Gelöschter Wikipedia-Eintrag über Daniel Hermsdorf

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Daniel Hermsdorf

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Begründung: Relevanz m. E. nicht erkennbar, Werbeartikel. Artikel nahezu ausschließlich auf den Selbstdarstellungen aufgebaut, keine relevante Rezeption erkennbar. Veröffentlichungen scheinen weitgehend im Selbstverlag zu erfolgen, sind also auch nicht relevanzstiftend. Angegebene Arbeit für Zeitungen nicht auffindbar, bei der taz tritt er (notgedrungen freilich nur online überprüft) nur mit zwei Kommentaren in Erscheinung. Der Verdacht liegt nahe, dass die den Artikel anlegende IP mit ihm identisch ist.Berichtbestatter (Diskussion) 22:58, 8. Dez. 2015 (CET)


Daniel Hermsdorf (* 1974 in Dortmund) ist ein deutscher Journalist, Medienwissenschaftler und Filmemacher. Seine Arbeitsgebiete umfassen Medienkritik und -theorie, Film- und Kunstgeschichte, Verschwörungstheorie und Physiognomik. Hermsdorf ist zudem seit seiner Studienzeit in der Öffentlichkeitsarbeit für Künstler, freie Theatergruppen und Industrieunternehmen tätig. Von 2010 bis 2012 lehrte er Filmgeschichte an der Dortmunder Medienakademie WAM.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Hermsdorf war 1995 Mitbegründer und bis 1997 Chefredakteur und Layouter der Filmzeitschrift Schnitt. Nach einem Studium der Kunstgeschichte und Medienwissenschaft an der Ruhr-Universität Bochum und der Universität Paderborn veröffentlicht er seit 2006 medienwissenschaftliche Bücher, leitet seit 2010 den filmdenken Verlag und publiziert seit 1995 journalistische Beiträge, Filmkritiken und Satiren in regionalen und überregionalen Zeitungen sowie in Radioprogrammen (u.a. Westfälische Rundschau, Taz, Bielefelder Stadtblatt, Frankfurter Rundschau; Bürgerfunk im Radio Bochum, WDR). Seit 2004 erscheinen aktuelle Beiträge in mehreren Blogs auf seiner Website filmdenken[1]. 2010 wurde Hermsdorf mit Filmbild und Körperwelt. Anthropomorphismus in Naturphilosophie, Ästhetik und Medientheorie der Moderne an der Universität Paderborn (Institut für Medienwissenschaften) bei Hartmut Winkler promoviert.

Seit 2005 betreibt Hermsdorf als Regisseur, Autor, Cutter, Grafik-, Effekt- und Sounddesigner sowie Produzent das FilmFundBüro, das mit Mitteln des Found Footage, des Experimentalfilms und der Dokumentation Themen aus Medientheorie und Zeitgeschichte aufgreift.

2015 zog Hermsdorf von Bochum nach Potsdam um.[2][3]

Werke

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Es fehlen unabhängige Belege zur Deutung und Einordnung der Werke, insbesondere zum Breit ausgeführten Kino Okkult. —Perfect Tommy (Diskussion) 23:19, 26. Aug. 2015 (CEST)

In seiner ersten Buchveröffentlichung Billy Wilder. Filme – Motive – Kontroverses (2006) stellt Hermsdorf das Gesamtwerk des Filmregisseurs Billy Wilder im Kontext von dessen Biografie sowie von Begriffen der Psychoanalyse, des Marxismus, der Semiotik und Medientheorie vor. Hauptthesen sind hierbei, dass die populären Drehbuch- und Regiearbeiten des gebürtigen Österreichers einerseits die Faszinationsstrategien und symbolischen Strukturen des filmischen Mediums selbstreflexiv und ironisch beleuchten und andererseits alle wesentlichen Inhalte des von Wilder vertretenen Unterhaltungskinos mit seinem persönlichen Schicksal als jüdischer Emigrant verknüpfen. Georg Seeßlen befand zu Billy Wilder: “Bücher wie dieses können einem beim Genauer-Hinsehen gute Dienste leisten – enthält Billy Wilders Filmarbeit auch eine lebenslange Analyse von Kino-Geist und Traumfabrik.”[4]

In Glotze fatal. Wie TV-Unterhaltung Leben zerstört (2010) entwickelt Hermsdorf eine Fundamentalkritik des Massenmediums Fernsehen, in besonderem Maße des Privatfernsehens in Deutschland seit Beginn der 1980er Jahre. Er kommt dabei zu dem Schluss, dass dessen medienpsychologische und sozioökonomische Effekte auf menschliche Individuen vorwiegend schädlich sind. In Kapiteln zu parasozialen Dynamiken, „Zerstörung“ auf ökologischer und gesundheitlicher Ebene sowie im Hinblick auf innergesellschaftliche Solidarität[5] dekonstruiert Hermsdorf Inhalte und Wirkmechanismen des Massenmediums als ambivalentes Herrschaftsinstrument eines Oligopols von Medienkonzernen, das zum Ansteigen von öffentlicher und privater Verschuldung und zur Ausbreitung von Zivilisationskrankheiten beitrage. Der Autor schließt damit an eine medienkritische Tradition an, die u.a. von Autoren wie Neil Postman und Pierre Bourdieu sowie in neuester Zeit von Manfred Spitzer und Bernard Stiegler vertreten wird. Ronald Gläser bescheinigt Glotze fatal, es werde “späteren Generationen” als “kommentierte Gesamtschau” dienen können, bemerkt aber auch die “völlige Humorlosigkeit des Autors”.[6]

Hermsdorfs Promotionsschrift Filmbild und Körperwelt. Anthropomorphismus in Naturphilosophie, Ästhetik und Medientheorie der Moderne erarbeitet mit Mitteln der Diskursanalyse und Systemtheorie die historische Entwicklung der Begriffsbildung des Anthropomorphismus natürlicher Körper (Physiognomik und Evolutionstheorie) und der Landschaftsphysiognomie über die Religionskritik und Wahrnehmungspsychologie (Gestalttheorie) hin zu Repräsentationsformen von Körpern und Gesichtern in den Empirien von Biologie, Kriminologie und Rassentheorie. Mit der Etablierung von Fotografie und Film, schwerpunktmäßig in Hermsdorfs Darstellung der Tradition des erzählenden Spielfilms, zielt die Argumentation auf eine metaphorologische Explikation der Selbstreferenzialität filmischer Ästhetiken der Anthropomorphisierung, realisiert als Inhalte u.a. der fazialen Interaktion, der biometrischen Klassifizierung, der psychotechnischen Manipulation (z.B. Hypnose) und der Todesmotivik. Joachim Paech schließt seine Rezension des Bandes mit der Bemerkung, “dass Theorie und Praxis des Kinos der Weimarer Zeit ohne die Forschungen von Hermsdorf in diesem Buch künftig nicht mehr behandelt werden können.”[7]

Ab 2011 gewannen in Hermsdorfs Publikationen Aspekte der Verschwörungstheorie eine größere Bedeutung. Diese werden von ihm ebenso in kulturhistorischer und erkenntnistheoretischer Hinsicht diskutiert, wie auch inhaltlich zu einer Reihe von Themen weiterentwickelt.

Mit Kino Okkult. Eine geheime Weltgeschichte im Zeitalter des Films 1 – 11. September 2001 legte Hermsdorf 2011 zum 10. Jahrestag der Terroranschläge am 11. September 2001 eine umfassende Dokumentation von Kontexten des Ereignisses in Kultur- und Filmgeschichte vor. Ausgehend von Argumenten, wie sie die von einem anonymen Autor veröffentlichte Video-Montage 9/11 Mega Ritual – entschlüsselt (2008)[8] entwickelt, zeigt der Autor in diesem Buch auf, dass die Anschläge auf das World Trade Center in New York und das Pentagon in Virginia in zahllosen Inszenierungen von Spielfilmen optisch und inhaltlich präfiguriert wurden. Dies werfe die Frage nach bewusster Vorplanung und Urheberschaft der Entführung von vier Verkehrsflugzeugen am 11. September 2001 und der Zerstörung der Zwillingstürme des World Trade Center auf und lasse das globale Medienereignis zu einem historisch einmaligen Beispiel von Kollektivsymbolik werden. Die symbolischen Codierungen führen den Autor neben zahlreichen Beispielen aus der Film-, Architektur- und Kunstgeschichte zu den Ikonografien der Freimaurerei, des Rosenkreuzertums und des modernen Satanismus. Den Komplex 9/11 und Themen weiterer geplanter Bände der Buchreihe Kino Okkult beleuchtet ergänzend ein Wiki[9].

Das Themenheft Finanzkrise in der Reihe GesichterWissen (2012) stellt die These auf, dass Protagonisten in Finanzwirtschaft und -politik in Gegenwart und Vergangenheit nach Ähnlichkeiten zu Dämonenfiguren ausgewählt worden sein könnten, die das französische Dictionnaire Infernal in seiner illustrierten Ausgabe von 1863 versammelt.

Die Themen der Bücher werden von Hermsdorf im Blog der Website filmdenken.de kontinuierlich weiterbearbeitet.

Filme

In seinen Digitalvideo-Arbeiten für das FilmFundBüro kombiniert Hermsdorf in erster Linie Bild- und Filmzitate mit eigenen Kommentaren in Schrift und Ton.

Die Filme begleiten entweder Buchpublikationen des Autors (Billy Wilder – Skeptische Nachrichten aus einem filmischen Exil, 2006[10]; Glotze fatal. Wie TV-Unterhaltung Leben zerstört, 2010[11]) oder sind eigenständige Werke zu Filmgeschichte, aktueller Medienlandschaft und Themen der Zeitgeschichte.

Zur Fußball-Berichterstattung des Duos Gerhard Delling und Günter Netzer während der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 stellte Hermsdorf mit seinem Video Delling im Netzerland die These auf, die Gesprächsstrategie des Moderators Delling psychoanalysiere und ironisiere die Aussagen des Experten Netzer.[12] Die Fortsetzung Dellings letzter Netzer erreichte auf YouTube über 20.000 Zuschauer (Stand: Mai 2012).[13]

Weitere Werkgruppen sind zunächst Experimentalfilme, die aus der Filmgeschichte zitieren, wie At last, I got top billing #1 – J. Carrol Naish (2005, Co-R: Michael Böhnke) über den chronischen Nebendarsteller Naish, DUBBED (2005) über die Werkgeschichten deutscher Synchron-Sprecher, War on Tara (2009) über Interferenzen von Vom Winde verweht (1939) und den Terroranschlägen am 11. September 2001, oder Faster, Copycat! Kill! Kill! (2011) über Auftragskiller im Kino.

Des Weiteren durchleuchtet das FilmFundBüro populäre Mythen des Bewegtbildes wie die TV-Serien Raumschiff Enterprise – Das nächste Jahrhundert (FAR TRICK – The Next Fan Erratum, 2007) oder Derrick (Derrick erklärt den Film / Derrick trifft den Alten, 2010) sowie die Casting-Strategien für öffentliche Personen, etwa die reichsten Filmstars in Hollywood’s Top 24 (2008). Filmcollagen wie die Folgen der tagesschau 2021 (2011f.)[14] intervenieren zu aktuellen Themen, vorzugsweise mit inhaltlichen Perspektiven und rhetorischen Formen von Verschwörungstheorien und z.T. mit Bezug auf die Buchveröffentlichungen von Daniel Hermsdorf.

Bibliografie

  • Billy Wilder. Filme – Motive – Kontroverses. Bochum: Paragon-Verlag 2006 – Website zum Buch
  • Waidmanns Unheil. In: Baute, Michael / Pantenburg, Volker (Hg.): Minutentexte. The Night of the Hunter. Berlin: Brinkmann & Bose 2006, S. 109-111
  • Glotze fatal. Wie TV-Unterhaltung Leben zerstört. Bochum: filmdenken Verlag 2010
  • Filmbild und Körperwelt. Anthropomorphismus in Naturphilosophie, Ästhetik und Medientheorie der Moderne. Würzburg 2011
  • Kino Okkult. Eine geheime Weltgeschichte im Zeitalter des Films 1 – 11. September 2001. Bochum: filmdenken Verlag 2011
  • GesichterWissen. Thema: Finanzkrise. Bochum: filmdenken Verlag 2012
  • Krisen-Abriss. Schulden, Schwindel und Kulturverfall. Bochum: filmdenken Verlag 2012

Filmografie

  • At last, I got top billing #1 – J. Carrol Naish (D 2005, R/B: Michael Böhnke / Daniel Hermsdorf)
  • DUBBED – Deutsche Synchronstimmen im Spielfilm (D 2005, R/B/S: Daniel Hermsdorf)
  • 36 Stunden Ewigkeit – Serien im deutschen TV (D 2005, R/B/S: Daniel Hermsdorf)
  • Billy Wilder – Skeptische Nachrichten aus einem filmischen Exil (D 2006, R/B/S: Daniel Hermsdorf)
  • Delling im Netzerland – Die Wiederkehr des Vermengten (D 2006, R/B/S: Daniel Hermsdorf)
  • FAR TRICK – The Next Fan-Erratum (D 2007, R/B/S: Daniel Hermsdorf)
  • Invasion der Klimatomaten (D 2007, R/B/S: Daniel Hermsdorf)
  • totart (D 2008, R/B/S: Daniel Hermsdorf)
  • Hollywood’s Top 24 (D 2008, R/B/S: Daniel Hermsdorf)
  • War on Tara (D 2009, R/B/S: Daniel Hermsdorf)
  • Glotze fatal – Wie TV-Unterhaltung Leben zerstört (5 Teile und Teaser, D 2010, R/B/S: Daniel Hermsdorf)
  • Derrick erklärt den Film / Derrick trifft den Alten (D 2010, R/B/S: Daniel Hermsdorf)
  • Faster, Copycat! Kill! Kill! (D 2011, R/B/S: Daniel Hermsdorf)
  • tagesschau 2021 – 9/11 ist aufgeklärt (D 2012, R/B/S: Daniel Hermsdorf)
  • tagesschau 2021 – Okkulte Symbole von 9/11 (D 2012, R/B/S: Daniel Hermsdorf)
  • tagesschau 2021 – Toulouse unter falscher Flagge (D 2012, R/B/S: Daniel Hermsdorf)
  • tagesschau 2021 – Finanzkrise des Satans (D 2012, R/B/S: Daniel Hermsdorf)

Weblinks

  • daniel-hermsdorf.de – persönliche Website mit Informationen zu Person und Programmatik
  • filmdenken.de – Website mit Blogs, Wiki, Videos und Buch-Infos
  • FilmFundBüro – Website des FilmFundBüros mit Film-Infos und Videos
  • Kino Okkult – Wiki – Wiki zur Buchreihe „Kino Okkult“ mit Textbeiträgen und Link-Verzeichnissen zu den Themenbereichen Okkultismus und Verschwörungstheorie in Massenmedien

Einzelnachweise

 

 

 

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