Folge dem #Geld zur Erklärung von 9/11 – #Verschwörung

Der Jahrestag liegt eine Woche zurück – aber man sollte sich ohnehin immer wieder lösen von den Prinzipien der Jahrestage, die im journalistischen Geschäft den Takt vorgeben. Es ist ein zu schneller Takt, der vieles in Folge zu Tage fördert, aber nichts richtig.

Dagegen ist in harmlosen Zusammenhängen nicht soviel einzuwenden wie bei einem komplexen Fall nach Art von 9/11. Man kann daraus eine Lebensaufgabe machen. Die Themen und Neuigkeiten gehen nicht aus.

Der immer wieder interessante „Corbett Report“ schenkt uns zum vergangenen aktuellen Anlass eine ganze Reportage, die sich v. a. mit Insider-Handel, Finanz-Transaktionen und verschwundenen Geldern im Umfeld des Anschläge vom 11. September 2001 beschäftigt.

Selbst wenn eine weiterreichende 9/11-Verschwörung eine Einbildung wäre – was man definitiv ausschließen kann –, wäre es immer noch lehrreich, solchen Lektionen in neuester Wirtschaftsgeschichte zu folgen. Der Verdacht auf Insider-Handel und Beteiligung am Komplott lenkt den Blick auf Wirtschaftsaktivitäten, die sonst selbst in Wirtschaftsteilen von Zeitungen, zumal außerhalb der USA, kaum je auftauchen.

Die erste Episode in Corbetts Dokumentation zu Insider-Handel ist noch nicht die überzeugendste dieser knappen Stunde Film. Die finanziellen Hintermänner des WTC-Pächters Larry Silverstein, Lloyd Goldman und Joseph Cayre, sind allerdings bisher wenig bekannt. Die Rede von Buchungen kurz vor Einsturz der Towers bleibt noch etwas im Ungefähren und war schon seit Jahren prinzipiell in Rede. Spätere Hinweise zur Kursentwicklung von Raytheon und eine Personalie wie Dov Zakheim dürften aber sehr zielführend sein. Eine Firma wie Ptech ist immer noch wenig bekannt, obwohl sie nach 9/11 sogar staatlichen Ermittlungen ausgesetzt war. Und schließlich weist James Corbett noch auf die Fortsetzung der Geschichte um verschwundene Billionen im Etat des Pentagon hin, die sich bis zu 8,3 Bio. hochschraubte. Ich legte damals das Thema ad acta, als es entwarnende Meldungen gegeben hatte; es sollte nur noch ein ‚kleinerer‘ Betrag im zweistelligen Milliardenbereich verschwunden geblieben sein. Hier aber gibt es Experten-Interviews zu diesen noch exorbitant höheren Fehlbeträgen.

Die Auftritte von Donald Rumsfeld im Jahr vor den Anschlägen sind gut ausgewählt. Am 16.07.2001 bemerkt Rumsfeld in einer öffentlichen Sitzung zu den verschwundenen Billionen: „Itʼs just a little hot.“ (50:00 Min.)

Daniel Hermsdorf

Verleger, Autor, Journalist bei filmdenken.de - Medienkritik, Verschwörungstheorie und Physiognomik

3 Antworten

  1. Peter Hallonen sagt:

    Die Billionen-Summen angeblich verschwundener Geldbeträge im Etat des Pentagon halte ich für erfunden. Der jährliche Verteidigungshaushalt der USA liegt unter 700 Milliarden US-Dollar (https://en.wikipedia.org/wiki/Military_budget_of_the_United_States). Es passt einfach von der Größenordnung nicht zusammen. Die 8,5 Billionen Dollar – von denen nicht klar ist, auf welchen Zeitraum sie bezogen sind – würden der Hälfte des aktuellen Bruttoinlandsprodukts der USA entsprechen. Im Jahr 1999 sollen 2,3 Billionen US-Dollar verloren gegangen sein, was immer noch eine lächerlich hohe Summe darstellt, die in etwa dem BIP Deutschlands entspricht. Zum Vergleich: Die gesamten globalen Militärausgaben im Jahr 2014 werden auf 1,776 Billionen US-Dollar taxiert (http://www.heute.de/sipri-bericht-weltweite-militaerausgaben-leicht-gesunken-afrika-und-asien-ruesten-auf-37956566.html).

    Ich weiß auch nicht, warum sich Rumsfeld in seiner Rede am 10. September 2001 immer noch auf die verschwundenen Beträge aus dem Fiskaljahr 1999 bezieht.

    • Das macht die Sache ja noch rätselhafter. Ich erwähne im Artikel ja, dass ich eigentlich den Fall als erledigt abgelegt hatte. Corbett ist nicht immer verlässlich, aber ich fand genug Interessantes in dem Video. Eine Fälschung dieser Information würde dann ja auch “Russia Today” betreffen, deren Interview Corbett zitiert. Ich versuche, dazu noch etwas zu finden und ergänze es dann hier.

      • DoD financial experts, Zakheim said, are making good progress reconciling the department’s “lost” expenditures, trimming them from a prior estimated total of $2.3 trillion to $700 billion. And, he added, the amount continues to drop.
        http://www.defenselink.mil/news/Feb2002/n02202002_200202201.html via http://www.911myths.com

        Now plainly the US Government saying this doesn’t make it true, and we don’t know what the real or current situation is. But equally, it’s clear that the efforts to tie this in to 9/11 have major shortcomings. There’s no clear reason given why the Bush adminstration would need to go to such efforts to conceal the problem, for instance. They didn’t, either, and it was covered on several occasions before 9/11, so the fact that Rumsfeld mentioned the $2.3 trillion again on 9/10 seems to have no special importance.
        http://www.911myths.com/html/rumsfeld__9_11_and__2_3_trilli.html

        Noch 2012:

        In its investigation, Reuters has found that the Pentagon is largely incapable of keeping track of its vast stores of weapons, ammunition and other supplies; thus it continues to spend money on new supplies it doesn’t need and on storing others long out of date. It has amassed a backlog of more than half a trillion dollars in unaudited contracts with outside vendors; how much of that money paid for actual goods and services delivered isn’t known.
        http://www.reuters.com/investigates/pentagon/#article/part2

        Sollte man erst von “trillions”, also Billionen reden, um dann eine halbe Billion als wenig erscheinen zu lassen? Damit kann man schon eine Menge anstellen.

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