totart

totart

Eine Video-Montage von
Daniel Hermsdorf
D 2008
113 Min., Farbe, DVD

 

Vorführung und Filmgespräch

 

Den „Mord zum Sonntag“ nannte die Zeitschrift „du“ die deutsche TV-Krimiserie „Tatort“. Von monatlicher Ausstrahlung in den 1970er Jahren ausgehend hat sich das Format zum wöchentlichen Ritual verfestigt. In mehr als 600 Folgen in über 30 Jahren entstand dabei nicht nur eine Reflexion bundesdeutscher Wirklichkeiten, produziert von den dezentralen Sendeanstalten der ARD, sondern auch ein eigenes Bezugssystem von Motiven, Verweisen und Konventionen.

Eine solche Serie wird dabei zum Album makabrer Metaphern, in der ein Medium sich selbst beschreibt – weil nach Jean Cocteau Filmen heißt, „dem Tod bei der Arbeit zuzusehen“.

Nachdenklich mag stimmen, dass eine Kultur von derart Todesverfallenem immer mehr braucht. Von monatlichen Ausstrahlungen stieg die statistische Rate auf nahezu tägliche Wiederholungen und wöchentliche Novitäten in öffentlich-rechtlichen Programmen. Die kuschelige Kulthandlung zum Ausklang des Wochenendes prallt auf eine Rhetorik, die an Eiseskälte und Sarkasmus kaum zu übertreffen ist.

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