Hans-Olaf #Henkel – nächster Irrtum inklusive?
Manchmal fragt man sich ja, ob man jemand mit Kritik Unrecht getan hat. Dann gehen einem Sätze im Kopf herum, die man geschrieben hat. Über Hans-Olaf Henkel, heute Politiker der Partei ALFA und früherer Präsident des „Bundes der deutschen Industrie“ (BDI), schrieb ich vor sieben Jahren:
Dass Henkel ehemaliger Präsident der deutschen Leibniz-Gesellschaft ist, legt in dieser Hinsicht eine Vorliebe für Butterkekse näher als analytischen Verstand. Wobei für Butterkekse nach wie vor so gut wie alles spricht.
Fluch der Republik, Teil XXL, 13.07.2008
Dies bezog sich auf seine Position zu ökologischen Fragen und Atomenergie. Henkel setzte damit seine fortschrittsoptimistische Haltung fort, die in den genannten Tätigkeiten natürlich auch sein Job war.
Mit der Euro-Krise kam dann jedoch für Henkel angeblich die Kehrtwende. Vom Befürworter der gesamteuropäischen Währung wurde er zu einem der prominenten Euro-Kritiker bei der „Alternative für Deutschland“ (AfD). Nun saß er in denselben Talkshows wie vorher, erzählte aber das Gegenteil. (Seine frühere Meinung war dabei nicht unbekannt. Aber andere, die es zu früheren Zeiten schon anders gesehen hatten, wären in diese massenwirksamen Talkshows immer noch nicht eingeladen worden.)
Heute heißt es dann in der „Welt“:
Der Europaabgeordnete und frühere AfD-Spitzenpolitiker Hans-Olaf Henkel kämpft gegen seine frühere Partei: “Ich fühle mich verpflichtet, alles zu tun, um zu verhindern, dass diese AfD Fuß fasst, so, wie sie heute dasteht”, sagte der Ex-Manager der Zeitung “Die Zeit”. “Das ist für mich auch eine Art, ich will mal sagen: Korrektur dessen, was ich mitgeholfen habe anzurichten.”
Halten wir erstmal fest: Entweder, da ist jemand politisch ohne feste Grundsätze und den notwendigen Instinkt für das, was sich aus einer Situation oder Bewegung im Folgenden entwickelt. Man kann noch einräumen, dass die AfD nicht zwingend jenen Grad der Rechtsorientierung hätte erreichen müssen, der dann eintrat. – Als Möglichkeit dürfte dies jeder aufmerksame Beobachter von Anfang an gesehen haben.
Man muss leider auch damit rechnen, dass Henkel nach seinen frühen hohen Positionen die Funktion eines U-Boots übernommen hat, in den vermeintlich eben alternativen Kontexten auftritt, um dort lenkend mitwirken zu können. Dafür wären dann nach außen hin Bekenntnisse zu ganz konträren Ansichten notwendig. Wer nach wie vor den Euro favorisiert, täte gut daran, innerhalb einer Euro-kritischen Bewegung dafür zu sorgen, dass sie keine Macht erlangt. Dies wurde durch die Spaltung der AfD bisher sehr effektiv erreicht; zumindest in ihrer vorläufigen organisatorischen und personellen Schwächung. (Wieviel Erfolg sie haben wird, hängt davon ab, welche Bomben unter den Sitzen ihrer jetzigen Spitzenvertreter noch sitzen oder welche ‚Fehler‘ sie machen werden.) Die neue Partei ALFA, die Euro-Kritik und Wirtschafsliberalismus aus der AfD outgesourct hat, spielt in Umfragen derzeit gar keine Rolle mehr.
Wieviele Chancen hat also ein Henkel noch? Und wer gibt sie ihm eigentlich?
Olaf Henkel ist Vertreter und Mitgestalter der deutschen Industrie.
Er wollte nie eine oppositionelle Gegenkraft zur Regierungspolitik einrichten.
Er wusste aber auch, um die derzeitige missliche Lage des Abwanderns von großen Wählerschaften ins rechte Lager.
Er versuchte eine Partei zu gründen, welche als Auffangbecken zum Einsammeln der unzufriedenen Wähler fungieren sollte, wodurch weniger Unzufriedene bis ins rechte Lager abtriften.
Zu seinem Entsetzen ist jedoch das Abgleiden der Gesellschaft in Richtung Patriotismus derart, dass auch die AfD überspült wurde.
Der arme Olaf Henkel hat sich alle Mühe gegeben und doch nicht den Rutsch in das patriotische Lager verhindert.
Mehr noch, die AfD hat Kräfte, Diskussionen und Stimmungen freigesetzt, die das patriotische Lager stärken. Die AfD beschleunigt den Prozess der Vereinigung aller Kräfte zum Sturz der faschistoiden Regierung.
Das Gebot der Stunde: Patriotische Front zur Rettung der Nation
Henkel ist eine Trojanisches Pferd, mehr nicht. Alleine schon seine Position im OMFIF
http://www.omfif.org/about/
sagt schon alles!