#Prozess gegen das Internet Archive | #Copyright #Urheberrecht

Urheberrecht ist im Zuge der Digitalisierung ein bis zum Äußersten in Frage gestelltes Prinzip. Natürlich wird das in Presse und Wissenschaft besprochen – aber die Suche nach Begriffen wie “Copyright” oder “Urheberrecht” scheinen mir nicht gerade übermäßig viel zu erbringen (z. B. Google, Transcript Verlag: Nichts Relevantes zu Copyright, 4 Titel zu Urheberrecht; einzelne Info-Seiten der Bundeszentrale für politische Bildung (BpB), Heinrich Böll Stiftung oder dem Deutschen Kulturrat, aber 10-15 Jahre alt). Es scheinen mir keine Experten Dauergäste in Massenmedien zu sein, wie es zu anderen Themenbereichen der Fall ist. (Das umfangreichste leicht Findbare ist “Kulturelles Erbe digital. Eine kleine Rechtsfibel”, deren Autor Paul Klimpel ich bisher nicht kannte.) Auch bei der Gesellschaft für Medienwissenschaft (GfM) zeigt sich (entgegen ihrer eigenen eher kulturalistischen Fach-Definition) der juristische Schwerpunkt in einem Programm-Text der Kommission Urheberrecht und Medienwissenschaft von 2017.

Dies hat weitreichende Konsequenzen. Nicht zuletzt sind es Großkonzerne, die schließlich als Gewinner dastehen, weil sie Geschäftsmodelle entwickeln, die von Urheberrechtsverletzungen und teilweiser Totalentwertung geistiger Arbeit profitieren und entsprechende Gewinne auch noch an Menschen ausschütten, die sich an geistigem Leben als Letzte beteiligen – dysfunktional-satanistische Marktwirtschaft.

Soweit, so unappetitlich. Das Internet Archive stellt eine andere Institution dar. Immerhin ist es zu einem Premium-Ort des digitalisierten Gedächtnisses über die rein akademischen Apparate hinaus geworden. Gleichwohl ergeben sich auch hier Copyright-Probleme.

Ein aktueller Bericht von All Things Lost zeigt die Problematik anhand eines (per Berufung noch) laufenden Prozesses dar, von dem ich bisher nirgendwo anders gehört habe.

Die Google News zeigen, dass hierzu wohl nur die FAZ und 2 x die Website tarnkappe.info berichtet haben.