Deutschland
of Confusion
09.09.2007
Tell me why this
is a land of confusion
Genesis
Beim Nachdenken über Antinomien der gegenwärtigen
Vernunft
empfiehlt es sich, ein paar der Stimmen abzurufen, die unsere Art,
Vernunft sprachlich zu definieren, strukturieren. Will sagen: Wer
darüber sprechen möchte, was er meint, sollte erst
einmal
wissen, warum
er was
meint. Diese Fragestellung scheint in einer "Informationsgesellschaft"
dem politischen Bewusstsein mehr denn je vorgelagert, bildet aber in vielen Diskussionbeiträgen das leere Zentrum.
Wie
die folgende Gegenüberstellung verdeutlichen soll, ist das
politische und kulturelle Individuum bei einigen zentralen Fragen der
Zukunftsentscheidung, Meinungsbildung und des
Selbstverhältnisses
einem unübersehbaren Wust von sich widersprechenden Partialmeinungen und Erklärungsmodellen
ausgesetzt.
Erschwerend kommt hinzu, dass sich der Sprachgestus von
öffentlicher Debatte oder neutraler Information und
interessengeleiteter Funktionalität zunehmend anähnelt.
Pro/Contra
|
Contra/Pro
|
Umwelt und Klimaentwicklung |
Parlamentarier
aus den USA, Indien und China setzten sich in Washington für
ein Kyoto-Nachfolgeprotokoll ein, um die "katastrophale" Erderwärmung
aufzuhalten. Dass der Mensch für den
Klimawandel verantwortlich sei, stehe "unzweifelhaft" fest,
heißt es in einer Erklärung der Weltorganisation der
Gesetzgeber für eine ausgewogene Umwelt (Globe), die am Donnerstag
verabschiedet wurde.
http://www.klimaforschung.net |
Klima
Die Klimakatastrophe ist die große Geschäftemacherei
unserer Zeit. Nun kann man sogar schlechtes Wetter als Resultat
des bösen Turbo-Kapitalismus verkaufen.
http://www.horx.com |
Wie
die IPCC-Gutachter darlegen, ist die Zahl der Pkw weltweit zwischen
1950 und 1997 von etwa 50 auf 580 Millionen gestiegen - "fünf
Mal schneller als das Wachstum der Bevölkerung". Das bleibt
auch beim Kohlendioxid-Ausstoß nicht ohne Folgen: 2004 hatten
Pkw einen Anteil von 44,5 Prozent am CO2-Ausstoß aller Verkehrsmittel.
Das ist fast so viel wie die Anteile von Lkw (25 Prozent), Flugzeugen
(11,6 Prozent) und Schiffen (9,5 Prozent) zusammen. Der Grund ist
laut IPCC das stetige Wachstum von Gewicht und Leistung bei den
Pkw, was auf Kosten der Treibstoff-Effizienz gehe.
http://www.spiegel.de |
Porsche-Chef
Wendelin Wiedeking hat im Vorfeld der Frankfurter Automobilmesse
IAA einen einheitlichen CO2-Grenzwert strikt abgelehnt. Der Plan
der EU-Kommission, den CO2- Ausstoß von Neuwagen bis zum Jahr
2012 auf durchschnittlich 120 Gramm pro Kilometer zu begrenzen,
sei «völlig weltfremd, weil es von der Physik her schon
nicht geht», sagte Wiedeking dem Düsseldorfer «Handelsblatt»
(Montag).
Ein pauschaler Grenzwert für alle sei ein «Geschäftsbesorgungsplan
für die internationalen Kleinwagenhersteller», meinte
der Vorstandschef. Realistisch sei allenfalls, die Emissions-Auflagen
nach Fahrzeugsegmenten zu staffeln. «Wer starre Grenzwerte
für alle fordert, legt Hand an die deutsche Autoindustrie.»
http://www.greenpeace-magazin.de |
Demografische Entwicklung und Arbeitsmarkt |
Die
Geburtenziffer liegt seit Beginn der siebziger Jahre dauerhaft unter
dem Wert von 2,1 Kindern pro Frau, der eine gleich bleibende Bevölkerungszahl
sichert. Geboren werden zurzeit nur
134 Kinder von 100 Frauen. Das ist zu wenig, um Lebensqualität,
soziale Sicherheit und Wachstum zu erhalten. [...]
Kinderlosigkeit bzw. Kinderreichtum sind kein Zufall: Insbesondere
hoch qualifizierte Frauen entscheiden sich öfter gegen Kinder
(rund 30%), wobei dies vor allem auf Westdeutschland zutrifft. Hier
ist die Diskrepanz zwischen Kinderwunsch und Kinderzahl besonders
groß (Klein/Eckhard 2005). Diese Frauen haben viel in ihre
Ausbildung
investiert, und Kinder führen bei mangelhafter Vereinbarkeit
von Beruf und Familie zu großen beruflichen und finanziellen
Einbußen. Außerdem stellen sich diese Frauen meist eine
partnerschaftliche Aufgabenteilung in Haushalt und Kindererziehung
vor, die nur schwer zu verwirklichen ist (ELTERNStudie 2005). Auch
Frauen ohne Ausbildungsabschluss sind häufig kinderlos, hauptsächlich
in Ostdeutschland. Allerdings haben gering qualifizierte Frauen
auch besonders oft drei und mehr Kinder. (Klein/Eckhard 2005)
Eine große Rolle spielen auch das Alter und das Einkommen:
Jenseits der Dreißiger (Lebensjahre) sinkt die Wahrscheinlichkeit,
dass noch Kinder geboren werden. Auch wo der Mann wenig verdient,
bleiben Paare häufiger kinderlos. Frauen mit einkommensstarken
Partnern haben häufiger
Kinder (Klein/Eckhard 2005). [...]
Eltern stellen vor der Familiengründung relativ hohe Ansprüche
an ihre Lebensumstände, denn sie wollen ihrem Kind möglichst
optimale Bedingungen zum Start bieten. Diese Voraussetzungen werden
als erfüllt angesehen, wenn die Ausbildungen
der Eltern abgeschlossen sind (53%) und zumindest ein Partner eine
gesicherte berufliche Position hat (72%), die finanziellen Verhältnisse
ausreichend sind (62%) und die Wohnsituation als zufrieden stellend
(alle Zahlen: Allensbach 2004) empfunden
wird. Dadurch verlagert sich der Zeitpunkt für die Geburt eines
Kindes in das Lebensalter jenseits der Dreißig und umfasst
häufig nur noch wenige Jahre.
http://www.bmfsfj.de
|
Nun
kann natürlich kein Statistiker etwas dafür, wenn die
Bevölkerung tatsächlich schrumpft und altert. Aber er
muss die ganze Palette an möglicher Entwicklungen zeigen. Und
nicht die optimistischsten so gut es geht verstecken. Doch genau
das tut das Statistische Bundesamt: Nur noch 69 bis 74 Millionen
Menschen werden 2050 in Deutschland leben, heißt es in der
aktuellen Pressemitteilung. Nachsatz: Wenn das demografische Verhalten
so bleibt wie heute. Für die nächsten 44 Jahre.
Und wenn nicht? Erstmals seit Jahren berechneten die Statistiker
auch ein Szenario mit steigender Kinderzahl pro Frau. Bis 2025 erhöht
sich die Geburtenrate dabei von jetzt etwa 1,4 auf 1,6. Für
Radermacher ist das "optimistisch" und nur unter günstigen
familienpolitischen Bedingungen zu erreichen. Eine typisch deutsche
Sicht. Bei der UNO zum Beispiel sieht man es anders. In deren Bevölkerungsberechnungen
steigt hierzulande die Geburtenrate bis 2050 auf 1,85 – im
mittleren Szenario. Doch wer wissen will, was allein eine durchschnittliche
Kinderzahl von 1,6 für Deutschland hieße, sucht die entsprechende
Kurve in der schönen farbigen Präsentation der Wiesbadener
vergeblich. Man muss sich schon die Mühe machen und die Zahlenkolonnen
ganz hinten im Tabellenteil auseinanderdröseln, dann findet
man schließlich doch eine Antwort: 77,5 Millionen Menschen
würden nach dieser optimistischeren Prognose 2050 in Deutschland
leben.
http://www.zeit.de |
Langfristig
gesehen (1950-2050) steigt der demographische „Gesamtlastkoeffizient“
(das Verhältnis von Personen im Nichterwerbsalter zu Personen
im Erwerbsalter) erst ca. 2030 auf ein höheres Niveau als es
1970 schon einmal erreicht wurde. Die Relation Nichterwerbstätige
zu Erwerbspersonen ist seit 1980 und bleibt bis 2050 ziemlich stabil.
Das bedeutet:
- die gegenwärtigen Probleme in den Sozialkassen haben ihre
Ursachen eben nicht in der Demographie, sondern in anderen Dingen
(z.B. der falschen Finanzierung der Kosten der Wiedervereinigung);
- der Sozialstaat hat nicht nur Ausgabenprobleme, sondern Einnahmenprobleme
(z.B. hohe Arbeitslosigkeit, sozialversicherungsfreie Jobs, geringe
Lohnzuwächse, sinkende Lohnquote).
Das führt zwingend zu der Frage, ob die Debatte um eine Generationengerechtigkeit
nicht von den eigentlichen Problemursachen nur ablenkt – den
größer werdenden Ungleichheiten beim eigentlichen gesellschaftlichen
Grundkonflikt zwischen Arbeit und Kapital.
http://library.fes.de |
Bei
der Berechnung der Alterseinkünfte wurden neben der gesetzlichen
Rente und Zusatzeinkünften auch die Erträge aus privaten
Altersvorsorgeleistungen einschließlich der Riesterrente berücksichtigt.
Sie kompensieren die Dämpfung der Rentensteigerungen sowie
die Auswirkungen der nachgelagerten Besteuerung der Renten.
[...]
Bei Geringverdienenden wird das Gesamtversorgungsniveau der
Prognose zufolge sogar langfristig ansteigen. Das ist darauf zurückzuführen,
dass die Besteuerung der Alterseinkünfte wesentlich später
einsetzt und geringer ausfällt als bei Durchschnittsverdienenden.
http://www.pressbot.net |
Die
oft vertretene These, dass die Probleme auf dem Arbeitsmarkt in
den nächsten Jahren mehr oder weniger von allein verschwinden
werden, kann ökonomisch nicht begründet werden. Zwar verknappt
sich einerseits aufgrund der sinkenden Zahl von Erwerbspersonen
das Arbeitsangebot, jedoch verstärkt sich andererseits durch
den Alterungsprozess das Problem des Mismatching auf dem Arbeitsmarkt
und wirkt negativ auf die Arbeitsnachfrage. Darüber hinaus
werden bei dem zu erwartenden drastischen Rückgang der Bevölkerung
bzw. des Arbeitskräfteangebotes die Güternachfrage und
damit auch die Nachfrage nach Arbeitskräften sinken.
Inwieweit diese beiden gegenläufigen Effekte quantitativ wirken
bzw. sich zumindest teilweise aufheben, ist diffizil zu prognostizieren,
da insbesondere eine Schätzung der zukünftigen Arbeitsnachfrage
problematisch ist. Die Untersuchungen von Shimer (2001) und Nordström
Skans (2002) zeigen aber zumindest, dass ein signifikanter Kohorteneffekt
existiert, der dazu führt, dass sich die Effizienz der Matching-Prozesse
in Arbeitsmärkten mit einem höheren Anteil älterer
Arbeitnehmer verschlechtern wird. Die daraus resultierende Erhöhung
der friktionellen Arbeitslosigkeit ist ein wichtiger und nicht zu
vernachlässigender Punkt in der Diskussion um die Arbeitsmarkteffekte
der demographischen Alterung.
http://www.tu-chemnitz.de
Vor allem die Chancen für gering Qualifizierte würden
sich durch Rationalisierung, Strukturwandel und Globalisierung weiter
verschlechtern und die Politik zwingen gegenzusteuern, heiße
es in der Untersuchung mit dem Titel „Prognos Deutschland
Report 2030“. [...]
Die Beitragssätze zur Renten-, Kranken-, und Pflegeversicherung
werden der Studie zufolge zum Teil dramatisch ansteigen, mit entsprechenden
Folgen für die Arbeitskosten. Der Rentenbeitragssatz wird 2030
voraussichtlich bei über 25 Prozent liegen, bei der Pflegeversicherung
würden es mehr als drei Prozent sein. Die Verschuldung des
Staates steige weiter an.
http://www.focus.de |
1.
Die demografische Entwicklung kann nur bis zu einem bestimmten Grad
wissenschaftlich seriös vorausgesagt werden. Manche „bevölkerungswissenschaftliche“
Prognose ist eher Prophetie als exakte Berechnung künftiger
Entwicklungsprozesse. Mit dieser Form der Mathematik bzw. der Statistik
wird Politik gemacht. Um sie erklären zu können, bedarf
es der Kritik ihrer Prämissen und dahinter stehender Interessen.
2. Meist wird die demografische Entwicklung dramatisiert, denn auf
diese Weise legitimiert sie Maßnahmen der Umverteilung des
gesellschaftlichen Reichtums. Demografie fungiert in erster Linie
als Mittel der sozialpolitischen Demagogie und „Generationengerechtigkeit“
degeneriert zu einem politischen Kampfbegriff, der von vermehrter
sozialer Ungleichheit innerhalb jeder Generation ablenkt.
3. Wenn die deutsche Gesellschaft will, kann sie den demografischen
Wandel sowie seine Folgen für Ökonomie, Sozialstaat und
Stadt- bzw. Raumplanung, die nicht zu leugnen sind, solidarisch
bewältigen, denn sie ist so reich wie nie. Was fehlt, sind
Maßnahmen der sozialen Umverteilung von oben nach unten, die
der Bekämpfung von öffentlicher und privater Armut dienen
würden. Ausschließlich die ökonomische Leistungsfähigkeit,
nicht das Lebensalter der Bürger/innen und
die Generationszugehörigkeit, muss darüber entscheiden,
wie sie zum Allgemeinwohl beitragen oder in welchem Maß sie
staatlicher Unterstützung bedürfen.
http://ec.europa.eu |
Gesundheit und Körper |
Aufgrund
der MTV-Ausstrahlung des dokumentarischen Films „I want a
famous face“ (im Juli 2004) ist in Deutschland die öffentliche
Aufregung über Schönheitsoperationen an jungen Menschen
wieder einmal gestiegen. Denn die im April 2003 auf der Grundlage
des neuen Jugendschutzgesetzes gegründete Kommission für
Jugendmedienschutz (KJM) hat – trotz der Akzeptanz durch die
Freiwillige Selbstkontrolle Fernsehen (FSF) – anlässlich
jener Sendung einen Grundsatzbeschluss gefasst, der künftig
Formate, die zu Unterhaltungszwecken Berichte über Schönheitsoperationen
ausstrahlen, in die Sendezeit nach 23 Uhr verbannt.
Die Besorgnis der KJM richtet sich auf die Wirkung solcher Sendungen
auf Fernsehzuschauer/innen, die jünger als 16 Jahre sind. Ihr
Einwand lautet, in dieser „wichtigen Phase der Identitätsfindung“
werde den Kindern und Teenagern suggeriert, „es komme nur
auf das Äußere an und dieses sei beliebig formbar“.
Die Jugendlichen könnten den Eindruck gewinnen, „dass
sich Probleme der Selbstakzeptanz durch Wegschneiden, beliebiges
Verkleinern und Vergrößern von Körperteilen, Absaugen
oder Einspritzungen lösen“ ließen, was eine gravierende
„Entwicklungsbeeinträchtigung“ darstelle (zit.
nach: „Infosat News“ vom 21.7.04). Die Verknüpfung
von gutem Aussehen und Erfolg, die als einziges Motiv für die
gezeigten Schönheitsoperationen (an 20-jährigen männlichen
Zwillingen aus den USA) angeführt worden sei, simplifiziere
unzulässig die Bedeutung der körperlichen Erscheinung
eines Menschen und verführe womöglich zur Nachahmung.
Überdies finde keine kritische Auseinandersetzung mit den Risiken
des – aus ästhetisch-kosmetischen Gründen vorgenommenen
– Eingriffs statt, ergänzte die Vereinigung der Deutschen
Ästhetisch-Plastischen Chirurgen.
http://www.ajs-bw.de |
ob
du chancen hast könnte ich so auch net beurteilen...aba den
bewerbunsbogen kann man sich iwo hier auf der prosiebn seite ausdrucken
(hab ich acuh schon gemacht xd hab mich aba net beworben ich weiß
unlogisch aba egal). guck ma bei germanys next topmodel also net
in der community sondern ganzen infos und so was alles stehn!
http://community.prosieben.de/
Mit 40 jünger und schöner auszusehen als eine 20-Jährige
– so lautet das aktuelle Schönheitsideal. Um faltenfrei,
Cellulite-los und straff zu altern, lassen viele Frauen harte Prozeduren
über sich ergehen: Hoch im Kurs stehen allgemein Lasereingriffe
im Gesicht gegen tiefe Lachfältchen, Fettabsaugungen an Bauch
und Oberschenkeln, Operationen
an den Augen wegen Schlupflidern, Brustvergrößerungen
mit Silikonkissen oder Brustverkleinerungen, Nasenkorrekturen, Ohrmuschelkorrekturen
wegen abstehender Ohren oder Lippenkorrekturen für den perfekten
Schmollmund.
http://www.amica.de |
Stiftung
Warentest (10/2002) überprüfte 30 Ärzte, Kliniken
und Institute, die Schönheitsoperationen anbieten. Das Ergebnis:
Schönheitschirurgen warnen Patienten nur unzureichend vor Risiken
und möglichen Komplikationen beim Fettabsaugen. Die Befragungen
nach der Krankenvorgeschichte, die Aufklärung über Betäubungsverfahren
und Komplikationen seien oft "unzureichend und lückenhaft"
gewesen, berichtet Stiftung Warentest. Nicht einmal jeder sechste
Chirurg sprach in der Untersuchung die Möglichkeit des Todes
an. Die Voruntersuchung führten die meisten Schönheitschirurgen
allerdings sorgfältig durch.
http://www.womenweb.de/
Magersucht ist eine Erkrankung, bei der das Selbstbild und Körperempfinden
gestört ist: Die Betroffenen empfinden sich als „zu dick",
obwohl sie oft erheblich untergewichtig sind. Häufig ist Magersucht
gepaart mit hohem Leistungsdenken in allen Lebensbereichen.
http://www.st-agatha-krankenhaus.de |
Eine
ausgefeilte Technik der Fettabsaugung ermöglicht
es heutzutage, bei fast jedem Menschen an jeder beliebigen Körperstelle
risikoarm und fast immer dauerhaft Fettdepots zu verkleinern, asymmetrische
Körperpartien auszugleichen oder die erhabene Umgebung von
eingezogenen Narben durch die Liposuktion einzuebenen.
Diät- und sportresistente Fettpolster finden sich besonders:
Bei Frauen an Oberschenkeln (z.B. Reithosen), Po, Hüften, Knie,
Bauch, aber auch Gesicht, Hals, Oberarme, Rücken, Waden und
Fesseln. Bei Männern an Bauch, Hüften, Fett, Gesicht und
Hals. Meist handelt es sich um normalgewichtige Menschen mit bestimmten
Problemzonen, aber auch für Übergewichtige kann eine Fettabsaugung
der erste Schritt zu einer gesünderen Lebensführung sein.
http://www.koe-klinik.de
|
Das
angestaubte buzz word der "Beliebigkeit"
demonstriert hier noch einmal seine ganze Tragweite: In den schwierigen
Debatten über Umweltprobleme und Sozialsysteme hält die plurale
Öffentlichkeit stets einen Ausweg bereit: Die Notwendigkeit zu
handeln wird konterkariert mit der Beschwichtigung, es handle sich bei
den Warnungen der Forschung um Hysterie oder durch den Hinweis, es werde
zu ökonomischen Einbußen kommen, wenn ökologische Prämissen
favorisiert würden.
Dass sich
etwas ändern muss, wenn sich etwas ändern soll, gerät
dabei leicht aus dem Blick. Dass eine Einschränkung
von CO2-Emissionen nicht realisiert werden kann, wenn immer mehr
Autos fahren und mögliche Reduktionen des inviduellen Verbrauchs
nicht vorgenommen werden, liegt auf der Hand. Ein Funktionär der
Industrie wie Wendelin Wiedeking erhebt bei jeder Gelegenheit
Ansprüche, die jenseits jedes Realismus angesiedelt sind - wenn
man das Fortbestehen natürlicher Funktionskreisläufe und der
Menschheit, nicht dasjenige eines einzelnen Industrieunternehmens und
seiner hochbezahlten Entscheider vor Augen hat. Ob Personen wie Wiedeking
deshalb nachträglich als gemeingefährlich eingestuft werden
müssen, wird die Geschichte leider erst spät erweisen. Die
Mehrheit der Sachverständigen spricht dafür, nicht aber die
Sympathie von Millionen Konsumenten. Irgendwann wird, so scheint es,
irgendjemand sagen, man hätte "damals doch etwas dagegen tun
müssen".
Diese
Schizophrenie gälte es erst einmal zu überwinden. Immerhin
befleißigt sich dieser Wortwahl mittlerweile schon die konservative
WELT
am 31.08.2007 in einem Beitrag von Gerd
Lottsiepen, dem verkehrspolitischen Sprecher des "Verkehrsclubs
Deutschland":
"Neue
Spartechnik von Audi und VW bleibt hingegen auf Sondermodelle beschränkt.
[...] Diese Schizophrenie teilt VW mit fast allen Autoherstellern. Auch
Toyota verkauft Klimakiller.
Die IAA 2007 hat mit genau diesem Zwiespalt zu kämpfen: Einerseits
müssen die Hersteller mit dringend nötiger Spritspartechnik
Vertrauen zurückgewinnen; andererseits präsentieren sie Traummaschinen
in Chrom, Lack und Leder, als wäre nichts gewesen. Mit Musik und
Brimborium, mit leicht bekleideten Tänzerinnen preisen sie Antriebe,
die bei Vollgas schon mal einen Liter pro Minute brauchen und laut Werbung
genug Kraft haben, ein Großraumflugzeug zu schleppen."
Auch diejenigen Autoren, die sich - hier in der zweiten Spalte - optimistischer
in Sachen demografische Entwicklung
und Arbeitsmarkt geben, nehmen
Einschränkungen ihrer Perspektive vor, die sie - z. T. zurecht
- an anderer Stelle der Gegenseite vorwerfen. In einer Geburtenstatistik
ist noch nicht enthalten, was wen warum dazu ermutigt, eine Familie
zu gründen und welche anderen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen
Funktionsbereiche und soziopsychologischen Dynamiken hierfür relevant
sind. In einer Arbeitsmarktprognose fehlt die Frage danach, welche Bevölkerungsgruppen
sich stärker reproduzieren und wer für welche Berufe geeignet
ist. Wer in diesen Richtungen weiterfragt, ist einer Vielzahl von Faktoren
ausgesetzt, die z. T. tatsächlich - und nicht nur vorgeblich
wie bei der Frage, wieviele Menschen in 50 Jahren 60 Jahre alt sein
werden - schwierig zu prognostizieren sind: Entwicklung des Bildungssystems
und dessen Annahme durch nachfolgende Generationen; Relevanz etwa von
Mediengebrauch hierfür; Integration von Zuwanderern (und welchen)
und deren Qualifikation für den Arbeitsmarkt. Diese Faktoren sind
in manchen Fällen unbequem für das eine oder andere Erklärungsmuster
- aus praktischen und/oder weltanschaulichen Gründen.
Noch
krasser werden die Klüfte zwischen wohlmeinender Pädagogik
bis Psychotherapie, wenn man sich die Modellierung
von Welt- und Selbstbildern im Umkreis des "Pro 7"-Erfolgskonzepts
"Germany's Next Topmodel" ansieht. Die Sexploitation
des Privatsenders und ihre mittelbaren Folgeerscheinungen wird von der
zitierten Klinik für plastische Chirurgie umdefiniert dazu, "der
erste Schritt zu einer gesünderen Lebensführung" zu sein.
Dozieren die jugendschützenden Pädagogen darüber, die
"Verknüpfung von gutem Aussehen und Erfolg [...] simplifiziere
unzulässig die Bedeutung der körperlichen Erscheinung eines
Menschen und verführe womöglich zur Nachahmung", erweckt die
- im Gegensatz zu den begrüßenswerten Weltverbesserungsversuchen
massenwirksame - TV-Show nichts anderes als den Eindruck, es
gehe um "Germany's Next Lookalike". So jedenfalls der Befund auf dem
Computer-Desktop, wenn man sich im Netz über Moderatorin und Proto-Model
Heidi
Klum und die letzte GNTM-Gewinnerin Lena
Gercke 'informiert':

Heidi Klum und Lena Gercke
Proto-Model und TV-Klon
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Screenshot
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(Die
nächste "Staffel" ist in Planung.)
So
werden wohl die dramatischen Sentenzen des eingangs zitierten Popsongs
noch eine Weile überdauern: "Now did you read the news today /
They say the danger's gone away / But I can see the fires still alight
/ They're burning into the night" - "Popkultur" wusste seit jeher ganz
gut Bescheid über sich selbst. Man muss sie nur zitieren.
Daniel Hermsdorf
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Publizistik und
Wissenschaft > Themen
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