Vielzahl der Verdachtsmomente zum #Amoklauf in #Orlando

Das Vergessen, so scheint es, und die Blindheit einer globalisierten Öffentlichkeit nehmen eher zu mit der Sichtbarkeit von Verdächtigem und Unglaublichem. Vieles blieb sicher weitgehend unbemerkt, solange wir abhängig waren von ein paar “Leitmedien”. Seit 9/11 ist das verstärkte Misstrauen eingezogen. Manche Websites sehen in jedem Terrorakt oder Amoklauf eine false flag operation. Das mag der Glaubwürdigkeit nicht immer gut tun – aber es ist vielleicht in vielen Fällen nach wie vor nicht sachlich falsch, sondern richtiger beobachtet als im Mainstream.

Einzelne Nachrichten zum Amoklauf des Omar Mateen im Schwulen-Club “Pulse” in Orlando am 12.06.2016 kommen aktuell noch nach. Sie beziehen sich jedoch in der breiten Öffentlichkeit auf nur scheinbar investigative Aspekte – wie die Tatsache, dass Mateen über längere Zeit polizeinotorisch und -beobachtet war. Dies ist ein Indiz dafür, dass man seine Tat wenn nicht fahrlässig, dann sogar absichtlich geschehen ließ – falls nicht eine weitergehende Steuerung und Fälschung vorlag, wofür ich schon etliche Argumente in früheren Beiträgen nannte.

“Das Treiben der Lämmer” hat am 19.06.2016 einen umfangreichen Text vorgelegt: “Die Terror-Illusion (2): Kafka in Disneyland (Orlando)”, in dem eine Fülle von weiteren Verdachtsmomenten einer Fälschung des Amoklaufs zusammengetragen sind.

Hat jemand die Autopsie-Berichte gesehen? Wie konnte der Täter ein Sturmgewehr in den Gay-Club mitnehmen? Wie konnte er an der Security vorbeikommen? Wieso konnten 14 (!) Polizisten den Mann drei Stunden lang nicht stoppen? Hasste er Homosexuelle? Oder war [er] nicht selbst (im geheimen) einer, der angeblich regelmäßig den Club besuchte?

Im Pulse waren es nun 49 Tote auf einen Schlag. Gleichwohl finden in den USA fast täglich Massenschießereien statt, in diesem Jahr bereits 176 mit 285 Toten. Eine Verschärfung von Waffengesetzen ist vor diesem Hintergrund nicht abwegig, wenn auch in der US-Kultur wenig aussichtsreich. Der Verdacht einer Lenkung oder Fälschung von Attentaten als Vorwand für die Anti-Waffen-Kampagne liegt in dieser Situation jedoch nahe, wenn man solche Aktionen für möglich hält. Sie werden von unabhängigen Agitatoren zugleich in den Kontext eines geplanten noch weiter reichenden Überwachungs- und Polizeistaats gestellt, in dem es keine bewaffneten Bürger geben solle.

Neben den hier und anderswo schon angesprochenen Argumenten möchte ich an dieser Stelle noch den medialen Umgang mit Aussagen von Angehörigen thematisieren. Um genau zu sein, haben wir mit diesem umfangreichen Dokument der “Daily Mail” (12.06.2016) eine Anzahl von Foto-Dokumenten, in erster Linie solche der Opfer. Diese werden in Paaren oder Serien der Bilder Einzelner dargeboten. Die Paarungen sind teilweise willkürlich, teilweise basieren sie auf persönlichen Beziehungen. Dabei erscheint eine Mehrzahl der fotografisch Dokumentierten typmäßig einander ähnlich in der Paarung:

orlando-amoklauf-opfer

Die Ähnlichkeits-Effekte können sich noch im Normalbereich befinden. Sie entstehen entweder durch die redaktionelle Gruppierung oder durch die frei gewählten realen Beziehungen, die psychologisch durch gegenseitige Ähnlichkeit gefördert werden können.

Merkwürdig berührt freilich die Gleichheit der Pose der beiden letzten Gezeigten mit dem Handy vor dem Spiegel. Auch dies ist aber bei 49 Opfern statistisch nicht so unwahrscheinlich.

Schon die Kombination des Themas (angeblich) islamistischen Terrorismus und Homosexualität ist eine Kontinuität (siehe meine Ausführungen zum Komplex “Charleys Tante” in “Kino Okkult 1 – 11. September 2001”). (Konspirativ verstärkte) Gleichheit im Aussehen doppelt noch einmal den gleichgeschlechtlichen Aspekt. (Dies ja ein versteckter komischer Aspekt betreffs der Debatten über gay marriage etc.)

Eine komplette Liste der Opfer-Namen findet sich hier auf einer städtischen Website – mehrheitlich also Hispanos. Eine Übersicht mit den 7×7 Fotos von allen hier.

Es scheint mir nicht viele Berichte über einzelne Opfer-Familien zu geben. Kurze Berichte über Politiker einschließlich Barack Obama, die Angehörigen der Opfer etwa im Amway Center in Orlando begegnet sein sollen, sind als Mauerschau ohne Einbeziehung dieser Personen gehalten.

So bleibt nach einer ersten Durchsicht wesentlich eine einzige Mutter, Christine Leinonen, die mehrfach in TV-Berichten von ABC und NBC medienwirksam vor die Kameras trat und ihr Leid klagte. In den konspiratologischen Sichtweisen hat sich der Begriff des crisis actor eingebürgert, wenn an solchen Auftritten Zweifel geäußert wird – so auch hier.

Auffällig ist in der Tat, dass mehrere ihrer Auftritte wie bestellt in ein Plädoyer für härtere Waffengesetze übergehen (wie naheliegenderweise auch bei Obama). Besteht noch ein Verdachtsmoment, dass Christine Leinonen keine normale Mutter eines Opfers sein sollte, sondern ein bestellter crisis actor? – Antwort: Ja, sie war zuvor einmal ein “police officer”, wie sie selbst bekundet.

In Videos kommt es im Kommentar deshalb zu der historisch relativ neuen ständigen Reflexion darüber, ob in der Betrachtung verdächtiger Szenen und Personen ein Empathie-Verlust vorliegt – oder doch das notwendige Misstrauen gegenüber einer perfiden Inszenierung:

Das vorige Video ist deshalb hier eingebaut, weil es zudem durch einen abgefilmten TV-Bildschirm detailreich die Spiegelungen von Scheinwerfern in Leinonens Brillengläsern zeigt.

orlando-christine-leinonen-1

Deshalb als zweites noch ein weiterer Screenshot aus diesem Video:

orlando-christine-leinonen-2

Hier sind es nun Mutmaßungen über einen Hoax, ein Fake mit einer Darstellerin aus polizeilich-geheimdienstlichen Kreisen, die sogar mit auffälligen Fehlern im Realismus separat in einem Studio und in die Straßen-Szenerie hineinmontiert worden sein soll.

Ich kann diesen Verdacht jedoch nicht vollends bestätigen. Das Wissen um die technischen Möglichkeiten verleitet Beobachter möglicherweise auch dazu, einen solchen Verdacht vorschnell zu äußern. Denn je nach Grad der Professionalität schleppen die TV-Teams nun einmal mehrere Scheinwerfer an den Schauplatz. Im zweiten Bild sind weniger Scheinwerfer zu sehen; dementsprechend ist die Figur von Leinonen etwas dunkler im Verhältnis zum Hintergrund. Und eine Beleuchtung ist bei solchen Lichtverhältnissen für einen Fernseh-Standard schnell erforderlich – sonst wird es mit einer Belichtung, die die Person im Vordergrund hervorhebt, schnell schwierig.

Dennoch hinterlässt das weitgehende Vakuum der Aussagen von Zeugen und Angehörigen auch im Fall des Amoklaufs von Orlando einen schalen Nachgeschmack. Den entfernten Beobachtern bleiben nur ein paar Fotos und Namen, deren Echtheit schwierig zu verifizieren und die durch Bild-Manipulation immer einfacher zu bewerkstelligen ist. Ein früherer Fall wie der angebliche Amoklauf von Sandy Hook zog eine Debatte nach sich, die für ein deutsches Publikum fast gänzlich im englischsprachigen Internet stattfand. Die anschließend angestrebten juristischen Anklagen derer, die an der offiziellen Version zweifeln, sollen sich zu einem Gesamtwert von 1 Billion Dollar aufgetürmt haben. Immer wieder geht es dabei, wie wir lesen, um den Verdacht einer false flag operation zugunsten der Anti-Waffen-Lobby und um gefälschte Identitäten von Opfern und Angehörigen, die vor der Kamera aussagen und teilweise an mehreren der großen tragischen Ereignisse beteiligt gewesen sein sollen (was eben den Verdacht auf crisis actors erhöht).

Diese Amok-Ereignisse haben also mehrere Ebenen der Bedeutung und diskursiven Relevanz:

  • aktuelles terroristisches Ereignis mit religiösem Bezug und vielen Toten
  • mediale Berichterstattung mit
    • einem extremen Ereignis, das der direkten Wiedergabe (kontinuierlich auch der sonst so allgegenwärtigen Videso von Mobiltelefonen etc.) entzogen bleibt
    • einer Vielzahl von Opfern, die als Serie von jeweils einem oder einigen wenigen Porträt- und Privatfotos als Opfer-Galerie öffentlich und zum Gegenstand von Beileidsbekundungen werden
    • Auftritten einzelner weniger Zeugen, die zunehmend dem Misstrauen der Gegenöffentlichkeit ausgesetzt sind, die sich mittlerweile v. a. auf YouTube mit eigenen Video-Arbeiten zu artikulieren imstande ist
  • weitergehendes argumentatives framework mit konspiratologischer Tendenz:
    • Ereignis-Typus der false flag operation
    • politische Relevanz für
      • Konfrontation mit dem Islam und islamistischem Terrorismus (“Kampf der Kulturen”)
      • US-spezifische Debatte über Recht auf Waffenbesitz
      • Rechtfertigungen einer verstärkten Überwachungsstaates

Wer den hier zusammengetragenen Argumenten und Systematisierungen entsprechende andere Quellen in etablierten und kostenpflichtigen Medien oder wissenschaftlichen Arbeiten kennt, darf sie gern zur Ergänzung als Kommentar ergänzen. Nach meinem Eindruck sind solche Reaktionen auf eine komplexe – und medial komplexer werdende – Realität eher Mangelware, zumal in jenen Bereichen, die institutionelle Förderung erfahren und – nicht selten fälschlicherweise – als “seriös” und “differenziert” gelten. Wenn dem so ist, bestätigt eine solche Öffentlichkeit eher berechtigte Anlässe für Verschwörungstheorie, die sie dabei so vehement bekämpft.

Daniel Hermsdorf

Verleger, Autor, Journalist bei filmdenken.de - Medienkritik, Verschwörungstheorie und Physiognomik

2 Antworten

  1. Peter Hallonen sagt:

    Was die hier indirekt zum Ausdruck gebrachte These von den fingierten/fiktiven Opfern angeht, sollte diese auch für vergangene terroristische Großereignisse diskutiert werden. Für den 11. September ist neuester “Forschungsstand” unter http://www.cluesforum.info/ (speziell unter http://www.cluesforum.info/viewforum.php?f=18&sid=8f3a9acc76564c6142a25664eb0ab01e), des den dokumentarischen Film “September Clues” begleitenden Forums, der in Teilen wiederum Eingang in den dokumentarischen Film “9/11 Mega-Ritual” fand, der wiederum eine Grundlage für das Buch “Kino Okkult – 11. September 2001” bildete, ist, dass die angeblichen rund 3.000 Opfer dieses Ereignisses eine Fiktion (sog. “Vicsims – Victim Simulators”) sind.

    In der Inhaltsangabe von “Kino Okkult – 11. September 2001” heißt es hingegen noch: “Aber es waren 3000 Tote zu beklagen, deren Schicksal keine Fiktion ist.” Selbst wenn sich das nicht bestätigen sollte, könnte man diesen Satz in einem veränderten Bezug sogar mit einer noch höheren Opferzahl trotzdem anbringen: “Doch es waren Zehntausende Tote zu beklagen, deren Schicksal keine Fiktion ist.” Dies bezieht sich auf den Krieg in Afghanistan, der zumindest initial mit den Ereignissen des 11. Septembers begründet wurde. Ob man noch heutige Opfer des Kriegs in Afghanistan kausal schlüssig bis zu der NATO-Intervention ab Oktober 2001 zurückverfolgen kann, ist sicher fraglich, aber die Opfer der unmittelbaren Kampfhandlungen von “Operation Enduring Freedom” in den Anfangsmonaten sehr wohl.

    Es ist wohl eine der spannendsten Fragen, bei welchen an sich mutmaßlich inszenierten Großereignissen mit angeblicher Todesfolge tatsächlich Todesopfer in Kauf genommen werden, und wenn ja, in welchem Umfang. Wo ist der Übergang von der moralischen Rechtfertigung “Krieg [Terror inbegriffen] ist eine anthropologische Konstante” zu willkürlichem Massenmord an Zivilisten? Möglicherweise eine irrelevante Frage, wenn man an die Machtverhältnisse denkt, aber wohl trotzdem von grundsätzlicher Relevanz. Und schließlich, sind es überhaupt moralische Gründe, die ggf. zur Vermeidung realer Opfer führen, oder eher praktische wie: würden Angehörige realer Opfer oder Überlebende nicht mit viel stärkerer Vehemenz auf echte Aufklärung drängen und würden bei echten Opfern ausreichend Mitkonspirationisten zu aquirieren sein? Geht es vielleicht auch darum, die Verantwortlichkeit für die als Kollateralschäden angesehenen menschlichen Verluste möglichst indirekt und unpersönlich zu halten, was in einem Krieg eher der Fall ist als bei isolierten Terrorereignissen?

  2. Peter Hallonen sagt:

    Was mich immer wieder besonders verblüfft, ist, dass aus derartigen Ereignissen und speziell bei diesem keine eindeutigen politischen Schlussfolgerungen gezogen werden können. Beide politischen Seiten in den USA können hier, besonders relevant angesichts des Präsidentschaftswahlkampfs, eine Bestätigung finden: Sowohl Einwanderung aus muslimischen Ländern (Trump) als auch ein zu laxes Waffenrecht (Clinton) könnten in der medialen Wahrnehmung zu dem Ereignis geführt haben. Das wäre schon dann anders, wenn der Anschlag mit Hilfe von Bomben erfolgt wäre. Dann hätte womöglich nur Trump politisch Kapital aus dem Ereignis schlagen können. Zudem blieb die Motivlage des Massenmörders in der medialen Berichterstattung jedenfalls in Deutschland unklar, die Verbindung Islam und Schwulenfeindlichkeit wurde zwar diskutiert, man konnte sie aber aufgrund eines Fehlens eines ja durchaus möglichen Bekennerschreibens mit einer religiösen Begründung der Tat als unbelegt wegwischen. Auch wurde bekanntlich kolportiert, dass der spätere Amokläufer selbst Gast des Clubs gewesen sein soll, was weitere Verwirrung stiftet. Es werden so viele verschiedene und einander widersprüchliche Informationen erzeugt, dass so ein Ereignis einen Großteil der Medienkonsumenten wohl nur ratlos zurücklassen dürfte. Die Frage ist, wozu diese Ratlosigkeit selbst in politischer Hinsicht führt. Ich bin mir jedenfalls nicht sicher, dass es hier eindeutig um die Agenda der Entwaffnung der Bevölkerung geht. Es ist jedenfalls nach zig Amokläufen der letzten Jahre, besonders viele unter der Präsidentschaft Obamas, dieszbezüglich nichts passiert. Dabei hätte man striktere Waffengesetze begleitet von einer entsprechenden medialen Berichterstattung sicher durchziehen können.

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