Georg #Mascolo – eher weniger Expertise zum #Amok in #Orlando – #tagesthemen

Als Nachklapp zum Artikel über die Hintergründe des Amoklaufs in Orlando, Florida, am 12.06.2016, hier noch ein Hinweis zur “tagesthemen extra”-Sendung der ARD von heute Nacht.

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Es ist schon erstaunlich, wie ein ehemaliger “Spiegel”-Chefredakteur, heutiger “Terrorismusexperte” und Vertreter des “Rechercheverbunds NDR, WDR und Süddeutsche Zeitung” so tut, als hätte es nicht schon zu diesem frühen Zeitpunkt bei “Fox News” die Hinweise gegeben, dass der Attentäter Omar Mateen dem radikalen Imam Marcus Dwayne Robertson angehangen haben soll, über den die Spur zu alten Bekannten des islamistischen Terrorismus führt.

Natürlich muss man an so prominenter Stelle vorsichtig mit seinen Formulierungen sein. Für ein kritisches Publikum gelten jedoch auch Vorbehalte gegenüber offiziellen Informationen. Und selbst diese gaben betreffs Orlando schon zu einem frühen Zeitpunkt den begründeten Verdacht her, dass Attentäter Mateen nicht nur, wie Mascolo recht behäbig herleitet, ein “einsamer Wolf” gewesen sei. Selbst wenn die Entscheidung zur Tat relativ eigenmächtig gefasst worden wäre, stammte er doch aus einem terroristisch geprägten weiteren Umfeld.

Und selbst wenn sich diese Hinweise als falsch herausstellen sollten – die recht überzeugt klingende Einschätzung Mascolos vermittelt dem Publikum ein Bild, das vor dem Hintergrund vieler anderer Implikationen von Terror-Anschlägen vor und nach 9/11 unvollständig und manipulativ wirkt. Die Option von false flag operations kommt in diesem Weltbild nicht vor, während sie sich bei unabhängiger Betrachtung geradezu aufdrängt. Dies berechtigt durchaus, eine solche Berichterstattung als “Staatsfunk”, wenn nicht gar “Lügenpresse” zu bezeichnen. Eine ‚Experten-Aussage‘, mit der Mascolo hier aufwartet, ist jedenfalls ihr Geld nicht wert, das für ihn von Behörden bei der Bevölkerung eingesammelt wird – ein albernes neofeudales System mit Propaganda-Abteilung.

Dass solche Hinweise dem größeren Publikum der tagesthemen vorenthalten werden, während sie bereits aus großen US-amerikanischen Nachrichtenquellen im Netz kursieren, zeigt einmal mehr die Kluft, die sich zwischen dem öffentlich-rechtlichen Habitus und der Internet-Öffentlichkeit auftut.

Daniel Hermsdorf

Verleger, Autor, Journalist bei filmdenken.de - Medienkritik, Verschwörungstheorie und Physiognomik

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