Welche Aufgaben Sawsan #Chebli jetzt eigentlich hätte
Dass ein deutsches Gericht nicht zugunsten einer unaufgeklärt-reduktionistischen linksgrünen Gesinnung entscheidet, überrascht angenehm. Sawsan Chebli, zuletzt 2016-18 Bevollmächtigte des Landes Berlin beim Bund und Staatssekretärin für Bürgerschaftliches Engagement und Internationales in der Berliner Senatskanzlei, darf “islamische Sprechpuppe” genannt werden. Dafür ist der pensionierte Polizist und YouTube-Aktivist Tim Kellner gestern freigesprochen worden.
Ich würde einen solchen Ausdruck nicht verwenden – es gibt genug inhaltliche Ansatzpunkte, die für eine kritische Auseinandersetzung mit Chebli genannt werden können. Man kann sich dazu beispielhaft eine für sie entspannte ausführliche Gelegenheit zur Äußerung noch einmal ansehen, wie sie “phoenix persönlich” im Anschluss an den Amoklauf von Halle im letzten Jahr war:
Meine eigene Auffassung schließt ein, dass ich mich immer freue, wenn eine Migrantin mit dieser Vorgeschichte ein lupenreines Deutsch spricht. Wer sich so auszudrücken versteht, mit dem sollte eigentlich auch zu reden sein. Ein solcher Auftritt im Leopardenfell-Muster gibt mir zunächst auch keinen Anlass, Ängste vor einer reaktionären Islamistin zu entwickeln.
Dass wir es mit einer Tendenz zur Islamisierung im Schafspelz zu tun haben, lässt sich allerdings nicht ausschließen. Wie sich schließlich Mehrheiten moslemischer Lebensweisen und Einflüsse in Deutschland gestalten, hängt nicht allein von Frauen wie Chebli ab.
Und das ist der Haupt-Kritikpunkt, den ich an einem solchen Auftritt habe. Er betrifft dann auch die windelweiche Fragetechnik des Journalisten Alfred Schier: Warum lässt man Sawsan Chebli über den Islam in einer Weise daherreden, die strukturell identisch ist mit fast allem, was sonst Vertreter dieser Glaubensrichtung in deutschen Leitmedien veranstalten?
Ihre aktuelle Reaktion auf der Urteil ist erwartbar, ebenso Reaktionen in sozialen Medien:
Wir dürfen nicht kapitulieren? Sagt dTochter eines illegalen Migranten?
— Lena Moser?? ?????????? (@LenaMoser6) February 28, 2020
Sie kämpft gegen d Volk, welches ihren Vater aufgenommen hat?
Sie kämpft gegen d Volk, auf dessen Kosten sie studiert hat?
Warum sollten WIR noch mehr dieser undankbaren Menschen aufnehmen?
Sind wir verrückt? https://t.co/8yVXeHv5zS
Der Islam ist nach ihrer Darstellung immer das, worüber man nicht zu sprechen braucht: ein privater Glauben, in dem Menschen zu ihrem Gott beten, eine diverse Gemeinschaft, in der es (so durch Auslassung suggeriert) ein friedliches Miteinander verschiedenster Ausrichtungen zu geben scheint.
Der Islam in Deutschland ist aber mehrheitlich fast nichts, was Sawsan Chebli verkörpert: Er hat die schlechtesten Integrationsdaten von allen Zuwanderer-Gruppen, die schlechtesten Ergebnisse im Bildungssystem und das höchste Gewaltniveau unter den Angehörigen von Religionsgemeinschaften (sofern denn überhaupt statistisch registriert).
Bevor eine Sawsan Chebli, wie hier im Interview, ungestört äußern dürfte:
Ne Verniedlichung der AfD gehört nicht zu meinem Ansatz von Politik.
… müsste man sie zuallererst fragen, ob sie nicht Geschichte und Gegenwart des Islam verharmlost, wenn sie behauptet, ihre religiöse Mutter habe zunächst nichts vom Islam gewusst, sich dann dafür interessiert, um festzustellen, dass quasi (so hier der Eindruck) alle angeblichen Vorurteile gegen diesen haltlos seien. Auf dieser Grundlage scheint auch Chebli selbst dazu gekommen zu sein, sich bis dato als Muslima wahrzunehmen und täglich zu beten.
Dass sie sich als Erstes über die AfD äußern darf und nicht über fragwürdige Aspekte ihrer Herkunftskultur – das ist kein angemessener Umgang miteinander. Chebli war es offensichtlich vergönnt, eine Karriere zu machen, die vielen gut gebildeten und leistungswilligen Deutschen (zumal den männlichen Exemplaren) heutzutage verwehrt bleibt. Wieviel davon auf Leistung gründet, kann man aus der Ferne kaum beurteilen. Nach einem SPD-Parteieintritt, dortiger aktiver Mitwirkung und mehreren Mitarbeiterstellen wurde sie schließlich Sprecherin des Außenministers Frank-Walter Steinmeier.
Im Auswärtigen Amt war Chebli einem Bericht des Spiegels zufolge umstritten. Der Personalrat des Ministeriums sei mit Beschwerden über sie befasst gewesen. Außerdem habe sie in Pressekonferenzen oft unvorbereitet gewirkt und auf Nachfragen „patzig“ reagiert.
https://de.wikipedia.org/wiki/Sawsan_Chebli
Eine solche Patzigkeit provoziert Schier im Interview erst gar nicht. Er fragt vorsichtig nach, ob sie den Islam lebe, erhält ihre sparsame Antwort und begnügt sich damit.
Wie gerade schon angedeutet: Man sollte Chebli anhalten, vor ihrer eigenen Haustür zu kehren. Zwar betreute sie laut Wikipedia
Projekte wie Jung, Muslimisch, Aktiv (JUMA), das Nachfolgeprojekt Jung, Gläubig, Aktiv (JUGA) und interreligiöse Poetry Slams
… doch worin eine differenzierte und angemessene Auseinandersetzung mit dem Islam in seinen Spielarten in- und außerhalb von Deutschland bei ihr besteht, das bleibt auch in diesem phoenix-Auftritt im Dunkeln.
Sawsan Cheblis Aufgabe wäre aktuell, sich mit den sicher fast durchgehend männlichen Vertretern des Islam auf öffentlichen Podien auseinanderzusetzen. Sie hätte dort anzusprechen:
- wie moslemische Familien ihre Kinder optimal auf den deutschen Schulbetrieb vorbereiten könnten – einschließlich des nachhaltigen Deutsch-Unterrichts für beide Elternteile
- wie Gewalt-Traditionen der Herkunftsländern entgegenzuwirken ist, ebenso was Gewalt gegen Frauen und Kinder, wie auch kriminelle Gewalt von bestimmten Einwanderergruppen betrifft
- wie ein nachhaltiger Dialog des Islam in weltanschaulicher Hinsicht mit einer westlichen Gastkultur sicherzustellen ist, einschließlich jener kritischer Revisionen, die das Christentum schon deutlich länger und programmatisch besser etabliert betrieben hat als das – teils wie der Islam – nicht sonderlich transparente Judentum in seinen diversen Ausprägungen.
Vom Islam wird in allen mir bekannten Diskussionen vor breiterer Öffentlichkeit von seinen Vertretern und Verteidigern meist nur pauschal behauptet, er sei eigentlich unproblematisch, seine problematischen Vertreter seien zu vernachlässigen. Es gebe eine vielfältige “Theologie” auch aus seiner Tradition heraus.
Ein Problem des Islam in Europa ist sicherlich, dass etwa besser gebildete Schichten in der Türkei deutlich weniger Anlass haben, ihr Land zu verlassen, als sozial Benachteiligte, für die es eine bessere Option darstellt, irgendwo anders ihr Glück zu versuchen.
Aktuelle Migrationsbewegungen gründen ebenso darauf, dass es in islamisch geprägten Ländern neben wirtschaftlichen Problemen …
Dieser Fortschritt fällt in islamischen Ländern weitaus geringer aus. Neben dem Westen ist vor allem der politische Islam als Ursache für das Leid der islamischen Welt zu nennen.
http://gottunddiewelt.net/2017/04/13/die-islamische-welt-gegen-den-fortschritt/
Bis die Alawiten, also Assad, an die Macht kamen, beherrschten mein Vater und seine Brüder den ganzen Bau-Sektor von Damaskus. Das Assad-Regime hat unsere Familie kaputt gemacht. Nicht weil wir Unternehmer, sondern weil wir Sunniten waren. Da kommt also wieder die Religion ins Spiel. In Syrien unter Assad hat man als Unternehmer keine Chance, wenn man nicht Alawit ist.
https://www.euractiv.de/section/eu-aussenpolitik/interview/weitere-islamische-staaten-werden-zerbrechen/
… auch zu einer ständig wachsenden Überbevölkerung kam, die – an erster Stelle durch ihre überzähligen jungen Männer – einen wesentlichen Faktor für die Entstehung kriegerischer Konflikte darstellt. Googlet man dazu, sieht man schnell, dass darüber in Presse-Artikeln jüngerer Jahre eher abnehmend gesprochen zu werden scheint. Immer wieder drängeln sich Auffassungen vor, die “Überbevölkerung” als solche in Frage stellen und Gründe für Probleme irgendwo anders suchen. Bemerkungen in dieser Richtung tauchen dann eher – aber kontinuierlich – in Leserkommentaren auf, wo sie in dieser Weise denn überhaupt zugelassen werden.
Rund 1,6 Milliarden Muslime gibt es heute. Nach dem Christentum ist der Islam die größte Religionsgemeinschaft der Welt. Die islamischen Staaten haben im Vergleich zu Europa, Ostasien, Nord- und Südamerika eine deutlich höhere Geburtenrate.
https://www.freiewelt.net/reportage/warum-der-islam-expandiert-10065972/
Welch eine Überraschung: Überbevölkerung führt zu Mangel! Wer hätte das ahnen können?
Aber auch die Überbevölkerung kommt natürlich nicht aus dem Nichts. Der Islam begünstigt hohe Reproduktionsraten enorm, zum einen indem Kinderreichtum als positiv dargestellt wird. Kein Wunder bei einer Kriegstreiber-Religion, in deren Entstehungszeit junge Männer wie die Fliegen verheizt wurden. Zum anderen, indem Frauen kein Entscheidungsrecht bei der Reproduktion zugestanden wird.
Das Ganze wird garniert durch eine starke Betonung der innerfamiliären Solidarität,die ebenfalls Reproduktion begünstigt. Zu Lasten von Spannungen innerhalb der Gesellschaft. Denn wer die Familie priorisiert, der lässt alle anderen hinten runter fallen.Es ist kein Zufall, dass die Wachsumsraten in allen islamischen Gesellschaften massiv überhöht sind. Und es ist ebenfalls kein Zufall, dass die “Flucht”, die nach Europa führt, in eben diesen islamischen Regionen ihren Ausgang nimmt.
Geburtenkontrolle wird als unislamisch angesehen, auch weil der exportierte Bevölkerungsüberschuss als Beitrag zur Islamisierung der Welt angesehen wird.
https://www.heise.de/forum/Telepolis/Kommentare/Die-Suendenboecke-Pakistans/Islam-beguenstigt-Ueberbevoelkerung/posting-31361058/show/
Wer sich, wie Hamed Abdel-Samad, kritisch über sein Herkunftsreligion äußert, …
Der Islam hat diese Hochkulturen nicht hervorgebracht, sondern das war die Integrationsfähigkeit der damaligen Muslime für das Wissen anderer. Man übersetzte die Werke der alten Griechen. Man arbeitete mit Persern und Juden zusammen. Heute distanzieren sich viele Muslime von der damaligen Geisteshaltung der Weltoffenheit, der Neugierde, der Übersetzung. Heute übersetzt die ganze islamische Welt zusammen weniger als Spanien.
https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/201edie-islamische-welt-wird-zerbrechen201c
… von dem wissen wir, dass er, wie einige andere Mitstreiter, nicht mehr ohne Polizeischutz in Deutschland leben kann. Schon dies allein ist ein triftiger Beweis dafür, dass die von Chebli im phoenix-Interview vertretenen Standpunkte an erster Stelle beschränkt und niedlich genannt werden müssen.
Eine demokratische und offene Gesellschaft kann ein solches Auftreten nicht dulden. Es verleugnet die Problematik des eigenen Standpunktes. Es lässt keinen differenzierten Blick erkennen. Es wird in mancher Hinsicht eher für die Verstärkung eindeutig vorhandener Probleme sorgen.
Schier platziert im Gespräch möglicherweise mit Hintersinn (aber eben unter Vermeidung jeder offenen Aussprache) den quatschigen – und wohl deshalb so allgegenwärtigen – Begriff des “Antisemitismus” im Kontext einer Frage danach, ob nicht auch eine problematische Judenfeindlichkeit unter den (selbst ja im Sprachgebrauch als Ethnie “semitischen”) Arabern herrsche. Zu einem nennenswerten Ergebnis im Gespräch führt dies nicht.
Deshalb muss man Chebli keine “islamische Sprechpuppe” nennen, wenn man anschließend noch auf sie als Gesprächspartnerin angewiesen ist (auf wen sonst unter jüngeren Muslimas?). Wenn sie aber de facto mehr und anderes sein möchte, bedarf es schlicht mehr des (selbst)kritischen Inhaltes. Es dürfte nach der Gewaltgeschichte des Islam …
Die Spannung zwischen dem charismatischen Ideal der Einheit von Religion und Staat und der Erfahrung der alltäglichen politischen Realität bildet eine in der islamischen Kultur latente Quelle für dynamische Reformen, aber auch für Rebellion und Krieg im Namen der Einheit des Islams. Das moderne politische Denken in Teilen der islamischen Welt hat diese Spannung aufgegriffen und teilweise bis zu terroristischer Gewalt übersteigert.
https://de.wikipedia.org/wiki/Politische_und_soziale_Geschichte_des_Islams#Islamische_Eliten
… auf deutschem Boden nicht erlaubt sein, an erster Stelle und immer wieder ausschließlich über den programmatischen Judenmord im Dritten Reich zu reden.
Chebli repräsentiert bisher im Wesentlichen wohl eine lügnerisch-süßliche Kehrseite von Unaufgeklärtheit, Bildungsfeindlichkeit, Radikalismen und Gewaltpotenzialen, die die historisch problematischsten Nährböden für Gewaltunkulturen und Totalitarismen bildeten und bilden. Die aufmerksame Beobachtung ihrer Äußerungen und ihres über so lange Zeit schon institutionell hoch angesiedelten diskursiven Treibens darf in der Tat nicht abreißen.
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