OPTIMALS – ein #KI-Kurzspielfilm dreht die #Selbstreferenz weiter
Soll nur einer sagen, diese Formen seien schon komplett durchprobiert … OPTIMALS von Nobody & The Computer zieht aus der Produktionsweise mit KI-Prompts seine eigene Ästhetik. Mir sind einige Grundprinzpien seit Jahrzehnten bekannt – ich konnte nur längere Collage-Arbeiten in Videoform mit dem FilmFundBüro nicht komplett auf YouTube stellen, weil sie Rechtefragen aufwerfen, die ohne Risiken von Rechtsstreit wohl bis heute nicht zu beantworten sind. Szenen, in denen solche filmhistorischen und -ästhetischen Reflexionen überhaupt zu einer besser durchführbaren Aufführung hätten kommen können, habe ich nur vereinzelt gefunden (sagen wir, seit 2007, als ich für das FilmFundBüro den YouTube-Channel eröffnete, der jahrelang noch so betitelt war).
Zu meinen ersten Experimenten mit Adobe Photoshop, bald als Video mit Premiere und After Effects vor 30 Jahren zählen auch innerhalb des Bildes Collage-Techniken, die hybride Welten und Figuren entstehen ließen. Die KI-Bildgeneratoren probiere ich gerade selbst eifrig, wie man an meinem eigenen Experiment FILM ALS FILM mit etwas einfacheren Mitteln ersehen kann. Das betrifft v. a. etwas mehr Detailreichtum und bessere Auflösung der Bilder. Das sind schlicht auch Kostenfragen sowie solche der Render-Zeiten.
Ich kann Letzteres auch deshalb zu OPTIMALS nochmal erwähnen, weil ein paar Parallelen von Formen des ‘Films im Film’ und Realitätssprüngen hier ebf. zu finden sind. Darunter finden sich Beispiele, wie schlichtweg visuelle Möglichkeiten einfacher Bild-Kombinationen dazu anleiten, Bilder ins Bild zu montieren.
Auch OPTIMALS ist noch keine komplette Übernahme herkömmlicher Spielfilm-Formen. Das beginnt bei der Länge der Einstellungen. Je länger sie ist, desto höher das Risiko von Fehlern in der Umsetzung von Prompts. Das kostet Zeit und Geld. Aber natürlich gibt es Stoffe, die das eigentlich erfordern. Und so ist ein solcher Film hier immerhin 20 Min. lang, aber eben kein Spielfilm. (Das ist ein anderes verdrängtes Thema eigentlich schon seit Jahrzehnten: immer längere Filme bei immer mehr Backlist und sogar steigenden Produktionen? Ich habe sowas schon angesprochen etwa im aus anderen Aktualitätsgründen depublizierten “Krisen-Abriss” von 2012, ohne dass ich irgendwelche Reaktionen erkennen könnte. Ich werde demnächst wohl nochmal theoretisch nachlegen.)
Ich würde OPTIMALS nicht nachtragen, dass er jede Sensation nochmals übertreibt. Es geht in der Handlungskonstruktion nicht größer, schneller, perfekter – außer, dass der perfekte Mensch selbst noch keine ausgewachsene Physis hat. Und das ständige weitere Übertreiben der erzählerischen Verschachtelung und des Fakes realer Figuren, die selber KI-Generierung thematisieren, ist schon sehr amüsant und treffend.
In einer Figur des Baby-Helden sind aber sicherlich eine Menge Aspekte vereint und szenisch ausprobiert, die bei fortschreitenden gentechnischen Eingriffen in das menschliche Erbgut immer unausweichlicher werden.
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