Fußball vs. Politik – Nachtrag
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Am 12. Juni wies ich auf Kritikwürdiges an der Fußball-WM-Dominanz gegenüber wichtigen politischen Entscheidungen hin. Dazu gibt es nun zwei updatewürdige Funde:
1) Hektor Haarkötter trägt in seinem „Telepolis“-Artikel „Fußball schlägt Aufklärung“ vom 07.07.2010 Fakten zur entpolitisierten Programmpolitik während des Sportereignisses zusammen.
2) Das WDR-Magazin „Monitor“ übte am 08.07.2010 mit einem Beitrag von Georg Restle nachträgliche Selbstreinigung für die Mainstream-Medien – im Hinweis auf sich bei Fußball-Weltmeisterschaften und -Europameisterschaften wiederholende leisetappende, aber folgenreiche Parlamentsentscheidungen zu Krankenkassenbeiträgen oder Mehrwertsteuererhöhung. Die „Monitor“-Sendung ist derzeit in der ARD-Mediathek anzusehen, die MP4-Datei direkt hier.
Wie wir bemerken durften, nutzte Angela Merkel das Viertelfinale für einen medienwirksamen Auftritt und konnte zu einem 4:0-Sieg der deutschen Mannschaft gegen Argentinien jubeln – da haben sich Hin- und Rückflug von ca. 20 Stunden für die vielbeschäftigte Spitzenpolitikerin wohl gelohnt. Effektiv auch ihre weibliche Intuition oder leistungsstarke Kristallkugel, denn bei der folgenden Halbfinal-Niederlage der „Jungs“ hätte ein Auftritt wohl nicht dieselbe halbbewusste Wirkung auf das Wahlvolk gehabt. Auch sonst war bei dem erfolglosen Spiel gegen Spanien kein Spitzenpolitiker zugegen.
Zum kleinen Finale um den dritten Platz am 10.07.2010 übernimmt jedoch der frischgebackene Bundespräsident Christian Wulff den Staffelstab. Die Chancen für ein Siegerlächeln gegen Uruguay stehen wohl etwas besser.
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