Islamistischer #Terror und #Flüchtlinge in der #Geopolitik – zu #KenFM (1)
Es gibt ein paar grundsätzliche Argumente, die für das Verständnis der aktuellen Lage in der Konfrontation mit dem Islamismus wichtig sind. Sie tauchen nach meinem Eindruck selten bis gar nicht in der Debatte auf – weder im Mainstream noch in den alternativen Medien. Sie stellen durchaus Tabus der öffentlichen Debatte dar.
Einen in der Sache wichtigen Appell hat jüngst Ken Jebsen alias KenFM in einem Video ausgesprochen. Ich meine den Schluss ab 27:40 Min.:
Terrorismus gegen die eigene Bevölkerung anzuwenden, um politische Dinge durchzusetzen, das ist jetzt keine neue Geschichte. Das hat man in Europa 40 Jahre lang gemacht, das hat die NATO gemacht und die meisten haben davon nix mitbekommen, weil es gut gemacht war, und erst ʼ91 kam es raus. Was wir im Moment erleben, ist meiner Meinung nach nicht passiert, sondern es ist angeschoben und es dient einer höheren Sache, und in dieser höheren Sache gibt es auf beiden Seiten und auf mehreren Seiten Eliten, die sich kaputtlachen über das, was sie mit uns anstellen können. Und sie schaffen das nur, weil sie uns Angst einjagen und dafür sorgen, dass wir, wenn wir ihre Massenmedien konsumieren, dass wir eben eingeseift werden und blöd sind. […] Was wir im Moment erleben, auch über unsere Medien … und die verschiedenen Feinde, die alle gegeneinander arbeiten, so – das ist ein gigantisches Täuschungsmanöver. Wir alle, die Terroristen genauso wie die Zivilbevölkerung, werden benutzt. Und wir sind im Fokus dieser Eliten. Wir sind im Weg, wir sind zu viele und wir müssen weg. Und das kann nur gelingen, wenn wir so dumm sind, dass wir die Augen weiterhin schließen, das nicht wahrhaben wollen, oder wenn jeder von uns sich sagt: Dafür bin ich nicht zuständig. […] Wir fahren auf einen Eisberg zu. Das ist gewollt. Und wir wollen … also, die dieses Schiff fernlenken, die wollen, dass dieser Kahn mit uns drauf untergeht, okay? Weil, es reicht einfach nicht für alle, wenn ganz wenige so reich sind, dass sie nur noch reicher werden können, wenn wir … wenn sie uns loswerden. Im Moment läuft ein Programm, das darauf abzielt, die meisten von uns loszuwerden, und dabei spielt Religion überhaupt keine Rolle. Religion ist nur ein Hebel, es ist nur ein … ein Einseif-Tool, auf das die meisten reinfallen. Ich hoffe, ich irre mich, aber ich glaube, nicht.
Ich kann von mir aus bestätigen:
- dass die Kriegspolitik der NATO und die akute Flüchtlingsproblematik in Deutschland mit einem erkennbaren Langzeit-Plan in Einklang stehen;
- dass das einzige Interesse der Zivilbevölkerung darin besteht, die Konflikte und Belastungen, die daraus entstehen, wo immer es geht, zu begrenzen.
So weit, so einsichtig. Ich kenne nicht alle Beiträge von KenFM bis zur letzten Sekunde, aber nach meinem Eindruck spart er selbst in diesem Zusammenhang zwei wesentliche Aspekte eher aus:
- Die Tragödie der islamischen Welt ist nicht allein vom westlichen Verteidigungsbündnis verursacht, auch wenn die Konflikte auf mehrfache Weise forciert und verschlimmert werden.
- Die Lösung besteht nicht mit Sicherheit nur darin, sich unter den von der US-dominierten Agenda einer Neuen Weltordnung verursachten Bedingungen ‚zu verstehen‘ und ‚zusammenzuraufen‘. Dies hängt davon ab, ob dazu von beiden Seiten aus der gute Wille besteht und ob beide Seiten das einbringen können, was die jeweils andere Seite erwartet und fordert. Es geht außerdem darum, ob bei sich ändernden statistischen Verhältnissen Gewalt und Unterdrückung aus religiösen Motiven auch in westlichen Ländern entstehen können und sich gegen die ursprügliche Kultur und (Rest-)Bevölkerung wenden.
Es entsteht in einer einseitigen Kritik des US-Imperialismus (über den kein wesentlicher Zweifel bestehen kann, da er auch offen ausgesprochen wird, siehe Thomas P.M. Barnett) in Teilen die Illusion, die islamisch geprägten Länder wären ohne die nach 9/11 einsetzenden Kriegsereignisse ein Hort der Glückseligkeit gewesen. Die Konsequenz wäre hier notwendigerweise das Argument, dass in diesen Kulturen autokratische Systeme einschließlich von Menschenrechtsverletzungen das geringere Übel seien. Dieses Argument wird im Westen allerdings von einer linksliberalen Agenda, verstärkt 1968ff., blockiert. Sie stellt die abstrakte Forderung auf, möglichst der ganzen Welt Frieden bringen zu sollen / zu müssen. In Gestalt etwa von Politikern der Grünen stand diese Fraktion seit den 1990er Jahren vor der Alternative, diese vom Westen zumindest behaupteten Ansinnen schließlich auch mit militärischen Mitteln durchzusetzen – und stimmt seitdem immer wieder für entsprechende Kriegseinsätze.
In Letzterem verbirgt sich ein propagandistischer Trick jener Eliten, von denen KenFM spricht. In der politischen Linken herrscht nach meiner Beobachtung Unkenntnis oder ambivalentes Stillschweigen darüber, woher diese Eliten historisch und ideologisch kommen. Im Endeffekt dient die linke Agenda dann jedoch den Kriegsinteresseren dieser Eliten, die, wie KenFM im Video richtig bemerkt, u. a. die Profiteure aus Waffenhandel, häufig mit beiden Seiten der entstehenden Konflikte, sind.
Hier zu Teil 2 des Beitrags.
Ihren gut getroffenen Ausführungen möchte ich mich anschliessen. Auf einige Ihrer Gedanken antwortet Cem Özdemir gestern in seiner Rede auf dem Parteitag der Grünen. Mein Eindruck: die grünen Parteimitglieder haben die Rede nicht wirklich verstanden. Özdemir spricht auch das Verhältnis zum Islam an, die Probleme innerhalb des Islam. Für mein Dafürhalten ist die Situation in Deutschland verfahren. Zu lange wurden die christlichen Kirchen mit unheimlich(!) viel Geld gehätschelt. Meine Erfahrung: die christlichen Kirchen sind ausschliesslich mit der Verteidigung ihrer Pfründe und der Pfründe iherer Freunde beschäfftigt. Netzwerken ist angesagt. Eine echte Auseinandersetzung mit dem Islam ist ja gar nicht nötig und wird von dort nie kommen. Die 60 Jahre Rieseninvestition der Gesellschaft ( mal nur seit dem letzten Krieg) in die Kirchen hat zu einem Verstummen der spirituellen wetlichen Kräfte geführt. Stattdessen sind Verwalter und Angepasste bis zum Überlaufen gefördert worden. Die hat man jetzt überall. Wo soll da ein Diskurs mit dem Islam geführt werden? Ein hoffnungsvolles und sehr schönes Ereignis war der Auftritt der Sufi-Brüder vom Al-Tariqa Al-Gazoulia-Orden aus Kairo in der Kollegienkirche in Salzburg 2014. Die katholische Kirche waren dagegen. In westlich-spirituellen Kreisen wurde das Ereignis dagegen als Versuch einer Kontaktaufnahme seitens der spirituellen Strömungen im Islam erkannt.
Einen hübschen Einblick in die Herkunft und Wirkung der “Eliten” gibt Martin Kohlers Arbeit “Der Untergang des Königreiches beider Sizilien unter besonderer Berücksichtigung der Rolle Großbrittaniens”. (http://www.eleaml.org/sud/storia/martin_tesi.html ) Ich vermute, daß die Atlantikbrücke so ähnlich “arbeitet” und tickt. Die Arbeit Kohlers zeigt zwar Vorgänge im 19. Jahrhundert, aber es ist immer noch sehr aufschlussreich.