Kino Okkult News (6) – Griechenland-Wahl, Kassandra-Rufe
Geheimgesellschaften – Politik und Finanzwelt
An diesem Sonntag steht in Griechenland die Schicksalswahl an. Es bestehen drei Möglichkeiten: Sieg der Gemäßigten, Verbleib in der Euro-Zone und weitere kostspielige Stützungsmaßnahmen; Sieg der Linken, Austritt aus der Euro-Zone und starke Turbulenzen am Finanzmarkt; Sieg der Linken, notgedrungene Akzeptanz der Euro-Partner gegenüber der Weigerung Griechenlands, Auflagen der EU zu akzeptieren. Die Risiken und auch die zwangsläufigen Kosten sind in allen Varianten recht hoch. Hier gibt es kaum etwas richtig zu machen – und vor allem wird man im Nachhinein nicht sicher sagen können, wie man es hätte besser machen können. Das lässt Politikern reichlich verbales Spielmaterial für gegenseitige Vorwürfe, auch wenn an vielem dann nichts mehr zu ändern ist. So ernst die Lage, so albern leider oft das politische Tagesgeschäft unter gegebenen Voraussetzungen.
- 06.06.2012 – Frühjahrstagung – Internationaler Bankenverband sieht viele Konjunkturrisiken
- 08.06.2012 – Schlechte Konkjunkturzahlen – Europas Wirtschaft ächzt unter der Krise
- 09.06.2012 – Katastrophenszenario – Deutsche Wirtschaft bereitet sich auf Euro-Crash vor
- 09.06.2012 – Target 2 im Mai: Allzeithoch von fast 700 Milliarden Euro
- 10.06.2012 – Ausstiegsszenario – Die gigantischen Verluste bei der Rückkehr zur D-Mark
- 10.06.2012 – Moody’s kündigt weitere Herabstufungen für Euro-Staaten an
- 12.06.2012 – Griechenland-Wahl – Top-Ökonom Roubini warnt vor Untergang des Euro
- 12.06.2012 – Nachtragshaushalt: Eurorettungsschirm ESM treibt deutsche Verschuldung hoch
- 14.06.2012 – High & Low Finance – As Europe’s Currency Union Frays, Conspiracy Theories Fly
- 15.06.2012 – Geldversorgung – Notenbanken der Welt bereiten sich auf “Grexit” vor
Das Blog „MMnews“ legt oft die schärfste Tonart vor und wird von Kommentatoren auch gern mal als Werk von Verschwörungstheoretikern gegeißelt. Jedoch erfährt man hier oft früher von den sich abzeichnenden Krisentendenzen. Während „Spiegel“, „tagesschau“ & Co. scheibchenweise das abarbeiten, was am Tage unausweichlich berichtet werden muss, ist in solchen unbekannteren Quellen das Unausweichliche schon dann zu lesen, wenn das Wahlvolk noch von der traurigen Erkenntnis ferngehalten werden soll.
- 29.05.2012 – Langfristig sind wir alle tot. „In the long run we are all dead“ ist zum geflügelten Wort an den Finanzmärkten geworden. Und es trifft nicht nur auf volkswirtschaftliche Zusammenhänge zu, sondern auch auf die ganz persönliche Geldanlage.
- 30.05.2012 – Bankunion: Eurozone vor finalem Kollaps?
- 31.05.2012 – Der Euro stürzt Europa in die Katastrophe
- 01.06.2012 – Deutschland Bankrott: Gefahr steigt
- 12.06.2012 – Deutschland: Raus aus Euro, jetzt!
- 14.06.2012 – Die Euro-Rettungs-Katastrophe
- 14.06.2012 – Euro: Der Countdown läuft
Wie so oft muss man feststellen, dass das von Medien angeleitete durchschnittliche öffentliche Bewusstsein (gemessen an den Inhalten der breit rezipierten TV-Sender und Zeitungen) nur momenthaft wahrnimmt und reagiert. Bis zum Äußersten redet man sich ein (oder glaubt ernsthaft?), dass diese oder jene zwangsläufige Entwicklung doch nicht eintreten werde, dass vielleicht Milliarden Euro vom Himmel fallen? Meist liegen die zuvor erwähnten Pessimisten richtiger, die schon früher darauf hinweisen, dass bestimmte Rechnungen nicht aufgehen können, dass etwa die Länder Griechenland, Spanien und Italien unaufhaltsam auf Finanzkrisen und anschließende Rettungsmaßnahmen der EU zusteuern. Monatelang war dann etwa in Mainstream-Medien fast ausschließlich von Griechenland die Rede, bis relativ plötzlich deutlich wird: In Spanien fehlt auch das Geld, in Italien fehlt auch das Geld. Und der Rettungsschirm, in Form des ESM „Stabilitätsmechanismus“ genannt, ist natürlich zu klein, nachdem über Wochen deutsche Fernsehzuschauer und Zeitungsleser von Politikern wie Wolfgang Schäuble, Angela Merkel oder Rainer Brüderle beschwichtigt wurden, dass man im Begriff sei, tragfähige Lösungen zu finden und den Euro schon schaukeln werde.
- 03.06.2012 – Analyst erwartet die größte Banken-Krise der Weltgeschichte
- 03.06.2012 – Euro-Krise – Joschka Fischer – “Europa steht heute am Abgrund”
- 05.06.2012 – Spanischer Handelsminister: Die Tür zum Finanzmarkt ist verschlossen
- 06.06.2012 – Liquiditäts-Engpass: Italien hat EZB-Kredite schon verbraucht
- 06.06.2012 – EZB bleibt cool: Bedrohte Banken hoffen nun auf die globale Bazooka
- 06.06.2012 – Euro-Krise, nächster Gegner: die stolzen Spanier
- 08.06.2012 – Schuldenkrise – Deutschland als Euro-Retter überfordert
- 09.06.2012 – Europas Größenwahn führt zu seinem Untergang
- 09.06.2012 – Spanien unterm Rettungsschirm – Beruhigungsspritze für 100 Milliarden Euro
- 09.06.2012 – Inflation und Immo-Blase: Die Krise kehrt nach Island zurück
- 11.06.2012 – Spanien-Rettung – Stiglitz geißelt Finanzhilfe als “Voodoo-Ökonomie”
- 11.06.2012 – Euro-Krise – Italiens Wirtschaft bricht massiv ein
- 11.06.2012 – EFSF und ESM – Spanien-Hilfe lässt Rettungsschirme schrumpfen
- 12.06.2012 – Schuldenkrise – Euro-Krise: Und jetzt Italien
- 12.06.2012 – Euro-Rettung: Portugal und Griechenland melden weitere Ansprüche an
- 13.06.2012 – Barroso-Pläne – EU will Schulden der Euro-Staaten vergemeinschaften
- 13.06.2012 – US-Senator Max Baucus: “USA droht Krise nach Art Europas”
- 14.06.2012 – Misstrauen gegen Spanien wächst. Eine Ausweitung über die Banken-Rettung hinaus wird schon offen diskutiert
- 14.06.2012 – Merkel auf Mehrheitssuche – Fahrplan zum Fiskalpakt steht fest
- 14.06.2012 – Höhere Neuverschuldung – Bundestag billigt Nachtragsetat für Euro-Rettung
- 14.06.2012 – Schuldenkrise – Moody’s stuft Spanien und Zypern herab
- 15.06.2012 – Spanien wohl endgültig auf dem Weg unter den Rettungsschirm
- 15.06.2012 – Euro-Krise – Hollande dringt auf Vergemeinschaftung der Schulden
Die Verzögerungstaktiken und das Lavieren von Politikern (als den wichtigsten Moderatoren dieser abstrakten Ereignisse mit realer Wirkung) ist es, was Verschwörungstheorien auf den Plan ruft. Und nolens volens tragen die Beschwichtigungen und wirkungslosen Deeskalierungsversuche der Bundesregierung dazu bei, weder die tieferen Ursachen der Krise zu erkennen noch aktuell zwischen Gewinnern und Verlierern unterscheiden zu können.
- 07.06.2012 – Korruption als Schuldenfaktor
- 08.06.2012 – Wie käuflich ist die Republik? Regeln für den Lobbyismus
- 08.06.2012 – Werner Rügemers Buch über Rating-Agenturen gibt Einblicke in das organisierte Verbrechen mit dem feinen Image
- 13.06.2012 – “Banken abstürzen lassen”. Die baskische Wirtschaftswissenschaftlerin Miren Etxezarreta über politische Verantwortlichkeit, die spanische Banken-Rettung und Alternativen
- 13.06.2012 – Ex-Vizepräsident von Moody´s: Unfassbare Realitätsverleugnung unter Politikern
- 14.06.2012 – Niedrigzinsen – Die deutschen Sparer sitzen in der Vorsorge-Falle
- 14.06.2012 – Zusatzverdienste von Politikern – FDP blockiert Transparenz bei Nebeneinkünften
Wenn hierbei keine bewusst lenkenden Kräfte im Hintergrund am Werk sind, steht es für den Kapitalismus eigentlich noch schlimmer: Er würde derzeit schlicht demonstrieren, dass er nicht funktioniert.
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