#Böhmermann-Monokultur auf allen Kanälen

Der Presse-Mainstream bekleckert sich nicht gerade mit Ruhm in seiner Themenwahl. Letztere hat jede Verhältnismäßigkeit verloren. Die extreme Satire des deutschen TV-Moderators Jan Böhmermann auf einen türkischen Premierminister ist ja nichts, was sich mit der Dringlichkeit anderer Themen vergleichen ließe.

So zweifelhaft die aufklärerischen Folgen etwa der “Panama Papers” sind (Verdacht auf CIA-Manipulation), so grotesk ist es doch, dass diese immerhin noch weiterführende Affäre in Deutschland nahezu komplett von dem Affärchen um Böhmermann überdeckt wird.

Ich dokumentiere nur mal drei weitere Beispiele, wie diese in ihrer endlosen Fortsetzung immer inhaltsärmere Thematik ganze Rubriken füllt. Dies erinnert durchaus an meine eigene satirische Auflistung möglicher ‘Böhmermann-Themen’.

Am 13.04.2016 scheinen sich die Leser der Website von “n-tv” freiwillig unter den 10 meistgelesenen Artikeln für eine Quote von 6 Böhmermann-Artikeln entschieden zu haben:

boehmermann-n-tv-2016-04-13

Heute meint der “Tagesspiegel”, Lesern das Thema nach einem ersten Themenblock beim Herunterscrollen gleich nochmal mit weiteren Inhalten aufdrängen zu müssen:

boehmermann-tagesspiegel-2016-04-14_1

boehmermann-tagesspiegel-2016-04-14_2

Daniel Hermsdorf

Verleger, Autor, Journalist bei filmdenken.de - Medienkritik, Verschwörungstheorie und Physiognomik

Eine Antwort

  1. Peter Hallonen sagt:

    Ich weiß auch nicht, was man dieser Angelegenheit positives abgewinnen kann. Es handelt sich natürlich um einen lächerlichen Skandal. Ich will überhaupt nicht ausschließen, dass so ein Skandal zu etwas führen könnte, was wir alle begrüßen müssen: den Rücktritt Merkels. Je mehr einzelne Personen im Fokus der allgemeinen Aufmerksamkeit stehen, desto mehr hängt auch das Schicksal der von ihnen verfolgten Politik an ihnen. Insofern will ich nicht ausschließen, dass ein Abtritt Merkels tatsächlich den Weg freiräumen würde für ein grundsätzliches Nachdenken über Deutschlands suizidale Wirtschafts-, Einwanderungs- und Gesellschaftspolitik.

    Es gibt also ein einziges Kriterium dafür, ob Böhmermann als bis dato systemtreuer Clown uns hier verarscht oder nicht: Wenn Merkel in einer Woche noch Bundeskanzlerin ist, hat er uns vollumfänglich verarscht und nicht etwa selbstlos auf einen “wunden Punkt” der Merkelschen Migrationspolitik hingewiesen.

Kommentar verfassen

Diese Seite verwendet Cookies, um die Nutzerfreundlichkeit zu verbessern. Mit der weiteren Verwendung stimmst du dem zu.

Datenschutzerklärung