Der Kommissar: Sonderbare Vorfälle im Hause Gerhard Schröders

Am 24.12.2014 wäre der Drehbuch-Autor Herbert Reinecker 100 Jahre alt geworden. Er schrieb für das ZDF fast 400 Folgen der Krimi-Serien „Der Kommissar“ (1969-1976) und „Derrick“ (1974-1998). Schon im Oktober wurde das 40jährige Jubiläum von „Derrick“ begangen. Eine ausreichende Erklärung, warum man für Reinecker in diesen Tagen keinerlei Würdigungen in größeren Zeitungen oder Internet-Journalen findet, ist damit jedoch noch nicht gegeben.

Natürlich trat die Person Reinecker hinter seine Produkte zurück, wie es bei Menschen hinter der Filmkamera generell der Fall ist. Kult-Figuren werden jene, deren Abbild mediale Verbreitung findet. Aber dennoch: Zu vielerlei Jahres- und Geburtstagen glauben Journalisten, einen Anlass für Artikel vorzufinden. Dass es im Falle Herbert Reineckers zum 100. nun nicht so war, hat nach meiner Einschätzung politische Gründe. Er war zu Lebzeiten so erfolgreich wie kein anderer deutscher Autor. „Derrick“ sahen über eine Milliarde Menschen im TV. Im Jahr 2013 wurde die Vergangenheit von Hauptdarsteller Horst Tappert in der SS bekannt, weswegen in Frankfreich und den Niederlanden die sonst häufigen Wiederholungen aussetzten. In Deutschland sendet „Sky Krimi“ weiter.

Es wird 2015 von meiner Seite eine Buchveröffentlichung geben, die diesem Schweigen im Walde etwas entgegensetzt. Darüber möchte ich hier noch nicht viel verraten. Aber dieses Thema zeigt mir einmal mehr ganz deutlich, dass wir in Deutschland Probleme mit unserer Geschichte haben, die kein Dauerzustand sein können. Auch im Fall „Derrick“ und Reinecker sehen wir ganz gegenwärtig, wie Verdrängung und Verschweigen funktionieren. Dahingehend haben noch die Jüngsten wenig aus einer Vergangenheit gelernt, die Tappert unlängst posthum angelastet wurde – in Unkenntnis dessen, was er im Einzelnen erlebt hat. Reinecker hat seine SS-Mitgliedschaft nie geleugnet. Er machte Propaganda für die Hitlerjugend, zeitweise als Frontberichterstatter der SS-Standarte Kurt Eggers, in der sich Journalisten sammelten (so auch der spätere „stern“-Gründer Henri Nannen).

Der ausführlichen Aufarbeitung von Reineckers Serien-Kosmos habe ich im Blog und auf YouTube schon einige Male mit Video-Collagen zu „Derrick“ präludiert. Hier folgt nun eine Arbeit aus Schnipseln der früheren Serie „Der Kommissar“.

Die Münchener Mord-Ermittlungen führen in diesem Fall zu zwei Verdächtigen, die Gerhard Schröder verdächtig ähnlich sehen. Und der Kommissar kommt dabei noch anderen Umständen auf die Spur, in denen sich die Geschichte wiederholt. Wenn man in Frankfurt war, sollte man sich besser ein Alibi gesichert haben. Sonst könnte der Verdacht aufkommen, man berate die Rothschild-Bank.

Daniel Hermsdorf

Verleger, Autor, Journalist bei filmdenken.de - Medienkritik, Verschwörungstheorie und Physiognomik

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