Syrer im Alter von 17 und 18 Jahren sowie einen 19-jährigen Marokkaner.
Massenschlägerei am Bahnhof (Kornwestheim)
Ersten Erkenntnissen zufolge gerieten gegen 4:15 Uhr fünf bis sieben unbekannte Männer mit zwei 23-Jährigen sowie deren 21-jährigen Begleiterin am Bahnsteig 3 in Streit. […] Bei den Unbekannten soll es sich um 16 bis 20 Jahre alte Männer südländischen Aussehens handeln.
Massenschlägerei in der JVA Tegel – zwei Verletzte
Die Schlägerei soll sich laut dem Bericht am vergangenen Samstag in einem veralteten Gebäudetrakt ereignet haben. Demnach sollen zwei polnische Gefangene in ihren Zellen von einer größeren Gruppe arabischer und türkischer Häftlinge verprügelt worden sein.
Zwei Verletzte bei Massenschlägerei an einem Eiscafé (Wiesloch)
Dabei sollen die Gäste türkischer Abstammung auch mit ausländerfeindlichen Parolen provoziert worden sein. Die Lage soll sich dann hochgeschaukelt haben bis zu einer Prügelei.
Polizei muss eingreifen: Massenschlägerei in Asylunterkunft in Speyer!
Keine Angabe von Nationalität:
Massenschlägerei zwischen Großfamilien in Berlin
Zwischen zwei polizeibekannten Großfamilien ist am Sonntagabend in Berlin-Kreuzberg ein Streit eskaliert. Die Familien seien gegen 22.40 Uhr an der Graefestraße aneinander geraten und hätten sich daraufhin geprügelt und Pfefferspray versprüht, teilte ein Polizeisprecher am Montag mit. Dabei setzten die Schläger auch eine Axt, Stöcke und einen Stein ein. Einer der Beteiligten soll eine Schusswaffe gezogen und damit gedroht haben.
Massenschlägerei beim Binger Winzerfest: Sechs Polizisten lösen 50-köpfiges Personenpulk auf
Ansbach | Massenschlägerei mit Messer
SEK-Einsatz nach Massenschlägerei mit Verletzten (Berlin)
In der Nacht zum Montag hat es im Kreuzberger Graefekiez eine Massenschlägerei zwischen zwei Familien gegeben, bei der mehrere Menschen verletzt wurden.
Drei Menschen bei Massenschlägerei in Neukölln verletzt (Berlin)
Nach Angaben der Polizei ging vor dem Neuköllner Rathaus eine Gruppe von 20 bis 30 Männern auf eine andere Gruppe los, die auf der Treppe zum Gebäude saß. Beide Gruppen attackierten sich demnach mit Messern und Flaschen.
Massenschlägerei auf dem Alexanderplatz (Berlin)
Nach zwei Auseinandersetzungen zwischen zwei Gruppen von etwa 15 bis 20 Personen auf dem Berliner Alexanderplatz ermittelt die Polizei. Samstagabend waren nach Polizeiangaben vom Sonntag vermutlich zwei Familien miteinander in Streit geraten sein.
Nach Massenschlägerei vor der Schlössle: Zwölf Tatverdächtige ermittelt (Karlsruhe)
Am Dienstag, den 21. August, kam es gegen 21 Uhr zu einer Massenschlägerei vor einem Internet-Café an der Westlichen Karl-Friedrich-Straße Ecke Goethestraße sowie im Bereich der Leopoldstraße. Nachdem die Polizei die Auseinandersetzung beenden konnte, die Lage geklärt schien und die Beamten aufgebrochen waren, eskalierte die Situation später erneut. Dabei waren offenbar auch Schlagstöcke und ein Messer im Spiel.
“Massenschlägerei” nahe Sportplatz (Rothenstadt)
Der Einsatzzentrale war am Samstag gegen Mitternacht eine “Massenschlägerei” auf dem Gelände gemeldet worden, heißt es im Pressebericht. Laut den ersten Meldungen seien mindestens 20 Personen beteiligt gewesen.
Massenschlägerei in Bremen-Osterholz: Zeugen berichten von bis zu 30 jungen Männern, die sich prügeln
Massenschlägerei am Aschaffenburger Storchennest
Am frühen Samstagmorgen, gegen 00:20 Uhr kam es am Storchennest zu einer handfesten Auseinandersetzung zwischen zwei Personengruppen. Insgesamt waren an der Keilerei ca. 25 Personen beteiligt.
Massenschlägerei in Osterholz

Daniel Hermsdorf

Verleger, Autor, Journalist bei filmdenken.de - Medienkritik, Verschwörungstheorie und Physiognomik

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