#Bundesregierung: alles unter Kontrolle, #Polizei: Nein

Halten wir das einmal fest, wie es Jan Hofer in der „tagesschau“ (ARD) gestern formuliert:

Zur Lage an der deutschen Grenze gibt es neue Zahlen aus dem Bundesinnenministerium. Bis zu 200 Menschen würden dort zur Zeit täglich abgewiesen, sagte Ressortchef de Maizière der „Bild am Sonntag“. Zudem ist die Polizei nach Darstellung des Innenministeriums inzwischen in der Lage, nahezu alle Asylsuchenden grenznah und schon vor der Verteilung [Hofer sagt: Verurteilung] auf die Bundesländer erkennungsdienstlich zu erfassen. Möglich seien bis zu 3.500 Registrierungen täglich. Die Polizeigewerkschaften widersprachen diesen Angaben. Die Zahl der einreisenden Flüchtlinge soll derzeit bei etwa 2.000 pro Tag liegen.

In der „Huffington Post“ (24.01.2016) wird die Sicht von Rainer Wendt, Chef der Polizeigewerkschaft, wiedergegeben:

Wie ein offizielles Dokument der Bundespolizei zeigt, das der Huffington Post vorliegt, wurden am 23. Januar aber gerade einmal 72 Flüchtlinge an der Grenze zurückgewiesen. […] Wendt sagte der Huffington Post: “Die Behauptungen sind hanebüchener Quatsch.” Es entstehe der Eindruck, dass alle Flüchtlinge, die an die Grenze kommen, auch registriert würden. “Tatsächlich wird von den allermeisten Flüchtlingen nicht einmal der Name aufgeschrieben”, kritisiert Wendt. Einzig der Fingerabdruck werde überprüft, um zu sehen, ob die Flüchtlinge schon einmal registriert wurden.
[…] “Derzeit werden nur rund 10 Prozent der Flüchtlinge registriert.” Der Rest werde aus Zeit- und Personalmangel mehr oder weniger durchgewunken.

Man fragt sich schon, warum die eigentliche Nachricht in der tagesschau nur noch im Nachsatz vorkommt.

Daniel Hermsdorf

Verleger, Autor, Journalist bei filmdenken.de - Medienkritik, Verschwörungstheorie und Physiognomik

5 Antworten

  1. otB4 sagt:

    Ca. 350 Meter von mir entfernt wurde im Sommer 2015 ein Seniorenheim aufgelöst. Inzwischen ist der Gebäudekomplex mit etwa 400 Flüchtlingen belegt. Daß man Flüchtlingen hilft finde ich selbstverständlich. Ich denke da an wirkliche Hilfe vor Ort und auch mal für einige Monate bei uns, zB für Kinder und junge Frauen etc. Hier im neuen Flüchtlingsheim sind aber hauptsächlich junge Männer untergebracht. Teils auch junge Burschen von 16/17 Jahren. Betrachtet man auf einer Weltkarte den riesigen Orient muß man fragen warum gerade ausgerechnet das kleinen Deutschland diese jungen Männer aufnehmen muß. Dazu die Frage: wo sind die jungen Frauen und Mädchen? Die sind scheinbar in den Kriegsgebieten weniger gefährdet? Ich kann mir das nicht mehr zusammenreimen. Ohne Zweifel sind die vielen jungen Männer Wirtschaftsflüchtlinge. Die Lügenpresse leistet schon seit Monaten ganze Arbeit und redet uns ein es seien Schutzsuchende. Und : das Seniorenheim ist in katholischem Besitz . Die Kirche kassiert von der Stadt inzwischen Miete. Ich war vor der Schliessung des Seniorenheims im Sommer 2015 auf einer Bürgerversammlung und habe selbst gehört wie der 92 jährige Sprecher der Bewohner sich gegen die Schliessung des Altersheimes ausgesprochen hat. Hat aber nichts genützt. Die Kirchen mischen selbstverständlich mit und haben mit den Schutzsuchenden ihre eigenen Ziele.

    • Eine der größeren Nachrichten gestern wies in dieselbe Richtung: http://www.welt.de/politik/ausland/article151534833/EU-Kommissar-bezweifelt-Asylrecht-der-meisten-Fluechtlinge.html
      Der Erfahrungsbericht einer Helferin, ebenfalls in der “Welt”, begann mit dieser Aussage:

      Ich war schockiert, als ich merkte, wie wenige Familien und Männer direkt aus Syrien oder dem Krieg kommen, wie von Politik und Medien immer behauptet wurde. […]
      Viele junge Männer sind aus Pakistan, aus dem Irak, aus dem Iran und die meisten aus Flüchtlingslagern in der Türkei oder dem Libanon, weshalb sie zu dem Haus, in dem sie jetzt in Zweier- oder Dreierzimmern wohnen, auch immer noch “Camp” sagen.
      http://www.welt.de/debatte/kommentare/article151343117/Mich-nervt-die-sture-Borniertheit-vieler-Maenner.html

      • otB4 sagt:

        Text in der stätdischen Infobröschüre zur Flüchtlingsaufnahme in meiner Stadt ( 29.1.2016) : “… Drei seiner muslimischen Freunde bereiten sich auf die Konversion zum Chrisentum vor; offen lasen sie in ihrer arabisch-deutschen Bibel und trugen ebenfalls ihre Rosenkränze sichtbar um den Hals, auch sie erlebten keinerlei Anfeindung deswegen ( Anm. im ehemaligen Seniorenheim). Als ich mit einer Gruppe aus dem Heim eine Stadtführung unternehmen wollte, wurde daraus auf deren Wunsch hin eine Führung durch die städtischen Kirchen……….” Es geht in dem Ton noch weiter. Gut ist das Foto unter dem Text. Es zeigt drei junge Männer vom Typ Krafttraining/ Türsteher in einer der alten Kirchen. Text darunter: “Der christliche Koch Oshana mit seinen muslimischen Freunden Haval und Bayar, die zum Christentum konvertieren wollen, beim Besuch der Schottenkirche.” Tatsächlich konvertieren also bereits jetzt Muslime zum katholischen Glauben. Absehbar ist, daß das unter den Muslimen zu viel Zoff führen wird. Die Verwirrung steigt weiter.

  2. Peter Hallonen sagt:

    Gibt es eigentlich schon in Sachen Flüchtlingskrise eine ausformulierte Verschwörungstheorie, die hier christliche Institutionen am Werk sieht? Eine der im Sinne einer bis vor wenige Jahrzehnte verbreiteten fundamentaleren Auslegung des Glaubens stehenden Folgen der Anwesenheit von Millionen patriarchalisch geprägter junger Muslime in Deutschland könnte sein, dass aus (auch christlichen) religiösen Gründen abgelehnte Verhaltensweisen in der Öffentlichkeit aus Angst vor Gewaltübergriffen zurückgehen, namentlich Homosexualität und sonstiges freizügiges Verhalten. Nicht zuletzt gibt es Tendenzen, die auf eine Renaissance der Trennung von Mann und Frau im öffentlichen Leben hinauslaufen könnten, nämlich zwecks Schutz der Frauen vor Übergriffen (z.B. getrennte Badeeinrichtungen oder -zeiträume). In dieser Hinsicht wäre es nachgerade wünschenswert, eine weitere Million oder mehr Flüchtlinge aus den bisherigen Herkunftsländern ins Land zu lassen, um die erwünschte Verhaltensänderung weiter zu forcieren. Selbst wenn christliche Institutionen in Deutschland aus anderen Gründen vehement eine “Obergrenze” ablehnen, dürfte die geschilderte Konsequenz doch einigen Angehörigen bereits aufgefallen sein. Von dem entgegenstehenden Anschlägen auf kirchliche Einrichtungen seitens muslimischer Flüchtlinge ist jedenfalls bisher noch nichts bekanntgeworden.

  3. Peter Hallonen sagt:

    Genau diese trotz “Köln” nach wie vor einseitige Berichterstattung in diesem Punkt ist mir auch äußerst unangenehm aufgefallen. In noch eindeutigerer Form wiederholt wird dies als Relativierung der CSU-Forderung in der 14-Uhr-Ausgabe der Tagesschau von Robin Lautenbach (http://www.tagesschau.de/multimedia/sendung/ts-12289.html).

    In einer der Tagesschau-Hauptausgaben aus den letzten Tagen war überdies zum wiederholten Male in Bezug auf ankommende Flüchtlinge in Griechenland undifferenziert von “Schutzsuchenden” die Rede. Ich empfände es als skandalös, würde der Gebrauch dieses Begriffs nicht zumindest in der Redaktion kritisch hinterfragt werden. Pauschalisierungen sind hinsichtlich des Verhaltens von Flüchtlingen strengstens untersagt, in “politisch” umgekehrter Richtung allerdings geradezu die Regel. Selbst nach offizieller Berichterstattung, wie gestern im ZDF-“heute”, darf es sogar Terroristen geben, die sich unter den Flüchtlingsstrom gemischt haben. Das sind dann noch viel weniger “Schutzsuchende” als jene, die nur die Asylbewerber- und späteren Sozialleistungen als Verbesserung ihres bisherigen Lebensstandards empfinden und dies als “Fluchtmotiv” sehen.

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