Eine
Video-Bricolage von
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Deutschland gehört zu den Hochburgen der Filmsynchronisation. Amerikaner akzeptieren keine gedubbten Produktionen, andere können sich die Nachvertonung nicht leisten, weil die Zahl der Zuschauer zur Finanzierung nicht ausreicht. Doch wo der Schauspieler der körpereigenen Stimme enteignet wird, entstehen grenzparanoide Interferenzen, wenn in der Reihung von Szenen aus unterschiedlichen Filmen die Stimme einfach den Körper wechselt.
Wenn filmische Figuren im deutschen Kino und TV auftreten, die in anderen Sprachen sprechen, verlieren sie ihre Stimme und erhalten dafür eine neue, z. B. jene von Marion Degler, Ingeborg Grunewald, Gert-Günther Hoffmann oder Klaus Kindler, vier der bekanntesten Organe dieser Art. In einer experimentellen Collage treffen ihre imaginären Körper aus vergangenen Jahrzehnten zusammen. Ein fragwürdiger Schluss wird schon im übersetzten Dialogtext gezogen: „Ich habe mich nur mit mir selbst unterhalten.“