Zentralismus der Nahrungsmittelkonzerne

Das Argument, Verschwörungstheorien vereinfachten unzulässig eine viel komplexere Wirklichkeit, gehört zu den am häufigsten genannten in diesem Kontext. So etwa zu einem historischen Fall im Alten Rom:

Eine effiziente Verschwörungstheorie hat etwas von einer Religion. Sie ist durch ihre zweckorientierte Simplifizierung der komplizierten Fakten dogmatisch. Sie ist nicht hinterfragbar.

Und wie verhält es sich mit den Wirklichkeiten der Gegenwart? Wie steht es z. B. in dieser Hinsicht um die Machtstrukturen in der Industrie?

Einen Blick auf die Nahrungsmittelbranche eröffnet die Website „Convergence Alimentaire“ mit einem Schaubild:

Organigramm zur Verflechtungen in der Nahrungsmittelindustrie

Wie soll man also zu solchen Organisationsstrukturen im oben genannten Sinne argumentieren? Sind die zentralistischen Tendenzen in einer nur scheinbar pluralistischen Welt der Produktangebote nicht selbst eine „zweckorientierte Simplifizierung“? Und was ist hier der„Zweck“?

Wir stellen täglich an Meldungen aus dem Wirtschaftsleben fest, wem wirtschaftliche und wirtschaftspolitische Dynamiken in Vergangenheit und Gegenwart am meisten nützten und nützen. Darin besteht also ein objektiv feststellbarer „Zweck“. Der Dogmatismus dieser Verhältnisse besteht darin, dass sie als relativ unveränderlich suggeriert werden.

Mit Dank an B. für den Link-Hinweis

Update 10.05.2012: „EU-Parlament rügt Lobbyverflechtungen bei der EU-Lebensmittelbehörde EFSA, Vorsitzende nimmt Lobbyjob an“ („LobbyControl)

Daniel Hermsdorf

Verleger, Autor, Journalist bei filmdenken.de - Medienkritik, Verschwörungstheorie und Physiognomik

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