Spaltung durch Debatte über #Flüchtlinge
Auch wenn ich es nicht genau überprüfen kann, habe ich den Eindruck, durch einzelne Beiträge zur Flüchtings-Debatte Kontakte zu verlieren. Man merkt es ja bereits im realen Gespräch oder Mail-Kontakt, dass die Meinungen auseinandergehen und der Dialog schnell überhitzt. Andere berichten mir ebenfalls davon, dass sie etwa auf „Facebook“ Schwund von Freunden beobachten, wenn sie sich betont kritisch zur derzeitigen Einwanderungs-Politik der Bundesregierung äußern. Es sollen bereits sang- und klanglos Einträge verschwinden, die sich kritisch über Zuwanderung äußern.
Ich versuche, in meinen Beiträgen hier eine gewisse Ausgewogenheit zu wahren, ohne aber die Argumente zu verwässern und die Probleme herunterzuspielen. Letzteres geschah und geschieht teilweise immer noch allzu reichlich. Es handelt sich dabei teilweise um lang angelegte ideologische Programme, deren Konsequenzen wir nurmehr allenfalls abmildern können. Vielleicht beschädigen sie das Leben in diesem Land sehr nachhaltig.
Darüber zu sprechen, bedeutet deshalb leider nicht unbedingt (oder überhaupt wahrscheinlich), es noch ändern zu können. Auch die Spaltungen, die die Debatte über Massen-Einwanderung in Familien, Freundes- und Bekanntenkreisen bewirkt, gehören ggf. zu Effekten, die in einem globalistischen Zerstörungs-Programm durchaus erwünscht sind. Teile und herrsche. Dass in Deutschland am wenigsten ein Grundkonsens herrscht, eigene existenzielle Interessen nicht aus den Augen zu verlieren, könnte sich als abschließend fatal erweisen.
Die Massen richten nach wie vor eher ihre Aufmerksamkeit darauf, ob ein Fußball-Trainer wie Thomas Schaaf den Verein „Hannover 96“ vor dem Abstieg wird bewahren kann. Etwas Vergleichbares liest man zu Deutschland im Ganzen eher nicht – und je weniger, desto linker das Presseorgan. Währenddessen halten gefälschte Arbeitslosenzahlen und Schulden-Bilanzen noch halbwegs bei Laune. Keiner weiß so richtig, wieviele wissen, was „Quantitative Easing“ eigentlich bedeutet. Und was wäre, wenn sie es wüssten.
Was unflätige Hass-Kommentare betrifft, hat das Thema schon seine Berechtigung, doch droht die Klage über extreme Meinungen in sozialen Netzwerken wie Facebook auch noch jenes zarte Pflänzchen zu schädigen, das sich als barriere- und zensurfreie Kommunikation gleichberechtigter Individuen im Internet zu behaupten begonnen hat. Etablierte Medien sollten sich auch nicht wundern, dass Meinungen sich weiter radikalisieren, wenn Zensur und tendenziöse Berichterstattung durch bezahlte Redakteure immer offensichtlicher werden, Kommentare und Verlinkungen immer wieder blockiert werden – auf dass am besten nach wie vor nur geteilt werden solle, was als Letztes noch der Überbezahlung frönt.
Politische Theorie darf sich immer wieder wundern, wie zäh die Realitäten dessen sind, was sie „Demokratie“ zu nennen gelernt hat. Auch wundern sich manche der Etablierten allem Anschein nach, dass von ihren Rechten in einer Demokratie aktiver solche Gebrauch machen, die Auffassungen vertreten, die für eine linksliberal geprägte (und sogar noch in Gestalt einer CDU-Kanzlerin gewordene) Öffentlichkeit es lange gewöhnt war. Wenigstens eine Pluralisierung von Meinungen und notwendige gegenseitige Kritik wäre ein Gewinn, der zumal in Zeiten sozialer Unruhe immer wieder auf dem Spiel steht.
Manche derer, die Kommunikation schließlich aufgeben, tun dies schon aus relativ geringen Anlässen. Man sieht dadurch leider, wie weit wir von teils schmerzhafter Einsicht allgemein noch entfernt sind. Und es macht pessimistisch, ob die, die des Austauschs ihnen unbekannter Informationen eigentlich bedürften, späterhin überhaupt noch zuhören werden. Es wiederholen sich damit Fehler, die man an vergangenen Krisenzeiten nicht selten rituell beklagt.
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