Die Muppet-Show regiert
Gerade stürzte die nächste Ministerin über eine der unendlich gedehnten Affärchen (neben dem Bedeutenden, das kaum jemand beachtet). Dieses satirische Video stellt für die Skurrilitäten der bundespolitischen Personalien eine steile These auf – die Sie sehen und hören sollten, und ich erkläre dazu erstmal nicht mehr.
Nur soviel: Der Umgang mit einem Bild von Philipp Rösler (FDP) bereitet mir leichtes Unbehagen, konnte hier aber neuerlich nicht vermieden werden. Schon im Themenheft „GesichterWissen – Thema: Finanzkrise“ erfolgte für Rösler der Vergleich mit dem Froschkopf in der Dämonenfigur Baal. Während etablierte Medien sich eines solchen Themas niemals annehmen würden, brachte Rösler ein halbes Jahr später selbst das Thema Amphibien aufs Tapet (Focus, 24.09.2012):
„Wenn Sie einen Frosch in kaltes Wasser setzen und langsam die Temperatur erhöhen, wird er zuerst nichts merken und nichts machen. Und wenn er etwas merkt, dann ist es zu spät für den Frosch.“
Dies bekannte – und biologisch unkorrekte – Bild geistert seitdem in Tateinheit mit der Nennung Röslers durch die Presse. Als das oben stehende Video gerade fertiggestellt – aber nicht veröffentlicht – war, trat Röslers Parteikollege Jörg-Uwe Hahn mit einer Bemerkung zu des Ministers „asiatischem Aussehen“ auf den Plan. Das erzeugte zuerst Aufruhr mit reflexhaftem „Rassismus“-Vorwurf, dann nahm Rösler Hahn selbst in Schutz. Das Foto zum diesbetreffenden „Spiegel“-Artikel (08.02.2013) zeigt Ihnen sehr schön, dass Hahn zudem im Binnenschema seines Gesichts deutliche Parallelen zu Rösler aufweist. (Das hat nichts mit Rassismus zu tun, sondern damit, dass Menschen unterschiedlichster Herkunft einander äußerlich ähnlich sein können.) So läuft Polittheater unter physiognomischen Vorzeichen: Stellenbesetzungen und Personenkombinationen, die auf die Steuerung durch Hintergrundgremien hinweisen, Inszenierung von Debatten, die nicht völlig irrelevant, aber für aktuelle politische Probleme eher wenig hilfreich sind.
Ich habe persönlich nicht den Eindruck, dass über Rösler hauptsächlich aufgrund seiner Herkunft kritisch gesprochen wird. Vielmehr bereiten die politischen Leitlinien eines solchen „Liberalen“ wohl zu Recht Sorgen: Er könnte als Instrument ausgewählt worden sein, um die Abwicklung Deutschlands ein Stück weiter voranzubringen. Das kann niemand gleichgültig sein, der hier gerne weiterhin leben möchte. Dass Rösler in derartige Bildkontexte einzuordnen ist, bestätigt dann mögliche Absichten derer, die solche Konnotationen kreieren: Es geht um die Heraufbeschwörung zerstörerischer Effekte, die traditionell dem Dämonischen zugeordnet wird. (Wäre Rösler ein guter Arzt geworden, müssten wir hier nicht über derlei sprechen.) Auch wenn dies heute scheinbar nur noch in der Horror-Kultur und vereinzelten religiösen Fundemantalismen eine Rolle spielt – es geht hier um den fortgesetzten Nachweis, dass okkultistische Traditionen und Quellen viel aktueller sind, als es Mainstream-Medien ahnen lassen.
Damit haben wir eine andere Variante von Ablenkungen des öffentlichen Diskurses, wie sie auch im Fall prominenter Doktorarbeiten stattfindet: Alle haben dazu irgendeine Meinung von Hü bis Hott. Unsere wichtigen Debatten, die Finanzkrise, demografischen Wandel, Integration und Ökologie betreffen, geraten im öffentlichen Bewusstsein immer wieder an den Rand. Jedenfalls werden hierbei viele wesentliche Argumente und Mechanismen öffentlich nicht nachhaltig besprochen (so z. B. der Zusammenhang von deutschem Export-Boom und Niedergang anderer Euro-Länder in seiner Gänze, siehe den „Krisen-Abriss“). Das führt zur Verschlimmerung der Probleme – und auch dem ungestörten Weiterwirken der Mächte, die daraus Nutzen ziehen. (Wir werden hierzu weiterführend informieren.)
In satirischen Abteilungen der Sport-Berichterstattung ist der Muppets-Vergleich eine etablierte Größe. Es ist an Ihnen als Zuschauer und Leser, die Sinnhaftigkeit der einen oder anderen journalistischen Herangehensweise zu überprüfen …
Update 15.02.2013: Slamek Oswalek von „www.satire-clips.de“ hat zum Video wegweisende Enthüllungen veröffentlicht.
Tja, gewisse Ähnlichkeiten lassen sich hier gewiss nicht von der Hand weisen. Weitere Übereinstimmungen würde ich noch zwischen Waldorf bzw. Statler (den Logen-Opas) und Peer Steinbrück vermuten!