Diskussion über #Windenergie – Verständigungsprobleme und Aggressionen

In der Facebook-Gruppe “Zukunft = Erneuerbare Energie” gab es ein paar Reaktionen auf meinen Video-Hinweis zu Hans-Werner Sinns Kritik des “Zappelstroms” aus Solar- und Windenergie. Ich dokumentiere sie hier im Wortlaut. Es ist ein Dokument, wie ich es nicht an vielen Stellen finde. In den Mainstream-Medien kommen meist nur glattgebügelte Diskussionen an. Call-in-Sendungen sind eher eine Ausnahme – aber auch für sie gilt das Problem, dass (schon aufgrund von begrenzten Zeitfenstern) eigentlich nichts ausdiskutiert und mit Quellen belegt werden kann. – Das ist gerade bei einem komplexen naturwissenschaftlich-wirtschaftlichen Thema wie ‘Reaktionen auf Klimawandel’ bzw. ‘Ursachen des Klimawandels’ ein zerstörerischer Umstand. Am Ende setzt sich auch dort die halbgare Äußerung durch, die vielen aus Gründen irgendwelcher Prägungen gerade selbst plausibel erscheint.

Es zeigen sich hier Kommunikationsmuster, anhand derer ich mich persönlich 1) immer wieder frage, ob Formen gewalttätiger Kommunikation (anhand psychologischer Theorien) mittlerweile gerade auf linksliberaler Mainstream-Seite zunehmen; 2) könnte es durchaus sein, dass neben Industrie-Lobbyisten auch irgendwelche Geheimdienst-Trolle den Informationsaustausch stören und zu sabotieren versuchen. Natürlich sind die bezahlten Kräfte dieser Art meistens ‘stärker’, weil mit rhetorisch-psychologischen Tricks bewehrt und nicht zuletzt mit mehr Zeit ausgestattet als gerade die vielen, die alle Medien nur in einer Freizeit neben zeitintensiver Berufstätigkeit nutzen. (Auf Facebook läuft in dieser Hinsicht bestimmt viel Unappetitliches, was wir für die “Wikipedia” schon wissen.)

Indizien für Geheimdienst-Tätigkeiten können spaltende und frustrierende Elemente sein. Eine wiederkehrende Erfahrung ist, dass sich ‘normale’ Teilnehmer nach wenigen Repliken eher wieder aus der Diskussion ausklinken, weil sie einfach keine Zeit oder keine Motivation mehr haben. Bei den kontinuierlich Beitragenden gibt es dann immer wieder verstärkt erwähnte Muster: Ablenkung vom Thema, bei starken Sachargumenten für eine Kritik ihrer eigenen Position sehr schnell auch suggestive und persönlich diffamierende Anteile. Durch Letztere wird man als Kritiker psychologisch schneller zermürbt und kann dazu neigen, sich das ganze Theater nicht weiter anzutun. So ist es zu erreichen, dass entsprechende kritische Beiträge und Diskussionen eben in durchaus abnehmendem Maße überhaupt noch zustandekommen. – All das wären diskursiv zu bearbeitende Aspekte, die bei der offensichtlich Überforderung durch komplexe und nachhaltige Großdebatten noch in der desolaten Entwicklung vieler Öffentlichkeiten hinzukommen. Wer daran ein Interesse haben kann, muss man sich fortgesetzt fragen – wenn man vor der Zerstörung nicht fortgesetzt kapitulieren will.

Als weitere Bemerkung vorab: Ich habe selbst um 2010 zwei Jahre halbtags Marketing für einen mittelständischen Solar-Dienstleister gemacht (bezahlte Tätigkeiten in Wissenschaft und Journalismus sind mir aus politischen Gründen weitestgehend verwehrt), seit Jahren aber keinen direkten Kontakt zur Branche. Ich betrachte jede Technikentwicklung hin zu Erneuerbaren mit Interesse und grundsätzlicher Sympathie, sehe aber die vielen technischen und ökologischen Probleme, die leider auch hierbei lauern. – Man sieht an der folgenden Diskussion, denke ich, dass man bei der kritischen Hinterfragung solcher eigener Sympathien anhand von nüchternen Sachinformationen mittlerweile schnell gestört wird, gerade, wenn man in halbwegs ‘fachliche’ Umfelder dabei gerät.

An Nutzer 4 etwa fällt auf, dass er sich zu Beginn einmal einschaltet, um andere Diskutierende zu Vorsicht anzuhalten (“VORSICHT vor politischer Meinungsmache an Stellen dieser Gruppe, wo sie vielleicht gefährlich ist!”), sich dann erst später wieder einschaltet – zunächst mit der Stigmatisierung meiner Person als “Verschwörungstheoretiker”, dann mit dem hier ersichtlichen Hin und Her von Quellen und Argumenten, die für mein Empfinden aber nicht zu Ende diskutiert werden, nachdem ich Kritik mit Link-Belegen erwidere. – Laut Facebook-Profil ist Nutzer 4 Geschäftsführer einer Firma für “Immobilien – Photovoltaik – Erneuerbare Energien”, die auch eine eigene Website hat.

Auch das Prädikat “AfD” genügt Diskutanten (aus ihrer Sicht offensichtlich, auch ohne Widerrede anderer), statt eigener Argumente das Gegenüber mit einem Kampfbegriff zu belegen und herabzusetzen.

Ein weiteres strukturelles Problem, das sich hier zeigt, ist die Rolle von journalistischen Veröffentlichungen: Auch Branchen-Leute beziehen Informationen häufig aus mehr oder weniger fachjournalistischen Veröffentlichungen. Meine Hinweise auf eher wissenschaftliche oder umfangreichere Publikationen von Regierungsseite sehe ich leider nicht beantwortet. Im Fall der Energie- wie auch der Klimadebatte ist es eine berechtigte Diagnose, dass Journalisten – aus schon statistisch belegten persönlichen Präferenzen – mehr als nötig in Bereiche politischer Meinungsmache übergehen, statt auch für ihre eigenen Präferenzen unbequeme Fakten zunächst deutlich zu übermitteln.

Betreiber der Facebook-Gruppe “Zukunft = Erneuerbare Energie” ist “zukunft_solar”, der eine eigene Info-Website betreibt, an der ich gerade keine primären Geschäftsaktivitäten erkenne. Nur dessen Beiträge versehe ich hier mit dem Namen seiner Facebook-Identität.


https://www.facebook.com/groups/erneuerbare.energien/permalink/2707546982667882/

Nutzer 1 Ein Alter seniler Mann der keine Ahnung von Zukunft hat. Ich frage mich ob er seinen Bullshit selber glaubt oder wirklich bezahlt wird. Unfassbar und unerträglich dieser Hr. Unsinn.

Daniel Hermsdorf Wo liegen denn die verlässlichen Modellrechnungen vor? In der vom Deutschlandfunk genannten Studie? [Siehe dazu meinen eingangs verlinkten Blog-Eintrag.] Ist derlei öffentlich zugänglich?

Nutzer 2 Daniel Hermsdorf gib einem bwl-er ein Ergebnis und er präsentiert dir die Rechnung dazu.
Der ist Ökonom und damit zahlenverdreher.

Er spricht von zappelstrom und ähnlich wirren Begriffen. Dabei ist es mittlerweile so das erneuerbare Energie das Stromnetz stabilisiert während konventionelle Erzeugerkapazität so träge ist das es regelmäßig bei lastwechseln zu großen Frequenzschwankungen kommt.
Und daher kann man mittlerweile sagen das EE Versorgungssicherheit bieten. Diese würde noch größer werden wenn denn der zubau von Windenergie gerade im Süden stark an Fahrt aufnehmen würde.

zukunft_solar Nutzer 1 er lebt halt in der Vergangenheit in 2014 ??‍♂️

Nutzer 3 Herr (Un-)Sinn verbreitet wieder wirre Zahlenspiele um seine noch wirreren Theorien zu stützen ?

Nutzer 4 VORSICHT vor politischer Meinungsmache an Stellen dieser Gruppe, wo sie vielleicht gefährlich ist!

Nutzer 5 Wirschaft und Technik sind halt 2 verschiedene Paar Schuhe!

Nutzer 1 https://energiewende-rocken.org/unsinn-wider-wissenschaflicher-methodik/

Daniel Hermsdorf Danke, habe ich zu meinem Beitrag noch als Kommentar ergänzt.

Besonders gehaltvoll finde ich den Beitrag aber nicht. Die CO2-These setzt er im Übrigen voraus und formuliert selbst fragwürdig, weil suggestiv nur allgemein etwa zu “sogar in IPCC-Berichten, also auf global höchster Ebene festgehaltenen Fakten”.

Wo sind denn die verlässlichen Modellrechnungen, dass ausreichend Windenergie in Deutschland umsetzbar ist? Wie soll der Zappelstrom denn verlässlich ausgeglichen werden? Das ist ja nunmal ein Hauptthema des von mir verlinkten Vortrags, der als dritter im kritischen Beitrag nur kurz erwähnt wird.

Nutzer 1 https://www.volker-quaschning.de/artikel/Szenario2050/index.php

https://www.pv-magazine.de/2018/12/12/neue-studie-zeigt-100-prozent-erneuerbare-in-ganz-europa-ist-kostenguenstiger-als-derzeitiges-energiesystem-und-reduziert-emissionen-vor-2050-auf-null/

Nutzer 6 Der graue alte Mann….
https://m.facebook.com/story.php?story_fbid=1107339112990593&id=264573650600481 [ein satirischer öffentlich-rechtlicher Beitrag mit Video über “Greta-Gegner” ohne jedweden Belegcharakter, D. H.]

Daniel Hermsdorf Nutzer 1 Ich will hier keinesfalls überhitzen – aber sollen wir mal kurz beispielhaft eingrenzen, worum es konkret geht?
Volker Quaschning bringt ein ideales Szenario, in dem ab ca. 2040 350 TWh aus Windkraft kommen sollen.

In Sinns Vortrag geht es aber ja um „Zappelstrom“, d. h. die Problematik der Verfügbarkeit des Stroms zum richtigen Zeitpunkt und die deshalb erforderlichen Speicher. Er greift auf eine Ertragsstatistik – also wohl die Realitätsprüfung für theoretische Werte – zurück, im Video bei 9:00 Min.:
https://youtu.be/rV_0uHP3BDY?t=541

Bei ihm ist die Einheit GW, also 0,001 TW. Sinn geht demnach von 0,0058 TW tatsächlicher Leistung aus. Diese wären dann mit üblicherweise angenommenen 8.760 Jahresstunden zu multiplizieren:
0,0058 TW x 8.760 = 51,246 TWh
Dies entspricht ungefähr Größenordnungen, die von der Branche angegeben werden (https://strom-report.de/windenergie/). Und es sind also derzeit ca. 1/7 von dem Zielwert der 50% Anteil an der Gesamtproduktion, der 2040 erreicht werden soll (51 von 350 der insg. 700 TWh).
Die zu einem beliebigen Zeitpunkt gesicherte Energieausbeute ist laut Sinn mit 0,13 GW deutlich geringer – dies muss dann eben mit Zuschaltungen und Speichertechniken ausgeglichen werden.
Bei 16:21 Min. rechnet uns Sinn vor, wie er dies weiterdenkt:
https://youtu.be/rV_0uHP3BDY?t=981

Von den dafür notwendigen 9.243 Speicherkraftwerken, die Sinn herleitet, sind nach seiner Auskunft derzeit 35 vorhanden.
Wo erklärt uns nun Quaschning, mit welchen Speichertechnologien die notwendige Leistung und die zeitunabhängige Versorgungssicherheit heute und in Zukunft am Beispiel Windenergie zu gewährleisten wären? Und wo irrt Sinn in erheblichem Maße aufgrund vorliegender überprüfbarer Werte?

Der von Nutzer 1 zusätzlich verlinkte Beitrag im „pv magazine“ führt uns zur Studie:
http://energywatchgroup.org/wp-content/uploads/2018/12/EWG-LUT_Full-Study_Energy-Transition-Europe.pdf
Hier sind es dann gesamteuropäische Werte, die man nochmal abgleichen müsste.

Daniel Hermsdorf Das BMWi hat zuletzt zwar allgemein betont, dass derzeit Versorgungssicherheit bestehe. In dem ausführlichen Monitoring-Bericht ist betr. der Zukunft jedoch eher von Absichten und “Herausforderungen” die Rede, nicht von gesicherten Erfahrungswerten und Konzepten:
https://www.bmwi.de//Redaktion/DE/Publikationen/Energie/monitoringbericht-versorgungssicherheit-2019.pdf
“Die Energiewende und der Ausstieg aus der Kernenergie und der Kohleverstromung stellen Deutschland vor große Herausforderungen. Der Umstieg auf erneuerbare Energien bedeutet zum einen, dass der Windstrom aus dem Norden in die Verbrauchszentren im Süden transportiert werden muss. Dafür ist die Optimierung und höhere Auslastung der bestehenden Stromnetze und vor allem der zügige Ausbau der Stromnetze eine zwingende Voraussetzung. Zum anderen muss die Versorgung mit Strom auch dann gesichert sein, wenn Windkraft- und Solaranlagen witterungsbedingt nur wenig Strom liefern. Deshalb werden ergänzend zur Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien Gaskraftwerke und Speicher benötigt, die flexibel auf die Stromerzeugung aus Wind und Sonne reagieren. Auf Seiten der Stromverbraucher kann Lastmanagement ergänzend eine wichtige Rolle spielen, da es die Lastspitzen mindert. Die Einbettung des deutschen in den europäischen Strommarkt trägt wesentlich dazu bei, Schwankungen auf der Erzeugungs- und Verbrauchsseite im europäischen Binnenmarkt kostengünstig auszugleichen.”

Nutzer 2 Daniel Hermsdorf wir müssen keinen Strom dauerhaft zwischen Nord und Süd verschieben wenn die sturköppe im Süden ihre Blockadehaltung gegen die Windenergie endlich aufgeben würden!
Zum einen haben wir keine dafür ausreichenden nutzkapazitäten und zum anderen würde ein starker Zubau von Windenergie im Süden die Versorgungssicherheit massiv im ganzen Land erhöhen und damit die Kosten senken.

Daniel Hermsdorf Nutzer 2 Mehr Windenergieanlagen vor Ort macht Speicher-Technologien, wie von Sinn diskutiert, ja leider nicht überflüssig. (Weitere aktuelle Zahlen siehe hier weiter unten.)

Nutzer 2 Daniel Hermsdorf doch, so wie es von Un-Sinn gesagt wurde ist es nicht notwendig! Denn der rechnet entweder mit null Abregelung oder komplett ohne Speicher. Beides ist Schwachsinn. Denn bereits heute gibt in der PV im Kleinanlagenbereich die pauschale Begrenzung auf 70% der installierten Leistung.
Mit einer geschickten Mischung aus Speicher und abregelung kann man die Kosten die der Un-Sinn propagiert massiv reduzieren und die Versorgungssicherheit stark erhöhen.

Daniel Hermsdorf Gibt es hierzu denn mittlerweile Erklärungen, die nicht Umsetzungsprobleme mit Erneuerbaren betreffen?
https://www.handelsblatt.com/unternehmen/energie/energiewende-blackout-gefahr-im-deutschen-netz-wurde-der-strom-knapp/24515468.html
“In den vergangenen Wochen konnte Deutschland offenbar nur mit Mühe großflächige Stromausfälle vermeiden. Gleich an mehreren Tagen im Juni, am 6., 12. und am 25., war die Situation im Stromnetz kritisch, wie die vier Übertragungsnetzbetreiber Amprion, 50Hertz, Tennet und TransnetBW in einer gemeinsamen Erklärung auf Anfrage bestätigten. […]
Die vier Übertragungsnetzbetreiber sind für die überregionalen Stromautobahnen zuständig, die den Strom über weite Entfernungen transportieren, ehe er in den regionalen Netzen verteilt wird. Sie müssen dafür sorgen, dass Angebot und Nachfrage stets im Gleichklang sind, um Stromausfälle zu vermeiden. Das wird mit der Energiewende immer aufwendiger, weil das Angebot von Wind- und Solarenergie schwierig zu prognostizieren ist.
Über die Ursachen der kritischen Lage herrscht aber noch Ungewissheit. Die Hintergründe würden derzeit analysiert, teilten die Netzbetreiber mit: „Mutmaßungen zu den Ursachen möchten wir nicht anstellen.“”

Nutzer 6 Daniel Hermsdorf Viel posten ist nicht alles… die Erneuerbaren waren es sehr sich nicht!!!
“Die Behörde untersucht, ob Preisspekulationen die Ursache des Strommangels waren. Sollte sich der Verdacht erhärten, will sie hart dagegen vorgehen.”
https://www.handelsblatt.com/unternehmen/energie/stromversorgung-bundesnetzagentur-prueft-ursachen-fuer-blackout-gefahr-im-juni/24675342.html

Nutzer 7 Nutzer 8 Hier ein gibt es eine weitere Diskussion zum Thema! [weist wohl nur per Namensnennung einen anderen auf den Thread hin, man signalisiert per Emoji Belustigung, ohne zu erklären, in welcher inhaltlichen Ausrichtung]

Nutzer 4 Entschuldigung – bekommt die Community hier gar nicht mit, wie sich hier ein auf breiter Ebene aktiver Verschwörungstheoretiker breit macht?!

zukunft_solar Nutzer 4 welche Verschwörung ? ? Der alte Mann nimmt einfach Daten von 2014 und zu dem Zeitpunkt sah es mit der Energiewende noch nicht so aus wie heute. Aber mir ist Egal was 2014 war, denn mich interessiert nur die Zukunft ?

Daniel Hermsdorf Sinn begründet im Vortrag, dass er damit die letzten vergleichbaren Zahlen für bestimmte Indikatoren anführt. Das ist, soweit ich sehe, dafür die Begründung, klingt auch erstmal plausibel, oder?

zukunft_solar Daniel Hermsdorf für 2014 ja aber lieber Daniel das ist schon 5 Jahre her ? also absolut uninteressant

Daniel Hermsdorf Mal eine konkrete Angabe machbar, warum das vollkommen seine Relevanz verloren hat?

zukunft_solar Daniel Hermsdorf weil es einfach 5 Jahre her ist. Es ist aber okay wenn du in der Vergangenheit leben möchtest ? aber zahlen Daten Fakten von vor 5 Jahren sind genau so uninteressant wie AFD. Das einzige wo ich auf jeden Fall zu Stimme, ist die Erkenntnis daß die erneuerbare Energien und deren Speichermethoden auf jeden Fall sehr ausgebaut werden müssen.

und diese ist auch Ziel unseres Vorhabens. Es muss mehr erneuerbare Energien und Speicher in Deutschland Geben um unsere Stromversorgung in ganz Deutschland zu sichern.

Nutzer 4 zukunft_solar nun können Sie erkennen, dass ich nicht den Herrn Sinn meinte – wenn ich auch zu diesem viel Kontroverses beitragen könnte – sondern den Konterpart auch in diesem Thread, Herrn Hermsdorf. Letzterer behandelt so quasi jede Verschwörungstheorie, die gerade im Gespräch ist (siehe seine HP etc.)

Daniel Hermsdorf Nutzer 4 Da werden Behauptungen ohne Begründung aufgestellt, Referenten als “alte graue Männer” diffamiert, auf Nachfrage keine Zahlen geliefert – aber der andere ist ein Verschwörungstheoretiker … ? Neenee, so geht das hier nicht mehr weiter. Kommunikative Gewalt ist jetzt nicht mehr, jetzt werden Argumente bewertet.

Wo sind hier nun die Zahlen-Belege für Kapazitäten und vorhandene oder voraussehbar herzustellende Speicher-Infrastrukturen?

zukunft_solar Diese Aussagen im Video sind typische AFD Aussagen. Haussache irgendwie die erneuerbaren Niedertreten

Daniel Hermsdorf zukunft_solar Bitte Zahlen und Quellen und keine pauschalen Diffamierungen.

Es geht doch z.B. nach wie vor um “Pumpspeicherkraftwerke und Batterien” (https://www.ise.fraunhofer.de/content/dam/ise/de/documents/publications/studies/Fraunhofer-ISE_Energiesystem-Deutschland-2050.pdf). Sind Sinns Aussagen zu Pumpspeicherkraftwerken nun heute obsolet? (Bitte wenigstens beispielhaft belegen.)

zukunft_solar Daniel Hermsdorf https://www.instagram.com/p/B4iIoLioO6V/?igshid=s1isbbhgd03f

zukunft_solar https://www.instagram.com/p/B3xHOjtILEt/?igshid=3wmxj2w7vfc5

Daniel Hermsdorf Anlagen zur Stromerzeugung sind doch das eine. Es geht in der kritischen Diskussion neben Platz für Windräder (von denen haben wir hier v.a. gesprochen) eben um das Problem praktikabler Speicher-Technologien. Dazu im gleich Folgenden noch ein paar Zahlen.

zukunft_solar Daniel Hermsdorf ein Energiemix aus wind Wasser und Sonnenkraft wird den deutschen Strom Markt beherrschen. Also wird es nur noch geringe Anzahl an Speicherung nötig sein. Bzw diese werden durch Blockheizkraftwerke erst. [sic]

Daniel Hermsdorf Wir hatten eigentlich Windkraft diskutiert, um wenigstens bei einem Teilbeispiel in den Zahlen klarer zu sehen. Auch für Wasser und Solar steht ja in Frage, welche Ausbaukapazitäten realistisch sind und wieviele Speicher welcher Art dafür her müssten.
In der anfänglichen Diskussion war es auch begründet, erstmal die Windkraft in den Blick zu nehmen, da sie in der oben eingebrachten Prognose mit der Hälfte den größten Anteil hat.

Laut dieser – ja nicht von mir angeführten – Prognose von Volker Quaschning spielt Wasserkraft [dazu der zweite Instagram-Link von zukunft_solar] doch nur eine geringe Rolle. Aufgrund welcher Zahlen soll sie hier nun stattdessen diskutiert werden?

Die aktuell diskutierte Studie wartet mit folgenden Werten auf:
http://energywatchgroup.org/wp-content/uploads/2018/12/EWG-LUT_Full-Study_Energy-Transition-Europe.pdf
“The installed electricity storage capacity increases from just about 1 TWh in 2015 to around 64 TWh by 2050, as shown in Figure 3.1-10. Utility-scale and prosumer batteries with some shares of PHES and A-CAES are installed through the transition.”

Was an Sinns kritischen Gegenrechnungen zu solchen Konzepten hat heute nun seine Relevanz verloren – oder warum bleibt es, wie hier von einigen bisher nur behauptet, falsch?

Dieser Aspekt hier ist zumindest auch mit Zahlen unterfüttert und für die finanzielle (= Machbarkeit) und ökologische Bilanz relevant, auch wenn wir uns das alle anders wünschen würden:
https://www.zdf.de/nachrichten/heute/viele-windkraftanlagen-vor-dem-aus-alte-windraeder-ein-ungeloestes-muellproblem-100.html
“Dazu gehören spezielle Transformatorenöle, Hydraulik- und Kühlflüssigkeiten sowie bestimmte Isoliergase. […]
Mit mehr als vier Millionen Tonnen Windenergieanlagen-Schrott, so eine aktuelle Studie des Umweltbundesamtes (UBA), muss allein im Jahr 2021 gerechnet werden. Abfallmengen, die zwar in den folgenden Jahren zunächst abnehmen, aber ab Mitte des nächsten Jahrzehnts wieder dramatisch zunehmen werden und die Recycling-Industrie vor extreme Herausforderungen stellen wird.”

Nutzer 6 Daniel Hermsdorf Die Entsorgung gibt’s bei anderen Technologien zum Nulltarif….
https://www.planet-wissen.de/technik/atomkraft/atommuell/index.html
… zumindest für die Konzerne!
https://www.bmwi.de//Redaktion/DE/Artikel/Energie/kernenergie-stilllegung-rueckbau-kernkraftwerke.html
Warum werden solche Dinge von Menschen wie Ihnen immer nicht betrachtet oder sogar vorsätzlich verschwiegen? Die neuen Technologien werden immer vollumfänglich betrachtet (egal ob Erneuerbare, E-Mobilität usw.) und müssen sauber sein.

Daniel Hermsdorf Genau – #Atomenergie “verschweigen”, wenn es um #Windkraft geht. – Ich muss dann nochmal darauf hinweisen: Es geht im ursprünglichen Beitrag und dem Vortrag von Sinn um eine Bewertung der Versorgungssicherheit durch Erneuerbare, nicht um eine Abwägung, welche Art der Stromproduktion mehr oder weniger gefährlichen Müll hervorbringt.
Die schwierige Entsorgung etwa von Windrädern kommt hier noch hinzu – und muss jedenfalls in Ökobilanzen einbezogen werden (deshalb hierzu auch noch erwähnt – nach anderem). Da bin nicht ich der, der “vorsätzlich verschweigt” – wir gehen wohl eher in die stets notwendige Revision eines Hypes, der gern mit der Suggestion ökologischer ‘Reinheit’ daherkommt.
Bemerken Mitlesende, dass hier erst nur gepöbelt, anschließend keine Sachfrage zielführend beantwortet wird – und nun statt der anstehenden kritischen Selbstbefragung in absurder Weise Fehler anderen vorgeworfen werden, die nicht einmal vorliegen, während sie bei der Mehrheit hier einstweilen offensichtlich sind – nämlich Schweigen auf absolut unumgängliche Fragen hin?
Vieles an Öko- und v.a. Klima-Debatten dieser Jahre ist zu gestörtem Denken und gestörter Kommunikation geworden, die in diesem Zusammenhang eindeutig an einer Seite zu beoachten sind: jener Seite, die für sich eigentlich das überlegene Konzept und die moralische Autorität beansprucht.
Am hier von Nutzer 6 angesprochenen Zusammenhang von Atom und Erneuerbaren hängt im Gegenteil ja auch noch die Diskussion über aktuelle zeitweilige Stromimporte nach Deutschland bei Engpässen. Sie betrugen 2018 aus Frankreich knapp 11 TWh – wo doch eine Menge wiederum aus der Atomkraft stammt, wenn ich das richtig sehe.
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/202644/umfrage/deutsche-stromimporte-aus-europa-nach-laendern/
Wenn in Deutschland keine Versorgungssicherheit (zu ausreichend ‘günstigen’, .d.h. nicht allzu teuren Konditionen, was erst zu zeigen ist) gewährleistet werden kann, wird eben, wie die Skeptiker doch zu Recht sagen, immer wieder Atomstrom importiert werden müssen. Das ist doch gerade wieder ein schlüssiges Argument der Skeptiker, leider.
Zu all den von mir allein herangezogenen sachbezogenen Datengrundlagen verbleibt hier heute über Stunden erstmal ein Schweigen im Walde. Vielleicht hat ja noch jemand was, würde mich persönlich eher freuen.

Nutzer 6 Daniel Hermsdorf Das Leben besteht immer aus einem Abwägen! Sie dürfen
dies auch stets. Nur dem jeweils anderen Wegen Sie immer die Themenerweiterung als unzulässig vor!?!
Vielleicht sollten wir die seit 2003 bestehenden Stromexportüberschüsse Deutschlands erwähnen. Somit gehen unsere Erneuerbaren in die Welt und verdrängen den “dreckigen” Strom!
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/153533/umfrage/stromimportsaldo-von-deutschland-seit-1990/

Gerne auch nochmal nach Ländern sortiert. Und da werden aus den 11 TWh Import ein Wert von 8,4 TWh als Austauschsaldo….!
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/180862/umfrage/stromaustauschsaldo-deutschlands-nach-partnerlaendern/

Oder auch für 2017 nochmal ausführlicher.
https://www.ise.fraunhofer.de/content/dam/ise/de/documents/publications/studies/daten-zu-erneuerbaren-energien/Stromerzeugung_2017.pdf

Aber ich werde wohl Mal wieder auf den ursprünglichen Beitrag hingewiesen….den nur der Herr Hermsdorf darf ein Thema erweitern.
So getreu nach Trapattoni “Ich habe fertig!” und begebe mich jetzt wieder in meine Hermsdorf-Freie Blase in der ich erstmal über Stunden schweigen im Walde hinterlassen kann => ohne auch dies als Themenerweiterung vorgeworfen zu bekommen 😉

Daniel Hermsdorf Ja, statt wirklich tragfähiger Argumente (die es ja hoffentlich geben mag) dann erstmal wieder Angriff gegen den anderen (“Hermsdorf-Freie Blase”). Was soll das?
Sinn spricht über Erneuerbare. Fragt man nach Versorgungssicherheit, bekommt man hier einen Hinweis auf Wasserkraft [weiter oben der zweite Instagram-Link]. Sieht man nach, soll diese in der Zukunft keine große Rolle spielen. Weist man als Nebenaspekt von Windkraft auch auf deren Entsorgungsprobleme hin, geht’s erstmal wieder um Atommüll. Über den ist lange geredet worden. Erneuerbare werden als öko präsentiert, dann stellen sich Entsorgungsprobleme heraus. Hier wäre nach meinem Verständnis eher darauf zu reagieren. Das würde weiterbringen.
Wenn ich um Informationen bitte, die Aussagen, die hier getroffen wurden, erst begründen, und keine Antwort erhalte, wird mir “Trapattoni “Ich habe fertig!”” unterstellt.
Sehen Sie das nicht, was hier passiert?
Es gibt bisher keine einzige substanzielle Antwort darauf, was bei Sinn an den ernsten Punkten nun falsch sein soll.
Statt sich das einzugestehen, wird das Gegenüber angegriffen.
Dann sind es jetzt 2,5 TWh weniger Importe aus Frankreich? Zeigt uns das, dass es keine Versorgungsengpässe der Erneuerbaren gibt, die ggf. sogar mit Atomstrom ausgeglichen werden? Oder was sind hier die tatsächlichen Verhältnisse?
Es geht nicht darum, dass zeitweise sogar zuviel Strom produziert wird – es geht darum, dass er verlässlich zu jeder Zeit vorhanden ist. Wer hat das wo demonstriert oder auch nur für die Zukunft vorgerechnet? Die neueste oben zitierte Studie der EnergyWatchGroup, die als Pro-Argument zitiert wird, scheint eher Ankündigungen zu enthalten und fragt, so weit ich sehe, selbst nicht kritisch genug nach (ob z.B. Rohstoffe für Akkus da sind, ob sich daraus nicht Entsorgungsprobleme ergeben etc. pp.).
Ist doch kein Angriff meinerseits, ich frage nur nach und sehe es bisher nicht.

In dieser gerade schon zitierten aktuellen Studie geht es – soweit ich sehe: durchweg – um die globale Perspektive.
http://energywatchgroup.org/wp-content/uploads/2018/12/EWG-LUT_Full-Study_Energy-Transition-Europe.pdf
“Storage technologies play a vital role in enabling the transition towards a fully renewable energy system across all sectors. As shown in Figure 3.1-4, a significant share of electricity demand is covered by storage that increases through the transition period up to nearly 5000 TWhel by 2030 and further significantly increases to over 30,000 TWhel by 2050.”

https://www.umweltjournal.de/die-besten-energiespeicher-der-zukunft/
“Zurzeit sind Pumpspeicherkraftwerke mit deutlichem Abstand die vorrangige Form der Energiespeicherung – etwa 99 Prozent der Speicherung elektrischer Energie finden so statt. Hierbei wird überschüssiger Strom in nutzungsschwachen Zeiten dafür verwendet, Wasser in ein Becken hinaufzupumpen. Bei Bedarf zu Spitzenzeiten wird dieses Becken wieder geleert und das abfließende Wasser durch Turbinen geführt. Darüber wird dann Strom erzeugt, der vor allem zu Spitzenzeiten in das Stromnetz eingespeist wird. Der Wirkungsgrad liegt bei den meisten Pumpspeicherkraftwerken zwischen 75 und 80 Prozent – bei der Energiespeicherung nach diesem Verfahren gehen somit 20 bis 25 Prozent der gespeicherten Energie verloren. Wie viel Energie so gespeichert werden kann, hängt von diversen Faktoren wie speicherbare Wassermenge, Abflussmöglichkeiten, Gefälle und weitere natürliche Gegebenheiten ab.”

Bei Sinn die Angabe von 1,401 TWh Kapazität von Pumpspeicherkraftwerken zur Speicherung für Deutschland + Norwegen zusammen:
https://youtu.be/rV_0uHP3BDY?t=3912

Daniel Hermsdorf zukunft_solar “ein Energiemix aus wind Wasser und Sonnenkraft wird den deutschen Strom Markt beherrschen. Also wird es nur noch geringe Anzahl an Speicherung nötig sein. Bzw diese werden durch Blockheizkraftwerke erst.”
Ist also das vorvorige Zitat von umweltjournal.de irreführend? (Nach wie vor sehe ich für andere Argumente hier bisher keine Zahlen und ausführliche Studien. – Stattdessen habe ich selbst weitere Zahlen herausgesucht. Und die deuten alle auf Größenordnungen hin, für die ich leider noch keine nachvollziehbaren Konzepte sehe.
Global geht es, wie gerade zitiert, hierum: “nearly 5000 TWhel by 2030 and further significantly increases to over 30,000 TWhel by 2050”. (Vielleicht kann noch jemand TWhel [el tiefgesetzt] erklären, ich finde das nicht per Google.)

Daniel Hermsdorf

Verleger, Autor, Journalist bei filmdenken.de - Medienkritik, Verschwörungstheorie und Physiognomik

Eine Antwort

  1. heinz urberg sagt:

    Hallo
    Schaut Euch mal das “Kosten-Energie-Equivalenz-Gesetz” von Dr.Heinz Schütte an,dann ist die leidige Diskussion um die sogenannte Energiewende sofort beendet!
    Entweder unsere Politiker sind strohdumm,wahnsinnig oder schlichtweg bestechliche Schwerverbrecher?
    Der menschenfreundliche Herr Al Gore ist übrigens zwischenzeitlich mit dem Verkauf von CO2 Emmisionspapieren zum Milliardär geworden-ein Schelm,wer dabei böses denkt!
    300 Milliarden Euro zum Fenster rausgeschmissen -das macht uns so schnell keiner nach,soviel ist mal sicher.
    Und die CO2-Geschichte kann man ebenfalls vergessen,da sich der sogenannte Klimawandel auf allen Planeten unseres Sonnensystems syncron ereignet-überall dort steigen die Temperaturen,die Wärmeabstrahlung,der atmosphärische Druck und die Magnetfelder verändern sich dramatisch.Macht Euch selber schlau-die Daten sind im Netz frei verfügbar.

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