Das #Wikipedia-Imperium der Helene Fischer

Hier nur ein kurzer Hinweis auf die skurrilen Blüten der Wikipedia-Kultur, die mich hier nun aus gegebenem Anlass etwas mehr beschäftigt. Beim Nachlesen über das Gegenwartsphänomen Helene Fischer fällt mir auf, wie große Mühe sich Fans und/oder PR-Agentur für ihren Lexikon-Auftritt gegeben haben:

https://de.wikipedia.org/wiki/Helene_Fischer

Bis ins letzte Detail werden Einzelheiten der Ablaufs einzelner Tourneen, der Inhalts und der Gestaltung von Musik-CDs erklärt. Sogar einzelne Songs sind mit Extra-Artikeln der Online-Enzyklopädie bedacht.

Was würde wohl passieren, wenn man – neben ein, zwei vorhandenen Links – einen eigenen Abschnitt über Satire und Häme gegenüber der Sangeskünstlerin einfügen würde? – Man bekäme es vermutlich mit ihren bezahlten Schreiberlingen zu tun, an denen man sich dann in einer endlosen Diskussion abkämpfen dürfte, bis man entnervt aufgeben würde.

So macht geistiges Leben Spaß. Verständlich auch, dass ein wenig Anspruchsvolleres und schlechter Verkauftes in dieser Welt keinen Platz mehr hat. Helene Fischer, da sind wir uns sicher, wird es richten. Dafür spricht einfach alles. Jedenfalls vieles, wenn man eben der Wikipedia traut. Protest dagegen hat sich noch nicht geregt. Denn was relativ bedeutungslos ist, darf an Bedeutung unbegrenzt gewinnen. So läuft das Spiel. Wenn wir es weiter zulassen.

Daniel Hermsdorf

Verleger, Autor, Journalist bei filmdenken.de - Medienkritik, Verschwörungstheorie und Physiognomik

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