filmdenken fragt sich zu #Asyl-Problem und Flüchtlingen

Nach mehreren Text-Beiträgen der letzten Wochen (hier, hier und hier) habe ich nochmal ein paar Gedanken in Form eines Videos zusammengefasst.

Dazu hier noch ein paar Quellen mit Zitaten zu Argumenten, die ich in meiner Rede nur anreißen kann.

Andrea Nahles (SPD) rechnet aufgrund der Flüchtlingskrise mit mehr Arbeitslosen. Realistischerweise seien lediglich etwa 10% der Flüchtlinge direkt für den ersten Arbeitsmarkt geeignet. Alle anderen würden zunächst eine Förderung in Form von Sprachkursen, Massnahmen der Jobcenter oder ähnlichem benötigen. Die Mehrkosten dafür sowie für den Lebensunterhalt würden bei jährlich etwa 1,7 bis 3,3 Milliarden Euro liegen. Mittel- bis langfristig sollen die Sozialkassen durch eine gelungene Integration entlastet werden.
http://www.alg-ratgeber.de/post373757.html

14,1 Prozent der Personen mit Migrationshintergrund haben keinen Schulabschluss und 40,6 Prozent keinen Berufsabschluss, bei den Deutschen ohne Migrationshintergrund sind es nur 1,8 beziehungsweise 15,9 Prozent.
Die Folge ist, dass Menschen mit Migrationshintergrund doppelt so häufig arbeitslos sind wie ihre Mitbürger ohne. Sie arbeiten auch häufiger in schlecht bezahlten Minijobs.
http://www.welt.de/politik/deutschland/article109338540/Migrantenkinder-holen-in-der-Bildung-auf.html

Etwa 40 Prozent der Ungleichheit beim individuellen Arbeitseinkommen lassen sich durch den Familienhintergrund erklären, beim Bildungserfolg sind es sogar über 50 Prozent. Damit ist der berufliche Erfolg des Einzelnen in hohem Maße durch das Elternhaus vorgeprägt. „Das bedeutet, dass in Deutschland kaum Chancengleichheit besteht“, so Schnitzlein. Im internationalen Vergleich stehe Deutschland auf einer Stufe mit den USA, die sich am unteren Ende der Skala für Chancengleichheit befinde.
http://www.migazin.de/2013/01/25/deutschlands-bildungssystem-verhindert-chancengleichheit/

Die reichsten ein Prozent der Haushalte in Deutschland besitzen 33 Prozent der Vermögen. Noch deutlicher wird es an der Spitze der Spitze: das oberste Promille (das sind ungefähr 40.000 Haushalte) halten mehr als 17 Prozent des Reichtums.
Wie ungleich die Verteilung in Deutschland ist, zeigt die Gegenrechnung: Die ärmere Hälfte der Deutschen besitzt gerade einmal 2,5 Prozent der Vermögen.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/vermoegen-sind-in-deutschland-sehr-ungleich-verteilt-a-1051286.html

Eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) im Auftrag der Bertelsmann-Stiftung zeigt, wie der Alltag von 2,6 Millionen Kindern von Verzicht und Mangel geprägt ist.
Wie der SPIEGEL berichtet, machen laut der Studie 76 Prozent der Kinder aus einkommensarmen und von Hartz IV abhängigen Familien noch nicht einmal eine Woche Urlaub im Jahr. Bei Kindern, die in gesicherten Verhältnissen aufwachsen, sind es hingegen nur 21 Prozent. (Lesen Sie hier die ganze Geschichte im neuen SPIEGEL.)
54 Prozent der armutsgefährdeten Kinder können laut Studie nicht mindestens einmal im Monat ins Kino, Theater oder Konzert gehen. 31 Prozent können nicht einmal im Monat Freunde zum Essen einladen. Bei Antworten auf die Frage, ob sie sich ab und zu neue Kleidung kaufen können, sagen 29 Prozent nein. 14 Prozent haben kein Internet. Zehn Prozent besitzen keine ausreichende Winterkleidung.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/armutsstudie-von-bertelsmann-belegt-benachteiligung-von-kindern-a-1032892.html

As many as half of the refugees in Germany were suffering from psychological problems, a study released by Germany’s chamber of psychotherapists found, according to the Guardian. The study, released Wednesday, showed refugees arriving in Germany were suffering from stress, depression and post-traumatic stress disorder. “Forty percent have already had suicidal thoughts or have even attempted to kill themselves,” the study said.
(Die Hälfte der Flüchtlinge in Deutschland leiden an psychologischen Problemen, so eine Studie eines deutschen Verbandes von Psychotherapeuten. Die Studie zeigt, dass in Deutschland ankommende Flüchtlinge an Stress, Depressionen und post-traumatischen Störungen leiden. Laut der Studie hatten 40 % der Menschen schon Selbstmord-Gedanken oder haben versucht, sich umzubringen.)
http://www.ibtimes.com/refugees-germany-suffering-depression-ptsd-other-psychological-issues-study-finds-2099780

Einen der wenigen positiven Ausblicke gibt eine Studie der Bank “UniCredit”.

Der Großbank UniCredit zufolge wird die deutsche Wirtschaftsleistung durch Flüchtlings und Einwanderung bis 2020 um etwa 1,7 Prozent wachsen. “Das entspricht einem Zuwachs von rund 50 Milliarden Euro, verglichen mit einem Szenario ohne zusätzliche Einwanderung”, sagte Deutschland-Chefvolkswirt Andreas Rees. Er geht von einer Flüchtlingszahl von 800.000 für 2015 aus, in den Jahren danach jeweils rund 500.000.
http://www.zeit.de/wirtschaft/2015-09/fluechtlinge-arbeitsmarkt-arbeitslosenquote-qualifizierung

Diese Studie habe ich hier kritisch kommentiert.

Daniel Hermsdorf

Verleger, Autor, Journalist bei filmdenken.de - Medienkritik, Verschwörungstheorie und Physiognomik

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