#Flüchtlingskrise – „Spiegel Online“ verfälscht Studienergebnisse

Die Lage der journalistischen Information in Deutschland wird zunehmend unhaltbar. Auch wenn es in der Flüchtlingskrise eine Reihe von mehr oder minder großen Unbekannten gibt (Gesamtzahl der bisher Eingetroffenen, Integrierbarkeit der Bleibenden, Gefahren für die innere Sicherheit) – selbst wenn man die Angst vor islamistischen Gewalttätern noch nicht statistisch eindeutig begründen kann, sollte wenigstens bei überschaubaren Fragen nicht schöngeredet werden.

Es scheint aber so zu sein, dass das im „Spiegel“ am 09.11.2015 geschieht. Der Blatt macht damit seinem mittlerweile entstandenen Ruf als Sprachrohr der konspirativen Fremdbestimmung und Desinformation alle Ehre. Wahrlich traumhaft mutet schon die Überschrift „Flüchtlingskrise: Die meisten Kommunen kommen ohne neue Schulden aus“. Schon diese eindeutige Sachaussage kann man mit journalistischen Standards anzweifeln. Eigentlicher Inhalt der Aussage ist nämlich wohl eher, dass es irgendjemand gibt, der davon ausgeht, dass es so sein wird – auch wenn viele Gründe zu zweifeln bestehen.

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Der Spiegel stellt Ergebnisse einer aktuellen Studie der Unternehmensberatung „Ernst & Young“ dar. Dieses global operierende Netzwerk unabhängiger Beratungsunternehmen kann man, gelinde gesagt, als industrienah bezeichnen. Interessen des Gemeinwesens und der sozialen Solidarität gehören dementsprechend nicht zu seiner Agenda. Aber der trübe Spiegel behandelt die Studie, als sei sie Ergebnis einer offiziellen Erhebung und stellte bereits verlässliche Ergebnisse dar. (Nicht zuletzt wird so auch über Überschriften an Menschen kommuniziert, die den Artikel selbst gar nicht lesen – was ja sogar die Mehrheit der angeblich „mehr wissenden“ Spiegel-Leser betrifft.)

Nun, am Anfang November 2015, wartet Der Spiegel nach der Umfrage im Oktober allen Ernstes (wenn auch nicht allen Youngs) mit dieser Aussage auf:

500.000 Plätze haben Städte und Gemeinden nach eigener Schätzung in diesem Jahr bereits geschaffen. Bis Ende des Jahres rechnen sie mit weiteren 380.000 Menschen, die eine Bleibe brauchen.

Mehr als einen Monat früher, am 05.10.2015, schreibt derselbe Spiegel:

Behörden in Deutschland halten es einem Zeitungsbericht zufolge für möglich, dass im laufenden Jahr insgesamt bis zu 1,5 Millionen Asylbewerber nach Deutschland kommen. Allein von Oktober bis Dezember sei mit der Ankunft von bis zu 920.000 Flüchtlingen zu rechnen, zitiert die “Bild”-Zeitung aus einer internen Prognose nicht näher benannter Behörden.

Am selben Tag wie der Spiegel-Bericht zur Studie erscheint im „Kölner Stadt-Anzeiger“ Thorsten Knufs Artikel „Kommunen fehlen 370.000 Plätze für Flüchtlinge“. Merkwürdigerweise bezieht sich der KStA ebenfalls auf „eine repräsentative Umfrage der Unternehmensberatungsgesellschaft Ernst & Young.“ Und die Zahl der 370.000 fehlenden Plätze findet sich auch in der Studie des Unternehmens (hier das PDF). Hier lautet eine Überschrift „Gravierende Unterversorgung“ und „Kommunen erwarten deutliche Ausgabensteigerungen in mehreren Leistungsbereichen“. Und die 72 % der Kommunen, die laut der Studie 2016 keine neuen Schulden machen wollen, haben die Durchführbarkeit dieser Absicht bei nicht abreißendem Flüchtlingsstrom auch nicht bewiesen.

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Nochmal der KStA:

Viele Bürgermeister sagen bereits: „Wir schaffen das nicht.“ […] Bis Ende September hatten die Städte und Gemeinden den Angaben zufolge insgesamt 486.000 Flüchtlinge aufgenommen. Doch sie rechnen mit einem weiteren Zustrom von 382.000 bis zum Jahresende. „Die Gesamtzahl der in diesem Jahr erwarteten Flüchtlinge summiert sich damit auf 868.000 Personen, was einem Wachstum der Einwohnerzahl um 1,5 Prozent entspricht“, schreibt Ernst & Young. Die Angaben beziehen sich aber nur auf Städte und Gemeinden mit mehr als 10.000 Einwohnern. Tatsächlich dürften die Werte also höher liegen. […] Schon jetzt schieben die Kommunen einen gigantischen Schuldenberg vor sich her. Er betrug Ende vergangenen Jahres fast 140 Milliarden Euro. Viele Städte sehen sich angesichts der Flüchtlingskrise gezwungen, nun weitere Kredite aufzunehmen.

Wie kommt also ein Spiegel-Online-Redakteur namens „nck“ darauf, seinen zuvor zitierten Artikel mit vollkommen konträren Aussagen und einer solchen Überschrift zu versehen?

Als Abschluss wählt der Spiegel dann die hoffnungverheißende Darstellung:

Neben der Unterbringung werden die Kommunen aber auch schnell in ihre Infrastruktur investieren müssen: Kitas und Schulen müssen ausgebaut, neue Lehrer und Erzieher angestellt werden. Allerdings, schreiben die Experten von Ernst & Young, werde gleichzeitig die regionale Nachfrage durch den Zuzug gestärkt. Den erheblichen Kosten, die der Staat zu tragen habe, stehe eben auch ein volkswirtschaftlicher Nutzen gegenüber.

Das ist im Interesse einzelner privatwirtschaftlicher Akteure gesprochen – und aus einer Mentalität heraus, die ständig anschafft, was sie nicht bezahlen kann. Quartiere für künftig arbeitslose Flüchtlinge, die mühsam Deutsch und die lateinische Schrift lernen werden (oder nicht), bringen Bauunternehmen genauso hohe Einnahmen wie solche für künftige Arbeitnehmer – und der großen Mehrheit von Bürgern zumindest vorerst die daraus resultierenden Schulden. Man kann solange darauf hoffen, dass es nicht so kommt, bis diese Situation dann doch eintritt. Und bisher sprach seit Jahrzehnten nichts dafür, dass es anders kommen sollte – wenn man alle Faktoren in die Rechnung einbezieht.

Wir erinnern uns, dass die wenigen noch vom System gemästeten Redakteure zuletzt über den angeblichen Kampfbegriff einer „Lügenpresse“ lamentierten. Jetzt geht man am Standort Hamburg und anderswo offensichtlich in die krasse Selbstparodie über. Wir beobachten auch, dass die mehrheitlich genutzten überregionalen Medien recht deutlich darauf abzielen, möglichst viele Zuwanderer ins Land zu schleusen (ein Projekt der Neuen Weltordnung, die gleichzeitig Kriege als Fluchtursachen schürt) – und ihre Leser möglichst lange bei Laune zu halten versucht. Die Regionalzeitungen sprechen eine andere Sprache – hier wird man auch konkret mit neuen Ghettos und Folgen von steigender Massenarbeitslosigkeit zu tun haben. Und darüber berichten.

Daniel Hermsdorf

Verleger, Autor, Journalist bei filmdenken.de - Medienkritik, Verschwörungstheorie und Physiognomik

2 Antworten

  1. Gerd Schütz sagt:

    Der Neue Deutsche Faschismus Märkelscher Prägung

    Der Faschismus wird nie sagen, hier bin ich, ich bin der Faschismus.
    Der Faschismus wird sich immer verleugnen und sich als etwas anderes darstellen. Zumeist versteckt er sich hinter einem scheinheiligen Humanismus.

    Auch der Faschismus ist gezwungen Mitstreiter zu besitzen. Er nutzt dabei Strömungen innerhalb der Gesellschaft aus und verschleiert damit seinen eigentlichen Charakter.
    Der Hitlerfaschismus nutze die nationalistisch geprägten Patriotismus der deutschen Bevölkerung aus. Mit deren Hilfe wurde eine chauvinistische patriotische Volksbewegung bis ins Unmenschliche hinein gezüchtet.
    Noch heute wird jede Art von Patriotismus in die rechte Ecke der Nazis verdammt. In Anbetracht der Gräueltaten des Hitlerfaschismus völlig verständlich. Wenn heute junge Menschen Symbole und Redensphrasen der Nazipropaganda anwenden, so ist dies eine Verhöhnung der Naziopfer und in keiner Weise zu akzeptieren.

    Wir haben heute eine völlig andere und neue Situation. Der Neue Deutsche Faschismus Märkelscher Prägung stützt sich auch auf eine Massenbewegung.
    Die Massenbewegung erscheint zutiefst von den humanistischen Idealen geprägt zu sein.
    Es wird die Hilfsbereitschaft der deutschen Bürger angesprochen. Mit Refueges Wellcome, mit Multikulti, der Islamismus gehört zu Deutschland , mit Kulturbereicherer und weiteren schön klingenden Phrasen werden große Teile der einheimischen Bevölkerung verblendet. Und das immer unter dem versteckten Hinweis, der deutschen verbrecherischen Vergangenheit. Hier eröffnet sich eine Chance, die Übeltaten der deutschen Gesellschaft wenigstens zum Teil abzutragen. Eine Teilschuld solle weiterhin erhalten bleiben, um weiteren Gehorsam vom Volke erwarten zu können.

    Die zentrale Frage unserer Zeit ist, was ist Faschismus.
    Um dies zu verschleiern, werden auffällig viele unterschiedliche Darstellungen verbreitet.
    Sie reichen von Anitmarxismus, Fremdenfeindlichkeit bis hin zu feministischen Aspekten.
    Damit soll nur der Blick auf den Faschismus eingetrübt und letztendlich bis ins Unkenntliche verschleiert werden.

    Zunächst ist der Faschismus eine Herrschaftsform, wie Demokratie, Diktatur, Monarchie usw. Der Faschismus unterscheidet sich von all diesen Herrschaftsformen durch seine unmenschlichen terroristischen Methoden, denn der Faschismus ist die Herrschaftsform des skrupellosesten Teils des internationalen Finanzkapitals.
    Auch das Finanzkapital entwickelt sich immer weiter. Es wird dabei immer mächtiger, besitzergreifender, brutaler und skrupelloser. Nun strebt es die Herrschaft über die Welt an. Das Ziel ist die Weltherrschaft.

    Die Voraussetzung für die Erlangung der Weltherrschaft ist die Abschaffung von Nationalstaaten und somit von nationaler Identität, von Grenzen, von Freiheit und Eigenständigkeit. Das Prinzip lautet: Würfle alle Völker, Ethnien, Religionen und Kulturen durcheinander, zerstöre alle gemeinschaftlichen Strukturen, wenn nötig auch mit Gewalt, so lange bis am Ende keiner mehr weiß, wo er herkommt, wer er ist und wo er hingehört. Zwing die Menschen in die Knie, dann werden sie allem zustimmen, was Du von ihnen verlangst! Denken Sie, dass ein solcher Plan aufgehen kann? Nun, ich denke, das tut er bereits. (Aus Contra/Magazin 12.12.2015)

    Faschismus kommt immer dann ins Spiel, wenn die Masse der Bevölkerung nicht mehr mit den Methoden der scheinbaren Demokratie ruhig gestellt werden kann. Nachdem auch nicht mehr Zuckerbrot ausreicht, kommt die Peitsche.

    Wir stehen am Vorabend der Installation der offenen terroristischen Herrschaft des Finanzkapitals.
    Wir können uns auch kampflos ergeben, dann verzichtet das Finanzkapital auf die Keule des Faschismus. Das Finanzkapital schwingt bereits diese Keule. Die Horden des Antifa, der Jusos und der grünen Jugend sind bereits als SA fest in dem Plan des Finanzkapital eingebunden.
    Nicht nur das, auch die Unmassen von islamisch geprägten Einwanderer soll nicht nur die einheimische Bevölkerung unterwandern, sondern diese sind die freiwilligen gut trainierten Deutschlandhasser, die bereitwillig die Ungläubigen auf die Knie zwingen sollen. Diese stellen dann die SS, die mit äußerster Gewalt jegliches Aufmucken der deutschen Bevölkerung im Keime ersticken wird. (Und nur so ist die unverständliche Toleranz gegenüber islamischen Organisationen, als auch straffälligen Einwanderern zu erklären)

    Gegen den Faschismus, so lehrt es die Geschichte, hilft nur die Einheitsfront. Einer Einheitsfront aller Schichten und Strömungen innerhalb des Volkes und der massiven Hilfe durch die Völkergemeinschaft.

    Vereinen wir alle Volkskräfte. Der Feind ist eine vom Finanzkapital beherrschte Regierung, die dabei ist, eine faschistische Herrschaft über das deutsche Volk zu errichten.

    .Der Feind steht nicht rechts, oben oder unten, nicht in der Mitte, er ist nicht weiß oder schwarz, weder braun noch lila oder links.
    Der Feind ist die Regierung.

    Alle Kräfte des Volkes sollten vereint werden, um diese Herrschaft zu verhindern.
    Der Feind deiner Feinde ist dein natürlicher Verbündeter, also letztendlich dein Mitstreiter und Freund.
    Bedenken wir dies und richten wir unsere Bündnispolitik nach den Erfordernissen der Zeit aus.
    Es ist hohe Zeit, denn der Faschismus rollt bereits an und wird uns überrollen, wenn wir nicht einig sind.
    Das Gebot der Stunde:
    Die Neue Rechte, die patriotische Volksfront zur Rettung der Nation

  2. Peter Hallonen sagt:

    Ich weiß nicht unter welchem Artikel ich es unterbringen soll: Im kommenden Dezember steht vielleicht ein wirtschaftspolitisches Ereignis an, das bereits als „Schmittah-Crash“ für den letzten September/Oktober erwartet wurde. Allgemein wird erwartet, dass die US-Notenbank die Leitzinsen zum ersten Mal seit Ende 2008 anheben wird – und die Europäische Zentralbank dem entgegengesetzt voraussichtlich zum selben Zeitpunkt ihre Geldpolitik weiter lockern wird. Wir haben jetzt bereits einen für die Wettbewerbsfähigkeit der USA sehr ungünstigen Euro-Dollar-Wechselkurs von etwa 1,05 $/€. Das droht sich weiter zuungunsten der USA zu entwickeln. Jedenfalls sehe ich bei dem Euro-Dollar-Wechselkurs keinen großen Spielraum mehr, ohne dass es zu gravierenden Friktionen im atlantischen Handel kommt.

    Die Hausse an den Aktienmärkten dauert mittlerweile jedenfalls seit März 2009 an und hat damit ihr an historischen Maßstäben gemessenes Reifestadium schon längst überschritten. Wir würden demnach ein völlig neues wirtschaftsgeschichtliches Territorium betreten, würde diese Sonnenschein-Phase noch bedeutend länger andauern.

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