Katarina #Barley als Spiegelfigur der Ursula von der #Leyen
Für den Posten der SPD-Generalsekretärin hat Parteivorsitzender Sigmar Gabriel gestern Katarina Barley vorgestellt. „Inhaltlich in Erscheinung getreten ist Barley bisher kaum“, weiß „Der Spiegel“ – aber das kann in einer beschleunigten und weichgespülten Medien-Demokratie auch eher stören. Als „pragmatische Top-Juristin“ bezeichnet sie „Die Welt“, die „Süddeutsche Zeitung“ sieht sie als die „Fröhliche Frau an Gabriels Seite“. Sich selbst findet Katarina Barley auf ihrer Website „Erfrischend politisch“.
Das Binnenschema von Katarina Barleys Gesicht wird beim Publikum assoziationspsychologisch immer wieder die CDU-Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen triggern. Was könnte es damit auf sich haben?
Die physiognomischen Interferenzen zwischen den Partnern in der großen Koalition von CDU und SPD bestehen ja bereits mit Angela Merkel und Sigmar Gabriel, wie ich in einem früheren Beitrag zu einem Foto in der „Welt“ vom 08.01.2012 gezeigt habe.
Es gilt dabei wohl auch an künftige Wahlen zu denken. Wer als nächstes für die CDU ins Rennen gehen wird, ist derzeit nicht ganz sicher. Wenn Angela Merkel nicht wegen einer tragischen Eskalation der Flüchtlingskrise zurücktreten muss, wird sie vermutlich selbst noch einmal das Amt der Bundeskanzlerin anstreben. Als eine Alternative ist – nach bisher glimpflich verlaufender Affäre um ihre fragwürdige Doktorarbeit – Ursula von der Leyen zu sehen, der man den entsprechenden Ehrgeiz zumindest wohl nicht absprechen kann.
Veranlasst von Sigmar Gabriel, der selbst schon Kanzlerin Merkel spiegelt, könnte die Personalie Katarina Barley ein frühzeitiger Schachzug in dieser Richtung auf der Ebene des physiognomistischen bonding sein. Eine solche Casting-Technik soll offensichtlich ja einen bestimmten Zusammenhalt suggerieren – in den hier genannten Fällen über Parteigrenzen hinweg.
Aus dem letzteren Aspekt resultiert leider auch, dass sich echte inhaltliche Alternativen tendenziell auflösen. Wo ein großes Publikum zunehmend das Vertrauen in demokratische Institutionen verliert, trägt der notwendige individuelle Eindruck eines solchen Gesichter-Theaters nicht unbedingt dazu bei, an demokratische Transparenz und Orientierung an identifizierbaren politischen Ideen noch zu glauben.
Dieser Vergleich überzeugt mich. Wer mag hier hinter den Kulissen die Strippen ziehen? Wir kommen denen, die unsere Demokratie unterwandern, hier wohl so langsam auf die Spur. Mal gespannt, was wir der ersten Biografie von Frau Barley entnehmen können, falls sie einmal geschrieben wird.